Mitglied inaktiv
Ich habe einen 7 Monate alten Schatz. Ich lese immer von Kuhmilchfreier Ernährung im 1. Lebensjahr. Auf meiner Breipackung steht Molkepulver, entrahmte Milch bzw. Magermilchpulver. Dies ist ja in fester Form (Pulver). Ist dies auch Kuhmilch? Dumme Frage, oder ist nur die flüssige Kuhmilch vom Geschäft (pasteurisiert) damit gemeint? Kann man Getreidebreie auch mit 1er oder Pre-Nahrung anrühren, ich lese immer mit Folgemilch, die soll aber nicht so gut sein? Wie lange kann man überhaupt stillen, ohne Gefahr für die Gesundheit der Mutter zu haben (Zähne, Knochen hört man immer wieder)? Auch will ich ein paar Kilo abspecken? Wie verträgt sich das mit dem STillen? Wieviel Milchmenge (ml) soll denn mein Schatz so am Tag trinken? Was halten Sie von Butter? Stammt doch auch von der Kuhmilch? Wie lange soll man mit Weizen warten? Wir haben keine Unverträglichkeit gegen Gluten und Allergiegefährdung? Ich lese immer Weizen ab dem 10. Monat? Wie ist es mit Hafer? Kann ich meinem Schatz ein Apfelsatzkonzentrat ein ganz klein wenig in das abgekochte Wasser tun (100% Frucht) zum Trinken oder ist dies zu sauer? Alete bzw. Hipp-säfte sind ziemlich teuer und nicht lange haltbar, wenn sie offen sind. Das Apfelsaftkonzentrat trinken wir selbst (mein Mann und ich). Danke für die vielen Fragen
? Liebe Steffi, kuhmilchfreie Ernährung bedeutet, dass jegliche Kuhmilch und Produkte, die aus Kuhmilch hergestellt werden weggelassen werden. Das heißt im Klartext auch, dass keine künstliche Säuglingsnahrung auf Kuhmilchbasis und keine Fertigbreie mit Milchpulver verwendet werden. Das ist die eine Seite. Die andere Sache ist die, dass lange nicht jedes Kind wirklich kuhmilchfrei ernährt wird. Künstliche Säuglingsnahrung enthält in aller Regel Kuhmilch, jedoch in veränderter Form. „Normale" Kuhmilch sollte für das Kind unter einem Jahr eher durch künstliche Säuglingsnahrung ersetzt werden, da diese besser auf die Bedürfnisse des Babys abgestimmt ist. Als Ersatz für die Muttermilch kann im gesamten ersten Lebensjahr eine Pre-Nahrung gegeben werden. Pre-Nahrungen sind der Muttermilch am weitesten angeglichen und können wie Muttermilch nach Bedarf gegeben werden. Sie sind als alleinige Nahrung für die ersten sechs Monate geeignet und können zusammen mit Beikost bis zum Ende des Flaschenalters gegeben werden. Sogenannte Folgemilch (2er-Nahrung) ist aus ernährungsphysiologischen Überlegungen heraus überflüssig und sollte, wenn überhaupt, nur in Zusammenhang mit Beikost gegeben werden. Man kann eine Faustregel aufstellen, dass ein Baby mit sieben Monaten eine bis zwei zusätzliche Beikostmahlzeiten ergänzend zur Muttermilch bekommt, mit acht Monaten zwei bis drei, mit neun Monaten zwei bis vier, mit zehn Monaten vier und mit zehn bis zwölf Monaten drei bis fünf. Daneben kann und darf es so oft gestillt werden, wie es möchte. Mit sieben bis neun Monaten braucht das Kind noch mindestens drei Milchmahlzeiten, mit zehn bis zwölf Monaten noch mindestens zwei. Wird das Kind entsprechend häufig gestillt, braucht es keine andere Milch und auch keinen Milchbrei und die Beikost kann aus Getreide, Obst, Gemüse und eventuell Fleisch bestehen, ohne irgendwelche Milchprodukte. Nach dem ersten Geburtstag benötigt ein Kind etwa 350 ml Milch (oder etwas mehr als einen kleinen Joghurt) und 20 g Käse, um seinen Milchbedarf zu decken. Mehr sollte es dann auch zusätzlich zur Muttermilch nicht sein, wenn dann noch gestillt wird. Künstliche Säuglingsnahrung muss ab einem Jahr nicht mehr eingeführt oder verwendet werden und auf Kuhmilch nur bei bekannter Unverträglichkeit verzichtet werden. Da Butter fast ausschließlich aus Fett besteht, wird sie auch von Menschen, die keine Milch vertragen meist toleriert. Die Empfehlung mit Weizen zu warten, bis das Kind etwa zehn Monate alt ist, steht nicht in Zusammenhang mit dem Gluten, sondern stammt daher, dass zunehmend mehr Allergien gegen Weizen auftreten. Andere Brotgetreide (die ja alle Gluten enthalten) sind hingegen (nach derzeitigem Wissensstand) problemloser. Das optimale Getränk für Babys wie für Erwachsene ist Wasser. Saft ist nicht notwendig und sollte nur sehr sparsam und verdünnt gegeben werden. Spezielle Babysäfte sind nicht zwingend erforderlich. Eine Frau kann jahrelang stillen ohne sich Sorgen um ihre Gesundheit zu machen. Stillen schadet der Frau nicht, im Gegenteil: Langzeitstillen hat Vorteile für Mutter und Kind. So haben Frauen, die lange stillen ein VERRINGERTES Osteoporoserisiko und der Spruch „Jedes Kind kostet einen Zahn" ist so absolut nicht haltbar und hat auch nichts mit dem Stillen zu tun, sondern stand in Zusammenhang mit der Schwangerschaft. Wenn Sie Ihr Gewicht verringern wollen, hilft in erster Linie eine Umstellung auf eine ausgewogene und einigermaßen vollwertige Kost mit überlegtem Essen, Maßhalten bei den Süßigkeiten und mehr Bewegung (dabei ist es weniger wichtig, dass ein bestimmter Sport betrieben wird). Blitz- und Modediäten sowie ein schneller Gewichtsverlust sind bei stillenden Müttern nicht unproblematisch. Echte Fastenkuren und Fastentage sind in der Stillzeit in jedem Fall nicht sinnvoll. Eine stillende Frau sollte Ihre tägliche Kalorienzufuhr nicht unter 1800 kcal fallen lassen und nicht mehr als 500 g pro Woche bzw. zwei Kilogramm im Monat abnehmen. Allerdings gibt es inzwischen neuere Untersuchungen, die keinen Zusammenhang mehr zwischen dem Abbau der Fettdepots und dem Schadstoffgehalt der Muttermilch finden konnten. Dennoch ist es besser langsam abzunehmen und so auch dem JoJo-Effekt auszuweichen. Auch Trennkost ist nicht empfehlenswert (u.a. da bei dieser Ernährungsform Blutzuckerschwankungen auftreten können). Das heißt jetzt aber nicht, dass in der Stillzeit keine Gewichtsreduzierung erfolgen darf. Es ist auch möglich weiter abzunehmen als bis zum Vorschwangerschaftsgewicht. Eine stillende Frau sollte jedoch ihre tägliche Kalorienmenge nicht unter 1800 Kalorien sinken lassen und nicht mehr als 500 g pro Woche (2 kg im Monat) abnehmen. Mit gezielter und bewusster Ernährung und etwas mehr Bewegung können Sie Ihr Gewicht sicher verringern. Ich hoffe, Ihre Fragen alle beantwortet zu haben. LLLiebe Grüße Biggi Welter
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