Mitglied inaktiv
Hallo Frau Welter, ich habe am Donnerstag einen Zahnarzttermin bei der ich eine örtliche Betäubung bekomme !!! Mein Kinderazrt sagte mir, nach der Betäubung darf ich 24 Stunden nicht stillen. Muss aber die Milch abpumpen und verwerfen !!! Ich soll dem kleinen dann die Flasche mit normaler Babynahrung geben !!! Was ist nun richtig ??? Meine Hebamme meinte nämlich, dass dem Baby die Betäubung nichts ausmachen wird !!! Ich bin sehr verwirrt, denn ich habe in den letzten 2 Wochen schon 4 mal eine Betäubung beim Zahnazrt bekommen !!! Ich danke ihnen schon jetzt für ihre antwort !! ClaudiaT
? Liebe Claudia, ich kann Ihrem Kinderarzt nur dringend empfehlen, sich besser zu informieren. Dazu gibt es zum einen Fachbücher (nicht die Rote Liste, denn die ist lediglich eine Sammlung der Beipackzettel). „Arzneiverordnung in Schwangerschaft und Stillzeit" von Spielmann und Schaefer ist im deutschsprachigen Raum das Standardwerk zu diesem Zweck. Im Zweifelsfall kann sich ein Arzt bei der Beratungsstelle für Vergiftungserscheinungen und Embryonaltoxikologie Tel.: 030-30686-734 erkundigen. Das Team um Dr. Ch. Schaefer hat dort einen speziellen Beratungsdienst für Ärzte zu Medikamentenfragen und Fragen zu Diagnoseverfahren in Schwangerschaft und Stillzeit eingerichtet. Eine Zahnbehandlung - auch mit Betäubung oder Röntgen - ist kein Grund zum Abstillen und erfordert auch keine Stillpause. Am besten stillen Sie nach Möglichkeit unmittelbar bevor die Behandlung beginnt, damit Ihr Baby aller Wahrscheinlichkeit nach nicht so rasch wieder Hunger hat während Sie noch auf dem Stuhl sitzen Ich zitiere Ihnen aus „Arzneiverordnung in Schwangerschaft und Stillzeit" Schaefer, Spielmann, 6. Auflage 2001: „Lokalanästhetika: Erfahrungen. Lidocain (z.B. Xylocain) geht selbst bei intravenöser Behandlung von Herzrhythmusstörungen nur in sehr geringer Menge in die Muttermilch über (siehe Abschnitt 4.4.10.). ... Eine interpleurale Dauerinfusion von Bupivacain (z.B. Carbostesin) 25 mg/Stunde führte zu Muttermilchkonzentrationen von maximal 0,45 Mg/ml. Im Serum des Säuglings war die Substanz nicht nachweisbar (Nachweisgrenze unter 0,1 Mg/ml). Toxische Symptome wurden nicht beobachtet (Übersicht bei Spigset, 1994). Daten zu anderen Lokalanästhetika liegen nicht vor. Es ist jedoch anzunehmen, dass auch Substanzen wie Articain (Ultracain) mit kurzer Halbwertszeit und hoher Plasmaeiweißbindung nur sehr geringe Konzentrationen in der Milch erreichen. Der heute übliche Adrenalinzusatz wirkt ohnehin einem Übergang in die Muttermilch entgegen. ... Empfehlung für die Praxis. Bei üblicher Anwendung (im Rahmen einer Zahnbehandlung oder kleiner chirurgischer Eingriffe) können Lokalanästhetika auch in der Stillzeit verwendet werden; dies gilt auch für die Kombination mit Adrenalin. Prilocain sollte gemieden werden, nach versehentlicher Applikation ist aber keine Stillpause erforderlich." Ich hoffe, der Zahnarztbesuch wird nicht allzu schlimm. LLLiebe Grüße Biggi Welter
Mitglied inaktiv
Eine Stillpause ist völlig unnötig. Siehe auch Biggis Antwort hier: http://www.rund-ums-baby.de/stillberatung/mebboard.php3?step=0&range=20&action=showMessage&message_id=17041&forum=129 Freddy
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