Frage im Expertenforum Stillberatung an Biggi Welter:

Durchfall, KiA meint Heilnahrung

Frage: Durchfall, KiA meint Heilnahrung

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Hallo Biggi, meine Tochter,5 1/2 mon., hat etwas Durchfall,ansonsten ist aber alles normal.Nun war ich heute bei der KiA,haben ein Medikament bekommen (Kaopromt-H )und sie meinte ich solle nicht stillen (wegen den hohen Fettgehalt der Mumi)sondern Heilnahrung geben.Hab gleich gesagt das wird nichts ,will erst mal meine Stillberaterin fragen.Hab dann auch in der Endbindungsklinik angerufen,dort trifft sich auch die Stillgruppe,und es wurde mir gesagt ich kann selbstverständlich weiter stillen.Ich würde gerne deine Meinung dazu wissen, vor allen Dingen um gute Pro Argumente meiner KiA gegenüber zu haben. Vielen Dank schon mal M&M


Biggi Welter

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? Liebe Martina, steht denn überhaupt fest, dass es sich bei deinem Kind um Durchfall handelt? Der Stuhl eines voll gestillten Kindes ist ja fast immer eher weich bis flüssig. Unter Durchfall beim gestillten Kind versteht man mindestens zwölf Stuhlentleerungen innerhalb von 24 Stunden, die unangenehm riechen und manchmal auch mit Blutspuren durchsetzt sind. Die Stühle sind dann meist sehr wässrig und substanzlos und das Allgemeinbefinden des Kindes ist deutlich beeinträchtigt. Doch wenn ein Stillkind wirklich Durchfall hat, dann ist in den meisten Fällen Weiterstillen das Mittel der Wahl. Dein Kind bekommt mit deiner Milch nicht nur eine hochwertige, leicht verdauliche Nahrung und Flüssigkeit, es bekommt auch Antikörper, die ihm helfen schneller gesund zu werden. Bei Durchfall sollten gestillte Kinder nicht auf Heilnahrung umgestellt und auch nicht die berühmte Teepause eingehalten werden, sondern weiterhin (ausschließlich) gestillt werden. Gelegentlich kann es notwendig sein zusätzlich eine orale Rehydrationslösung zu geben, um zu verhindern, dass die Kinder austrocknen, das muss aber eine Ärztin/Arzt entscheiden. Bei Verdacht auf eine Austrocknung solltet ihr euch sofort an einen Arzt wenden. Wichtig ist deshalb, dass ihr auf die folgenden Punkte achtet, um rechtzeitig gegenzusteuern. • Teilnahmslosigkeit und Verschlafen der Fütterungszeiten, • Schläfrigkeit, • kraftloses Schreien, • Elastizitätsverlust der Haut (stehende Hautfalten), • Mundtrockenheit, Trockenheit der Augen, • weniger Tränen als normalerweise, • sehr geringe Urinausscheidung (weniger als zwei nasse Windeln innerhalb von 24 Stunden), • eingesunkene oder eingedrückte Fontanelle (die weiche Stelle am Kopf des Babys und Kleinkind), • Fieber. Die beste Art, einer Dehydrierung vorzubeugen, besteht darin, sicherzustellen, dass das Baby viel Flüssigkeit erhält. Bei einem kranken Stillkind geht das am besten durch häufiges Anlegen. Muttermilch kann einfach nicht mit Kuhmilch oder künstlicher Säuglingsnahrung gleichgesetzt werden. Doch leider machen das viele Menschen - auch manche Ärzte. LLLiebe Grüße Biggi


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ot


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Hallo, Martina *********************** ich kopiere dir mal, was Biggi früher zu diesem Thema geschrieben hat: Die beste Heilnahrung für ein gestilltes Kind in jedem Alter ist Muttermilch! Dein Kind bekommt mit deiner Milch nicht nur eine hochwertige, leicht verdauliche Nahrung und Flüssigkeit, es bekommt auch Antikörper, die ihm helfen schneller gesund zu werden. Bei Durchfall sollten gestillte Kinder nicht auf Heilnahrung umgestellt und auch nicht die berühmte Teepause eingehalten werden, sondern weiterhin (ausschließlich) gestillt werden. Gelegentlich kann es notwendig sein zusätzlich eine orale Rehydrationslösung zu geben, um zu verhindern, dass die Kinder austrocknen, das muss aber eine Ärztin/Arzt entscheiden. Bei Verdacht auf eine Austrocknung solltet ihr euch sofort an einen Arzt wenden. Wichtig ist deshalb, dass ihr auf die folgenden Punkte achtet, um rechtzeitig gegenzusteuern. • Teilnahmslosigkeit und Verschlafen der Fütterungszeiten, • Schläfrigkeit, • kraftloses Schreien, • Elastizitätsverlust der Haut (stehende Hautfalten), • Mundtrockenheit, Trockenheit der Augen, • weniger Tränen als normalerweise, • sehr geringe Urinausscheidung (weniger als zwei nasse Windeln innerhalb von 24 Stunden), • eingesunkene oder eingedrückte Fontanelle (die weiche Stelle am Kopf des Babys und Kleinkind), • Fieber. Die beste Art, einer Dehydrierung vorzubeugen, besteht darin, sicherzustellen, dass das Baby viel Flüssigkeit erhält. Bei einem kranken Stillkind geht das am besten durch häufiges Anlegen. ****************** Noch eine Anekdote von mir zu diesem Thema: Als mein älterer Sohn circa 1 1/4 Jahre alt war, hatte er auch eine schwere Magen-Darm-Infektion mit Durchfall und Erbrechen. Zuerst konnte er nicht einmal Mumi oder Wasser bei sich behalten, nach fast einem Tag ging es dann mit Mumi. Als ich ihn dem Arzt vorstellte, hat dieser mir ein Kompliment gemacht, dass das Kind in Anbetracht des schweren Durchfalls ja 1a gepflegt sei: keinerlei Austrocknungserscheinungen. Ich habe nur gegrinst und das nicht kommentiert, weil ich wußte, dass er nicht gerade zu den Stillverfechtern gehört... LG Oda


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