Mitglied inaktiv
seid gestern habs ich druckschmerz an der linken brust und wenn ich meine tochter stille triebts mir die tränen in die augen. es tut so höllisch weh das ich am liebsten gar nicht stillen mag. sie wird 10 monate. wir stillen noch nach bedarf wie sie es möchte und durstig ist. ich habe das gefühl das ich ohne was genommen zu haben, mehr milch bekommen habe. habe mir zwar stillsirup bestellt.... (anderes posting) habe das aber nur 1x auf der fingerspitze probiert. habe auch sonst nix milchbildenes genommen. woher kommt das aufeinmal? wie bekomme ich die schmerzen weg? kann ja nichtmal die kleine aufn arm nehmen, es tut so weh. habe gestern mit stillöl im bett noch die brust etwas massiert und ausgestrichen. rechts läufts ohne halt und links hab ich schmerzen. hilft da auch nurofensaft gegen sie schmerzen? weil muss ja trotzdem haushalt und co machen. (habe insg. 7 kinder) um ratschläge wär ich sehr dankbar
Kristina Wrede
Liebe mietzi80, es klingt ganz nach einem Milchstau, oder einer beginnenden Brustentzündung. Was sie ausgelöst haben kann ist von hier aus schwer zu beurteilen, Änderungen im Stillrhythmus oder auch Hormonschwankungen können da beteiligt sein. Was soll ich sagen: die allererste Maßnahme jetzt Ruhe, Ruhe und nochmals Ruhe! Aber mit einem so großen Haushalt hast du da vermutlich wenig Chancen. Du kannst versuchen, heute noch mit deinem Hausarzt zu sprechen und dich krank schreiben zu lassen, denn dann kannst du eine Haushaltshilfe verordnet bekommen, die dir dann zumindest einen Teil der Arbeit abnehmen kann nächste Woche. Auch wenn du nur ein bisschen Ruhe findest, es wird sich lohnen!! Um einen Milchstau oder eine Brustentzündung in ihren Anfängen zu überwinden oder um zu verhüten, dass sich ein Milchstau zu einer Brustentzündung entwickelt, sollte sich die Mutter ein bis zwei Tage mit ihrem Baby ins Bett legen, um sich auszuruhen und sich zu erholen. (Ok, ich sehe ein, dass das bei dir wohl nicht machbar sein wird). Aber es ist eine Tatsache, dass Ruhe für die Mutter mit das Wichtigste bei der Behandlung einer Brustentzündung ist. Manche Frauen empfinden Quarkwickel als angenehm. (Bitte achte darauf, dass die Brustwarze und den Brustwarzenhof beim Anlegen eines Quarkwickels auszusparen). Wer auf Quark allergisch reagiert sollte allerding keine Quarkwickel machen. Du kannst die Brust auch mit zerstoßenen Eiswürfeln, die in einen Waschlappen gepackt werden kühlen. Und viele Frauen machen sehr gute Erfahrungen, wenn sie mit einem Nudelholz weich gewalkte Kohlblätter auf die entzündete/schmerzhafte Stelle legen und einige Stunden wirken lassen. Vor jedem Stillen sollte feuchte Wärme auf die Brust einwirken. Um eine gestaute Stelle zu entleeren, sollte jede Stillmahlzeit auf der betroffenen Seite beginnen, bis der Knoten und die Schmerzen vergangen sind. Ist das Stillen schmerzhaft, kann zuerst an der NICHT betroffenen Seite und nach dem Einsetzen des Milchspendereflexes an der kranken Brust gestillt werden, und zwar solange, bis die Brust wieder weicher wird. Es sollte alle eineinhalb bis zwei Stunden anlgelegt werden und dabei das Baby so gehalten werden, dass sein Kinn gegen die schmerzende Stelle gerichtet ist (erfordert manchmal etwas Akrobatik). Die Milch wird auf diese Weise besser herausgesogen und dadurch löst sich die Blockierung besser. Sanfte Massage kurz vor oder während des Stillens kann ebenfalls hilfreich sein. Häufiges Stillen (oder abpumpen) rund um die Uhr ist nötig, damit die Milch in der erkrankten Brust am Fließen gehalten wird. Und nochmals: Ganz wichtig ist Ruhe, Ruhe und nochmals Ruhe. Sobald Symptome wie Schüttelfrost, Fieber, Gliederschmerzen oder Kopfschmerzen usw. dazu kommen, sollte unverzüglich eine Ärztin/Arzt hinzugezogen werden. Auch wenn sich die Verhärtung nicht innerhalb von ein bis zwei Tagen bessert, sollte die Brust ärztlich untersucht werden (Frauenärztin/arzt oder Hausärztin/arzt). Es kann nötig sein, dass du ein Antibiotikum einnimmst, doch es gibt stillverträgliche Medikamente, die keine Stillunterbrechung benötigen! Such gegen die Schmerzen kannst du dir etwas verschreiben lassen. Bei Unsicherheit, welches Medikament in diesem Falle geeignet ist wendet sich deine behandelnde Ärztin/Arzt am besten direkt an die Beratungsstelle für Embryotoxikologie in Berlin Tel.: 030 30308111. Das Team um Dr. Ch. Schaefer hat dort einen speziellen Beratungsdienst für Ärzte und Apotheken zu Medikamentenfragen und Fragen zu Diagnoseverfahren in Schwangerschaft und Stillzeit eingerichtet. Ich kann und darf keine Medikamentenempfehlung aussprechen, zitiere dir aber gern aus "Arzneiverordnung in Schwangerschaft und Stillzeit" Schaefer, Spielmann, Vetter, 7. Auflage 2006: "Die Halbwertszeit von Paracetamol ist in Plasma und Muttermilch mit 2,6 Stunden etwa gleich. Nach einer Dosis von 650 mg wurden nach 1 - 2 Stunden Spitzenkonzentrationen in der Muttermilch von 15 mg/l gemessen. Ein Säugling kann demnach im Höchstfall pro Stillmahlzeit 0,45 mg/kg erhalten. Das sind etwa 4% einer gewichtsbezogenen therapeutischen Einzeldosis im Säuglingsalter. Der M/P-Quotient liegt bei 1 (Übersicht Briggs 2005). Außer einer Kasuistik über ein reproduzierbares makulopapulöses Exanthem nach 1 g Paracetamol sind keine unerwünschten Wirkungen nach Stillen beschrieben worden (Übersicht Briggs 2005, Bar-Oz 2003, American Academy of Pediatrics 2001, Bennett 1996). Bei 43 Kindern, deren Mütter mit Paracetamol therapiert wurden, waren keine Nebenwirkungen nachweisbar (Ito 1993). Da Metabolisierung und renale Exkretion beim Neugeborenen nicht voll entwickelt sind, ist eine Anreicherung bei Langzeitbehandlung nicht auszuschließen (Notarianni 1987). Empfehlungen für die Stillzeit: Paracetamol gehört mit Ibuprofen zu den Analgetika der Wahl für die Stillzeit." Lieben Gruß und gute Besserung! Kristina
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