Frage im Expertenforum Stillberatung an Biggi Welter:

Ein paar Fragen :o)

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Frage: Ein paar Fragen :o)

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Hallo Biggi, erstmal ein großes Lob an Dich & das es die möglichkeit gibt in diesem Forum Antworten auf die vielen Fragen die sich so auftun bekommt... ich habe auch ein paar Fragen.. Unsere kleine Maylin Hannah (geb. 10.10.2004) schlaeft jetzt seit ihrer Geburt nachts auf meinem Bauch ein, nach dem stillen auch schonmal neben mir je nachdem. Meine Hebamme meint das sie in ihrem eigenen Bett shlafen soll wegen Überwärmung, Rückatmung,Rausfallen etc. und weil ich sie sonst nie ans eigene Bett gewoehnen koennte.Was meinst Du dazu? Das zweite Problemchen ist meine Ernährung... ich komme am Tage (habe noch einen fast 2 jährigen Sohn) kaum mal zum essen und esse daher meist abends das erste mal was. Macht das meine Milch weniger nahrhaft?? Am Tage trinke ich schonmal 2 Tassen Alete Still Tee, und eine NeoVin Brause Tablette. Und ist es wirklich ok die kleine wenn sie Hunger hat jede Std anzulegen? Die Hebamme riet mir von ab. Gibt es in meiner Naehe auch LLL Beraterinnen?(Postleitzahl 52538) Trägt die Krankenkasse die Kosten? Ich gebe meiner kleinen uebrigens nachdem sie eine Seite fertig getrunken hat Sab Simplex Tropfen da sie auch Blaehungen hat, ist das ok? Gebe ihr die Tropfen nur tagsüber,nachts schlaeft sie ja teilweise 4-5 Std am Stück! Danke schoen im Voraus und liebe Gruesse Melanie


Biggi Welter

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? Liebe Melanie, danke für das Lob. Leider wird immer noch verbreitet, dass das gemeinsame Schlafen von Eltern und Baby gefährlich wäre und eine überaus fragwürdige Veröffentlichung aus den USA hat diese Behauptung noch weiter verbreitet. Obwohl inzwischen die amerikanische Verbraucherorganisation, die diese umstrittene Studie verbreitet hat, selbst die Meldung zurückgezogen bzw. widerrufen hat, wird weiterhin damit argumentiert. Die Angaben aus dieser Studie waren von Anfang an umstritten und wenn die gesamte Studie genau angeschaut wurde, musste man feststellen, dass die Studie nicht korrekt durchgeführt wurde und von daher die Ergebnisse fragwürdig sind. Leider ging der Widerruf nicht so durch die Presse und die Medien, wie die erste Veröffentlichung. Ich gebe dir hier nun die von LLL-International zu diesem Thema herausgegebene Presseerklärung wider: „Studien haben ergeben, dass das gemeinsame Schlafen mit dem gestillten Baby die Bindung fördert, das Schlafmuster von Mutter und Baby aneinander anpasst, der Mutter hilft besser auf die Bedürfnisse des Babys reagieren zu können und sowohl der Mutter als auch dem Baby hilft, zu der von beiden benötigten Ruhe zu kommen. Das gemeinsame Schlafen unterstützt die Mutter beim Stillen nach Bedarf, ein wichtiger Aspekt, um die Milchmenge der Mutter aufrechtzuerhalten. Dr. James McKenna, Professor für Anthropologie an der Universität von Notre Dame, Mitglied des Medizinischen Beirates der LLL-International und Experte zum Thema „Gemeinsames Schlafen" ist überzeugt, dass es gefährlicher ist, ein Baby alleine in einem Kinderbett oder einer Wiege schlafen zu lassen, als in einer sicheren Umgebung mit ihm gemeinsam zu schlafen. Er sagt: „Wir stimmen mit den Autoren und anderen überein, dass es notwendig ist, Vorsorge zu treffen, um schreckliche Unfälle so weit wie möglich zu verhindern. Trotzdem ist die Notwendigkeit solcher Vorsorgemaßnahmen ebenso wenig ein Argument gegen das gemeinsame Schlafen in einem Bett generell, wie die Tatsache, dass Babys sich durch unglückliche Umstände strangulieren oder ersticken oder am Plötzlichen Kindstod sterben während sie alleine im Bett liegen ein Grund ist, immer Einwände dagegen zu erheben, dass Babys alleine und unbeaufsichtigt schlafen. Es gibt bestimmte Dinge bei Betten von Erwachsenen, die Gefahren für das Baby mit sich bringen und es ist wichtig, darauf zu achten. Aber dass diese Gefahren bestehen, bedeutet weder, dass sie nicht beseitigt werden können, noch, dass das gemeinsame Schlafen generell gefährlich ist." Außerdem betrachtet Dr. McKenna die Schlussfolgerungen und Empfehlungen der Studie als unangemessen, da die Autoren ihre Schlüsse mehr aus unvollständigen und anekdotenhaften Berichten als aufgrund von harten, wissenschaftlich nachvollziehbaren Daten gezogen haben. Dr. McKenna glaubt, dass das gemeinsame Schlafen für die Familie mit einem gestillten Kind eine positive Erfahrung sein kann und nicht als gefährlich angesehen werden sollte, wenn die Eltern sich an die folgenden Sicherheitsrichtlinien halten: • Eltern sollten nicht mit ihren Kindern in einem Bett schlafen, wenn sie rauchen oder Alkohol oder Drogen konsumiert haben. • Das Bettzeug sollte zur Größe der Matratze passen. • Die Matratze sollte genau in das Bett passen (keine Lücken zwischen Matratze und Bettgestell). • Das Gesicht des Babys darf nicht durch lose Kissen oder Decken verdeckt werden. • Es darf kein Spalt zwischen dem Bett und der angrenzenden Wand sein, so dass das Baby hinunterrollen und eingeklemmt werden könnte. • Das Baby sollte nicht auf dem Bauch liegen." Auch von Penelope Leach (Kinderärztin und Autorin) gibt es einen interessanten Artikel zu dieser Studie, in der sie darauf hinweist, wie die Autoren der Studie zu ihren Ergebnissen gekommen sind: sie haben aufgrund von Totenscheinen, Polizei- und Zeitungsberichten zusammengezählt wie viele Kinder unter zwei Jahren in der Zeit von 1990 bis 1997 in den USA gestorben sind während sie im Bett der Eltern geschlafen haben (515 Kinder). Sie haben aber keine Untersuchung über die Todesursache oder die näheren Umstände des Todes durchgeführt. Sie haben nicht nachgefragt, ob die Eltern zum Beispiel unter Drogen standen oder betrunken waren. (Kinder die unglücklicherweise zwischen Wand und Bett eingeklemmt wurden und so zu Tode kamen, sind in diesen Zahlen ebenfalls enthalten) Studien aus Neuseeland belegen, dass es keinen Zusammenhang für eine erhöhte Rate von Fällen plötzlichen Kindstodes und dem gemeinsamen Schlafen mit den Eltern gibt. Selbst in der Zeitschrift ELTERN (Ausgabe 09/2000) wurde jetzt ein Artikel veröffentlicht, in dem Entwarnung gegeben wird (Sie können den kompletten Artikel unter dem Titel „Kann unser Baby im Elternbett erdrückt werden? Autor Joachim Bensel, Forschungsgruppe Verhaltensbiologie des Menschen, Kandern in dem angegeben Heft nachlesen). Ich werde jetzt einen Teil des Artikel zitieren: „Kann unser Baby im Elternbett erdrückt werden? Obwohl eine amerikanische Verbraucherorganisation in einer (unter Experten umstrittenen) Studie Anfang 1999 einige Fälle von Säuglingstod durch Schlafen im Elternbett ausgemacht zu haben glaubte, kann man Entwarnung geben: Wenn die Eltern nicht durch Schlafmittel, Drogen oder Alkohol in ihrem normalen Schlafverhalten gestört sind, werden sie ihr Kind nicht unter sich ersticken. Zur eigenen Beruhigung und um andere Gefahrenquellen im Bett auszuschließen können Sie einige Vorsichtsmaßnahmen treffen" Daran schließen sich fast identisch die Empfehlungen, die bereits in der Presseerklärung La Leche League International erwähnt werden an. Zum derzeitigen Zeitpunkt gibt es keine korrekt durchgeführte Studie, die tatsächlich gegen das gemeinsame Schlafen von Eltern und Kindern spricht. Seriöse Studien wie sie zum Beispiel von Peter Flemming und Peter Blair durchgeführt wurden, belegen jedoch, dass das gemeinsame Schlafen vor SIDS schützt. Sehr deutlich wurde dies bei einem Vergleich in Asien: die Zahl der Kinder, die an plötzlichem Kindstod verstarben war in den Gesellschaftsschichten, die es sich leisten können den westlichen Lebensstil und damit auch das Alleine-Schlafen der Kinder zu pflegen deutlich höher als in den ärmeren Gesellschaftsschichten, die schon aus ökonomischen Gründen nur ein gemeinsames Bett haben konnten. Interessant ist auch, dass in den Untersuchungen von Flemming und Blair festgestellt wurde, dass die Körpertemperatur von mit der Mutter zusammenschlafenden Kindern niedriger war, als die von alleine schlafenden und dass die Mütter, die mit ihren Baby zusammen schlafen auch im Schlaf immer wieder die Temperatur und die Lage ihrer Babys überprüften und die Lage der Bettdecke korrigierten. Seit Jahrtausenden schlafen Mütter und Babys zusammen, warum nicht auch Sie und Ihr Baby, wenn es Ihnen dabei gut geht? Wenn Du dich nicht gut ernährst, dann wird das in erster Linie DIR schaden, aber nicht deiner Milch. Es ist ein Schachzug der Natur, dass die Muttermilch auch bei nicht optimaler Ernährung erst dann Schaden nimmt, wenn die Frau wirklich dauerhaft mangel- und unterernährt ist und wirklich kurz vor dem Hungertod steht. Davon dürfte bei dir aber wohl nicht auszugehen sein. Es ist absolut in Ordnung ein Baby nach Bedarf anzulegen, auch wenn der Bedarf alle Stunde da ist. Es gibt keinen Grund einen Mindestabstand einzuhalten. Sab-Tropfen enthalten einen Wirkstoff, der entschäumt. Da Muttermilch aber nicht geschüttelt wird und deshalb auch keine Luftblasen enthält, wirkt dieses Mittel bei gestillten Kindern nicht wirklich. Der wichtigste Punkt zur Vermeidung von Blähungen ist das korrekte Anlegen und richtige Saugen und das kann eine Stillberaterin sich bei euch einmal ansehen. Direkt bei dir gibt es leider nur eine LLL-Stillberaterin, die englisch und französisch spricht. Falls Du eine dieser Sprachen sprichst, kannst Du dich an Cathie Gauthier Tel.: 02454-936640 wenden. Ansonsten frage bitte bei Frau Gisela Skupin Tel.: 02242-84492 nach. Sie kann dir genau sagen, wer die nächstgelegene LLL-Stillberaterin für dich ist. LLL-Stillberaterinnen arbeiten ehrenamtlich. La Leche Liga trägt sich aus Spenden, Mitgliedsbeiträgen und dem Erlös aus dem Verkauf von Infomaterial. Für die Mütter fallen also keine Kosten an. Zu den Aufgaben einer LLL-Stillberaterin gehört neben der Telefonberatung das Anbieten der monatlichen Stilltreffen. Gerade in den Zeiten, in denen wir Familien alle mit immer weniger Geld klar kommen müssen, wird es für viele von uns zunehmend schwieriger, sich das „Hobby" LLL-Stillberaterin zu sein und auch Hausbesuche zu machen, noch leisten zu können. Wir freuen uns deshalb über jede Spende und bei einem eventuellen Hausbesuch über eine Benzinkostenbeteiligung. Allerdings gehören Hausbesuche nicht zu den Verpflichtungen einer LLL-Stillberaterin. Manche von uns machen Hausbesuche, wenn sie es mit der Versorgung ihrer eigenen Kinder und ihren sonstigen Verpflichtungen in Einklang bringen können. Nicht alle LLL-Stillberaterinnen sind in der Lage Hausbesuche zu machen und es wäre auch etwas viel verlangt, dass eine Frau, die ehrenamtlich arbeitet, verpflichtet würde, Hausbesuche zu machen, denn diese sind nicht nur eine zeitliche Belastung, sondern verursachen ja auch Kosten (Fahrtkosten, Babysitter für die eigenen Kinder usw.). Die meisten von uns, treffen sich auch außerhalb der Gruppentreffen in dringenden Fällen mit einer Frau, wenn die Frau zu uns kommt. LLLiebe Grüße Biggi Welter


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