Frage im Expertenforum Stillberatung an Biggi Welter:

Durchfall

Biggi Welter

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Stillberaterin der La Leche Liga Deutschland e.V.

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Frage: Durchfall

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Liebe Biggi! Nicht zuletzt dank Deiner Ratschläge wird MAthis auch mit 14 Monaten noch gestillt... Jetzt hat er gerade eine Magen-Darm-Infektion mit anfangs Erbrechen und jetzt mächtigem Durchfall. Hast Du irgendwelche Erfahrungswerte dazu, ob die Muttermilch dabei die Gesundung stört? Allerdings wüßte ich auch gar nicht, wie ich ihn von seinem geliebten Schlummertrunk abbringen sollte. Der Kleine ist soweit fit,deshalb war ich bisher nicht beim Kinderarzt, falls es aber nötig werden sollte wäre ich gern auf den Fall vorbereitet, daß der sagt, ich dürfe nicht mehr stillen. Viele Grüße und lieben dank Katja


Biggi Welter

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? Liebe Katja, keine Angst, auch bei einer Magen-Darminfektion ist Stillen für dein Kind weiterhin die optimale Form es zu ernähren. Muttermilch ist die beste Heilnahrung, die es gibt und gleichzeitig bekommt dein Kind Antikörper, die ihm helfen schneller gesund zu werden. Gerade bei Magen-Darm-Infekten kann es vorkommen, dass ein Kind auch wieder ausschließlich gestillt werden will und auch das ist in aller Regel dann kein Problem. Nun noch ein bisschen Wissenschaft, ich zitiere dir aus dem „Breastfeeding Answer Book", 1997: „Von seltenen Ausnahmen abgesehen, ist es für ein Baby mit Durchfall von Vorteil, wenn es weiter gestillt wird. Normalerweise sind bei einem gestillten Baby mit leichtem Durchfall keine besonderen Maßnahmen erforderlich. Möchte ein Baby etwas trinken, so gilt wie üblich, dass es Muttermilch erhalten sollte (Ruuska, 1992). Da Muttermilch so schnell verdaut wird, nimmt selbst ein Baby, das sich erbricht und unter Durchfall leidet, etwas von der Flüssigkeit und den in der Milch enthaltenen Nährstoffen auf (Riordan und Auerbach, S. 487). Nur bei Säuglingen, die mit künstlicher Säuglingsnahrung ernährt werden, kann es manchmal von Vorteil sein, bei Durchfallerkrankungen die Milch (vorübergehend) wegzulassen (Brown, 1991). Bei mäßigem bis schwerem Durchfall hält der Arzt es vielleicht für notwendig, dem Baby zusätzlich zum Stillen eine oral zu verabreichende Elektrolytlösung zu geben (z. B. Oralpädon). Bei einem gestillten Baby ist dies aber selten erforderlich. Ist der Flüssigkeitsverlust des Babys so groß, dass es ernsthaft dehydriert ist, kann es sein, dass der Arzt Flüssigkeit intravenös zuführen muss. Auch unter diesen Umständen kann weiterhin gestillt werden." Gute Besserung und LLLiebe Grüße Biggi


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