Frage im Expertenforum Stillberatung an Biggi Welter:

Durchfall?

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Frage: Durchfall?

Mitglied inaktiv

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Liebe Biggi, wie erkenne ich bei einem vollgestillten Baby (3,5Monatealt), dass es Durchfall hat?? Tim hat in den letzten Wochen eigentlich nur alle 8-14 Tage Stuhlgang gehabt. Seitca. 5 h habe ich aber nun schon 6 mal die Windeln wechseln müssen. Dabei "blubbert" es auch aus seinem Bauch und es "grummelt " drinnen. Am anfang war der Stuhlgang noch "cremig gelblich", jetzt ist er flüssig-grünlich-bröckelig (entschuldige die genaue Schilderung!), riecht abernicht. Sonst geht es ihm gut, er scheint keine Schmerzen zu haben, kein Fieber und trinken tut er auch. Im Zweifelsfall würde ich morgen in die Klinik fahren. Vielen Dank. Andrea und Tim


Biggi Welter

Biggi Welter

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Liebe Andrea, Durchfall bei einem voll gestillten Kind erkennst Du an den folgenden Anzeichen: mindestens zwölf Stuhlentleerungen innerhalb von 24 Stunden, die unangenehm riechen und manchmal auch mit Blutspuren durchsetzt sind. Die Stühle sind dann meist sehr wässrig und substanzlos und das Allgemeinbefinden des Kindes ist deutlich beeinträchtigt. Im Zweifelsfall nimm eine Windel mit zum Kinderarzt und lass Kind und Windel anschauen. Keine Angst, selbst wenn es eine Magen-Darminfektion ist, ist Stillen für dein Kind weiterhin die optimale Form es zu ernähren. Muttermilch ist die beste Heilnahrung, die es gibt und gleichzeitig bekommt dein Kind Antikörper, die ihm helfen schneller gesund zu werden. Gerade bei Magen-Darm-Infekten kann es vorkommen, dass ein Kind auch wieder ausschließlich gestillt werden will und auch das ist in aller Regel dann kein Problem. Nun noch ein bisschen Wissenschaft, ich zitiere dir aus dem „Breastfeeding Answer Book", 1997: „Von seltenen Ausnahmen abgesehen, ist es für ein Baby mit Durchfall von Vorteil, wenn es weiter gestillt wird. Normalerweise sind bei einem gestillten Baby mit leichtem Durchfall keine besonderen Maßnahmen erforderlich. Möchte ein Baby etwas trinken, so gilt wie üblich, dass es Muttermilch erhalten sollte (Ruuska, 1992). Da Muttermilch so schnell verdaut wird, nimmt selbst ein Baby, das sich erbricht und unter Durchfall leidet, etwas von der Flüssigkeit und den in der Milch enthaltenen Nährstoffen auf (Riordan und Auerbach, S. 487). Nur bei Säuglingen, die mit künstlicher Säuglingsnahrung ernährt werden, kann es manchmal von Vorteil sein, bei Durchfallerkrankungen die Milch (vorübergehend) wegzulassen (Brown, 1991). Bei mäßigem bis schwerem Durchfall hält der Arzt es vielleicht für notwendig, dem Baby zusätzlich zum Stillen eine oral zu verabreichende Elektrolytlösung zu geben (z. B. Oralpädon). Bei einem gestillten Baby ist dies aber selten erforderlich. Ist der Flüssigkeitsverlust des Babys so groß, dass es ernsthaft dehydriert ist, kann es sein, dass der Arzt Flüssigkeit intravenös zuführen muss. Auch unter diesen Umständen kann weiterhin gestillt werden." Ich hoffe, ich konnte dich beruhigen! LLLiebe Grüße Biggi


Mitglied inaktiv

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Liebe Biggi, vielen herzlichen Dank für Deine schnelle, beruhigende Antwort!! Andrea u. Tim


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