liebes stillteam! vorweg möchte ich betonen, dass ich es ganz toll finde, dass es dieses forum gibt und sich leute (biggi und christina) zeit nehmen, fragen zu beantworten. allerdings möchte ich auch etwas loswerden und weil mich das wirklich beschäftigt und es vielleicht anderen auch so geht, schreibe ich jetzt kurz. mein sohn ist mai 2011 geboren und da wir leider ikm krankenhaus eine sehr schlechte bzw keine stillunterstützung hatten, klappte das anfangs gar nicht. ich hab dann 8 wochen abgepumpt, danach hat mein kleiner problemlos getrunken. allerdings - und das ist schon der erste punkt, der ja lt. euch gar nicht möglich sein kann - hat er sich mit 8 monaten SELBST ABGESTILLT. er hat einfach eines abends nicht mehr getrunken, auch nachts und am morgen danach keinerlei interesse. war für mich sehr überraschend, aber auch schön, weil er es mir wirkich deutlich gezeigt hat. auch das morgen- und abendfläschchen, dass ich daraufhin eingeführt habe, hat er nur bis zu seinem 11. lebensmonat gewollt. es gibt also sehr wohl kinder, die sich auch mit unter einem jahr selber abstillen (ich hätte nichts dagegen gehabt, ihn noch länger zu stillen) nun hat im mai diesen jahres meine tochter das licht der welt erblickt. sie hat von anfang an richtig getrunken, ich hatte keine schmerzen und scheinbar klappte alles gut. sie hat auch zugenommen, allerdings ist sie klein und zart und mir wurde von anfang an gesagt, dass sie eher auf der "schlechteren" seite der "zunehmskala" ist. das hat mich schonmal gestresst. sie hat die ersten dreieinhalb monate in ihren wachphasen nur gebrüllt (GEBRÜLLT, nicht geweint), was wahnsinnig anstrengend war. nicht nur einmal wurde mir von diversen seiten zum abstillen geraten, was ich aber nicht wollte. ich wusste zwar nie, wann sie hungrig ist (weil sie eben nur geschrieen hat, nicht nur, wenn sie hungrig war) und auch das stillen an sich war wirklich nicht schön, weil sie sich dauernd überstreckt hat, sich verschluckt hat und scheinbar einfach nicht glücklich an der brust war, aber ich wollte trotzdem stillen. ich hab hier einige male um hilfe gefragt, ja fast gefleht, aber es ist einfach wenig hilfreich, wenn man dann einen ellenlangen standardtext rei nkopiert bekommt, der sogar teilweise fragen beantwortet, die man nichtmal gestellt hat oder auf sachen eingeht, die man so nicht gefragt/gesagt hat. mir ist klar, dass es nicht möglich ist, auf jede frage total speziell einzugehen. aber wenn ich schon schreibe, dass ich mit einem arzt, einer hebamme UND stillberaterin gesprochen habe und einfach als letzte anlaufstelle auch hier nochmal um hilfe bitte, dann will ich nicht hören, dass ich doch mal zu einer stillberaterin schauen soll. wir haben ALLES probiert und ich habe meine tochter tagsüber fast nur im tragetuch gehabt, aber ganz ehrlich, es ist heutzutage unrealistisch und gerade mit einem zweiten (kleinen) kind schlichtweg NICHT MACHBAR a) für ein paar tage im bett zu bleiben und ausschließlich zu stillen b) die kinder mal einfach abzugeben (weder an verwandte, die sind nämlich oft nicht in der nähe und einem "verantwortungsvollen teenager" gebe ich mein verzweifeltes schreikind auch nicht für ein paar stunden und entspanne) c) komplizierte stillposen im alltag unterzubringen d) immer im halbschlaf zu stillen (wie, wenn mein kind nur nach stundenlangem schreien erschöpft einschläft??) und so weiter... ich habe dreieinhalb monate alles versucht und weiß nicht wie oft geweint und gebetet, dass das stillen klappt, aber nachdem meine kleine die rechte seite komplett verweigert hat und ich nicht einseitig stillen wollte (DAS habe ich bewusst entschieden), habe ich schweren herzens als mein mann urlaub hatte abgestillt. und ich muss sagen, es geht uns allen besser damit. ich kann die "fütterungszeiten" nun endlich genießen, meine kleine schläft mir manchmal abends mit fläschchen ein (an der brust NIE!), das übestrecken ist weg... in manchen fällen ist das fläschchen nicht der FEIND, sondern der FREUND!!! und noch was, das fällt mich auch immer wieder auf: stillt man unter 6 monate, wird man schief angeschaut und stillt man länger, dann erst recht. auch wenn ich das selbst eh von vorneherein gewusst hab, möchte ich nur nochmal sagen, wie wichtig es ist, dass jede mama für sich entscheidet, was das beste ist. natürlich für ihr baby, aber vor allem auch für sich selbst und den rest der familie. ich jedenfalls bin inzwischen (!) an dem punkt angelangt, wo ich auf die dreieinhalb monate stillen unter wirklich schwersten bedingungen stolz sein kann. liebe grüße und ich hoffe, die nachricht wird so verstanden, wie sie gemeint ist. mir ist nun auf jeden fall "leichter ums herz".
von Isamami am 17.09.2013, 13:42