Frage im Expertenforum Stillberatung an Kristina Wrede:

dringend rat brauche

Kristina Wrede

 Kristina Wrede
Stillberaterin
Frage: dringend rat brauche

Mitglied inaktiv

Beitrag melden

hallo brauche dringend rat. mein sohn ist nun 4 wochen jung und wir hsábn seit 2 wochen stillprobleme. zum einen muss ich mit hütchen stillen, zum anderen hat er kohldampf ohne ende. leide habe ich auf den rat meiner hebamme gehört und mit prenahrung zugefüttert. erst war es nur eine flasche a 100ml in 24 std, gestern aber musste ich drei geben. bevor ich die abendflasche gab, war er 2std an meiner brust - habe ich denn soooo wenig milch??? nun möchte ich unbedingt weg von dem zufüttern. ich habe heute mit einer stillberaterin gesprochen, die mir riet, ihn immer anzulegen, wenn er will - das war heute den ganzen nachmittag. 5 min getrunken, eingeschlafen, geweckt, 5 min getrunken....nach 3 std war ich zu müde, er tat mir leid, weil auch seine fontanelle eingesunken war. dann habe ich in meiner sorge flasche gemacht, die im nu leer war.und er will mehr!! haben wir noch eine chance, vom zufüttern wegzukommen? fliegen nächste woche weit weg und da wollte ich gerne stillen -3flüge über 16 std- was raten Sie mir??? danke


Beitrag melden

Liebe Claudie32, ich weiß nicht, woran es liegt, dass dein Kleiner scheinbar nicht satt wird an der Brust, doch in den aller meisten Fällen lässt es sich tatsächlich schaffen, die Milchmenge der Mutter so zu erhöhen, dass sie (wieder) voll stillen kann. Gleichzeitig braucht das seine Zeit, und dazu viel Geduld und Fingerspitzengefühl. Es geht darum, allmählich die Menge, die zugefüttert wird, zu reduzieren, in dem Maße, wie die eigene Milchmenge zunimmt. Haben sich Ihre Brüste in der Schwangerschaft verändert? Leiden Sie unter einer Erkrankung, die die Eierstöcke betrifft? In ganz seltenen Fällen - wirklich nur sehr sehr selten - kan es durch ungenügend vorhandenes Brustdrüsengewebe bzw. durch Krankheiten, die auch den Hormonhaushalt beeinflussen, dazu führen, dass nicht genug Milch gebildet werden kann. Davon gehe ich jetzt bei dir erst einmal nicht aus... Zunächst solltest du versuchen, das Trinken aus der Flasche möglichst erschwerst. Wähle einen Schnuller mit dem kleinstmöglichen Loch und halte die Flasche möglichst waagerecht, gerade so schräg, dass Milch den Sauger füllt. Der Sauger sollte so tief im Mund sein, dass die Lippen des Kindes die Basis des Saugers, ganz ähnlich wie die Brust, umschließen. Wenn das Baby beim Füttern möglichst im 45 Grad Winkel gehalten wird, dann kann die Schwerkraft nicht dazu beitragen, dass die Milch schnell aus der Flasche fließt. Auch eine Flaschenmahlzeit sollte gut 20 Minuten dauern! Als nächstes wäre es gut, so wenig Flasche wie möglich zu geben. Statt der Flasche verwendest du eine alternative Fütterungsmethode (z.B. Pipette, Löffel, Becherchen). Wenn eine Pipette oder ein Becher benutzt werden, sollte das Baby aufrecht auf dem Schoß gehalten werden, um ein Verschlucken und Einsaugen von Flüssigkeit in die Lunge zu vermeiden. Hier siehst du, wie Becherfütterung funktioniert: http://de.youtube.com/watch?v=OAQcvHkFbdc Vielleicht kann es dir auch die Stillberaterin zeigen, wenn sie sich damit auskennt. Wenn möglich, versuche auf diese Weise Flaschenmahlzeiten zu ersetzen. Versuche, deinem Baby keinen Schnuller zu geben sondern es zum saugen immer an die Brust zu lassen. Es sollte in diesem zarten Alter mindestens 10 Mal in 24 Stunden an der Brust saugen, damit es die Milchbildung anregt! Dabei wird es wichtig sein darauf zu schauen, WIE dein Kind an der Brust trinkt, denn wenn das Baby nicht korrekt saugt, wird es die Milchbildung nicht ausreichend stimulieren. Beim korrekten Anlegen wartest Du, bis das Baby seinen Mund weit öffnet wie zum Gähnen. Dann wird es rasch an die Brust gezogen. Der Mund des Babys sollte mindestens zweieinhalb Zentimeter des Brustwarzenhofes bedecken. Das Kinn und die Nasenspitze des Babys berühren die Brust während der Stillmahlzeit. Die Lippen des Babys sind "aufgeschürzt" und entspannt. Die Zunge des Babys liegt unter der Brust. Schläfen und Ohren des Babys bewegen sich während des Saugens. Das Baby liegt mit der Mutter Bauch an Bauch. Es liegt auf der Seite, so dass sein ganzer Körper der Mutter zugewandt ist. Sein Kopf ruht in ihrer Ellenbeuge, sein Rücken wird von ihrem Unterarm gestützt und sie hält seinen Po oder Oberschenkel mit ihrer Hand. Ohr, Schulter und Hüfte des Babys bilden eine Linie. Der Kopf sollte gerade liegen und nicht zurückgebogen oder zur Seite gedreht sein. Eine gute Beschreibung der korrekten Anlegetechnik findest Du in dem Infoblatt "Stilltechniken, die funktionieren", das Du bei jeder La Leche Liga Stillberaterin beziehen kannst. Babys haben von Geburt an einen Reflex, der sie dazu veranlasst, den Mund weit zu öffnen, wenn er richtig ausgelöst wird. Um diesen Reflex auszulösen, muss die Mutter die Lippen ihres Babys leicht mit der Brustwarzenspitze kitzeln oder berühren und warten, bis das Baby seinen Mund öffnet. (Das Baby reagiert nicht auf die gleiche Weise, wenn die Mutter zuviel Druck ausübt.) Bei einigen Babys dauert es länger, dann soll die Mutter weiter kitzeln oder reiben und geduldig bleiben. Einige Babys reagieren schneller, wenn nur ihre Unterlippe gekitzelt oder berührt wird. Die Mutter kann ihrem Baby auch andere Auslöser beibringen, um es zum Öffnen seines Mundes aufzufordern. Sie kann das Wort "Aufmachen" sagen und dabei seine Lippe kitzeln oder berühren und dann ihren eigenen Mund weit öffnen. Das Baby wird lernen, den offenen Mund der Mutter und das Wort "Aufmachen" mit dem gewünschten Verhalten in Verbindung zu bringen. Es wirkt verstärkend, wenn das Baby dann die Brust zur Belohnung erhält. Öffnet das Baby seinen Mund nicht oder nicht weit genug, kann die Mutter seinen Mund weiter öffnen, indem sie sanft, aber fest mit dem Zeigefinger der Hand, die ihre Brust stützt, an seinem Kinn zieht, sobald es seinen Mund aufmacht. Es ist wichtig, nach unten zu ziehen, wenn das Baby den Mund öffnet, da zu diesem Zeitpunkt seine Kiefermuskeln entspannt sind. Steht der Mutter eine Hilfsperson zur Verfügung, sollte diese das Kinn des Babys nach unten ziehen, während die Mutter es anlegt. Beim Trinken selbst sollte dann kein Schmatz- oder Klicklaut zu hören sein (die Hinweise darauf wären, dass das Baby nicht korrekt angelegt ist). Vielleicht helfen euch auch folgende Tips, die unruhige Babys zum Stillen bringen können: o im Umhergehen stillen, o in der Badewanne oder im Schaukelstuhl stillen, o im Halbdunkeln stillen, o im Halbschlaf stillen, o das Baby mit der Brust spielen lassen, o unterschiedliche Stillhaltungen ausprobieren, o alle künstlichen Sauger vermeiden, o das Baby massieren, o viel Körperkontakt (Haut auf Haut), o und ganz wichtig: keinen Stillstress erzeugen, weder bei der Mutter noch beim Kind, Ruhe und Gelassenheit, auch wenn es schwer fällt. Die nächsten Tage werden sicher nicht einfach für euch beide werden. Du wirst einiges an Geduld und Beharrlichkeit brauchen. Es wäre gut, wenn Du jemanden finden könntest, der dich in der Alltagsarbeit unterstützt. Wenn du dich ganz auf euer Baby konzentrieren kannst, möglichst auch viele Stunden mit viel Hautkontakt im gemeinsamen Bett verbringen kannst, dann wird das schon viel positiven Einfluss aufs Stillen haben! Ob es bis zur Reise schon klappen wird mit dem Voll-Stillen, kann ich nicht sagen, doch es spricht nichts dagegen, dass dein Kind den Flug über an deiner Brust ist. Im "schlimmsten Fall" kann dann auch die ein oder andere kleine Flasche aushelfen, die du gibts, wie oben beschrieben. Lieben Gruß, Kristina


Mitglied inaktiv

Beitrag melden

Nur soviel bis kompetenter Rat kommt: Dein Baby verhält sich absolut normal für ein Kind in dem Alter. Das lange Stillen nennt man Clusterfeeding und das Schlafen-Stillen-Schlafen-Stillen ist absolut normal. Du hast (vorrausgesetzt die nassen Windeln usw. passen) absolut genug Milch. Die Flaschen solltest Du so schnell wie möglich wegpacken, das ist meist der Anfang vom Ende!!!! Anouschka


Bei individuellen Markenempfehlungen von Expert:Innen handelt es sich nicht um finanzierte Werbung, sondern ausschließlich um die jeweilige Empfehlung des Experten/der Expertin. Selbstverständlich stehen weitere Marken anderer Hersteller zur Auswahl.