Frage im Expertenforum Stillberatung an Biggi Welter:

Durch Stillen allergiekrank ?

Biggi Welter

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Stillberaterin der La Leche Liga Deutschland e.V.

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Frage: Durch Stillen allergiekrank ?

Mitglied inaktiv

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Liebe Biggi, ich bin ss mit meinem zweiten kind. mein sohn ist jetzt 21 monate und er wurde von mir bis zum 4. monat voll gestillt und danach bis zum 7. monat morgens und nachts. er ist asthmatiker und hat eine starke erdnuss-und eierallergie. das liegt nicht in unseren familien. da ich unser zweites kind auch stillen möchte, habe ich letzte woche den allergologen meines sohnes befragt und er meinte, dass solcherart lebensmittelallergien auch von der mutter über die muttermilch übertragen werden können, dies wäre aber selten. jetzt bin ich etwas durcheinander. was halten sie von dieser these? ich bin jetzt etwas unsicher geworden, da ich mit meinem sohn die ersten anderhalb jahre bei den ärzten verbracht habe (und er wirklich gelitten hat) und das beim zweiten kind verhindern möchte. oder ist seine starke anfälligkeit nur zufall und hat nix mit dem stillen zu tun? ich möchte aber bitte nur von ihnen eine antwort und keine grundsatzdiskussion in diesem forum beginnen. vielen dank im voraus für ihre antwort. Irotchka (15. SSW)


Biggi Welter

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? Liebe Irotchka, bitte fragen Sie den Arzt nach der Quellenangabe für seine Behauptung, ich bin sehr interessiert an jeder Studie, die solche Angaben belegen soll, denn bisher kenne ich keine einzige, die so etwas aussagt und konnte weder in der mir vorliegenden Literatur noch bei einer ausgiebigen Suche im Internet eine Bestätigung für seine These finden. Die Neigung zu einer Allergie kann vererbt werden und je nachdem, ob ein oder beide Elternteile oder kein Elternteil Allergiker sind, ist das Allergierisiko höher oder niedriger. Dabei werden keine bestimmten Allergien vererbt, sondern nur die allgemeine Disposition für Allergien. Das heißt, wenn eine Frau beispielsweise eine Allergie gegen Birkenpollen hat, dann muss ihr Kind keineswegs ebenfalls eine Allergie gegen Birkenpollen entwickeln, sondern bei ihm kann sich eine Allergie gegen Kuhmilch entwickeln. Über die Muttermilch werden überhaupt keine Allergien weitergegeben und nach wie vor gilt, dass das Stillen die beste Vorbeugung gegen Allergien ist. Leider gibt das Stillen keine Garantie, dass ein Kind niemals eine Allergie entwickeln wird und es tut mir sehr leid, dass ihr erstes Kind solche massiven gesundheitlichen Probleme hat, doch das Stillen ist kaum als Ursache für diese Probleme anzusehen. Ich wünsche Ihnen eine schöne Schwangerschaft und eine gute Geburt und bin Ihnen wirklich dankbar, wenn Sie mir bei dem Allergologen die Autoren und den Titel der Studie(n) sowie Datum und Ort der Veröffentlichung nachfragen und dann angeben würden. LLLiebe Grüße Biggi Welter


Mitglied inaktiv

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Liebe Biggi, vielen Dank für Ihre Antwort, die mich doch beruhigt. Ich habe zwischenzeitlich auch mit der Kinderärztin gesprochen, die die These unseres Allergologen für Quatsch hält. Sie meint, dass in ihrer Praxis die letzten Jahre tendenziell etwa 3 x soviel Allergiekinder sind als vorher und schiebt es auch grösstenteils auf Umwelteinflüsse und unsere Nahrung. Ach ja wir wohnen in Frankreich. Ich weiss nicht wie die Daten für Deutschland aussehen, müsste m.E. aber ähnlich sein. Ich werde mich also ruhigen Gewissens dem Stillen hingeben können. Ich werde den Allergologen aber trotzdem nochmal ansprechen, wo er seine Informationen her hat. Viele Grüsse, Irotchka


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