Frage im Expertenforum Stillberatung an Biggi Welter:

dauertrinken

Frage: dauertrinken

Mitglied inaktiv

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Hallo, mein Sohn ist jetzt 10 Wochen alt und trotz einiger Schwierigkeiten ( wunde und blutige Brustwarzen und tiefe Einrisse) stille ich weiter. Nach Verbesserung der Stilltechnik sind die Brustwarzen gebessert und schmerzen nicht mehr. Die heftigen Bauchschmerzen meines Sohnes waren zwischenzeitlich auch weg. Seit 2 Tagen ist der 4std. Rhythmus völlig aus dem Gleichgewicht und er trinkt zum Teil 1 oder 2 Std. nach dem ersten anlegen wieder und läßt sich auch nur an der Brust beruhigen. Er scheint auch wieder heftige Bauchschmerzen zu haben. Eigentlich möchte ich ihn nicht solange an der Brust trinken lassen, um ein erneutes wundwerden der Brustwarzen zu verhindern. Mache ich vielleicht erneut einen Fehler beim anlegen oder kann es auch mit seiner Entwicklung zusammenhängen ? Den Milchspendereflex kann ich beim stillen gut fühlen und ich habe auch den Eindruck das reichlich Milch fließt. Die Pampers sind immer gut nass. susanne


Biggi Welter

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? Liebe Susanne, mit etwa 10 bis 12 Wochen ist ein Kind im klassischen Alter für einen Wachstumsschub. Wachstumsschübe sind Zeiten erhöhter Nachfrage, in denen das Baby sehr oft gestillt werden möchte. Wird das Baby dann auch häufig angelegt (etwa alle zwei Stunden, manchmal sogar noch häufiger), erhält der Körper der Frau das Signal „mehr Milch bilden" und nach ein paar Tagen ist der Spuk vorbei und die Milchmenge hat sich dem Bedarf des Babys wieder angepasst. Stillen funktioniert nach dem Prinzip von Angebot und Nachfrage. Sie machen dann nichts falsch und haben auch nicht zu wenig Milch, sondern der Bedarf Ihres Babys hat sich vergrößert und die Brust muss darauf erst reagieren. Wird in dieser Situation zugefüttert, wird der Brust kein erhöhter Bedarf signalisiert und die Milchmenge kann sich auch nicht auf den erhöhten Bedarf einstellen. Das Gleichgewicht zwischen Angebot und Nachfrage wird gestört und es kann der Beginn eines unfreiwilligen Abstillens sein. Achten Sie jetzt darauf, dass Sie ausreichend und möglichst ausgewogen isst. Kohlenhydratreiche Nahrung hat einen positiven Einfluss auf die Milchbildung. Ruhen Sie oft aus und entspannen Sie sich. Arbeiten Sie für eine Weile so wenig wie möglich. Die Hausarbeit läuft Ihnen nicht davon! Stress wirkt sich ungünstig auf den Milchspendereflex und auf die Milchbildung aus. Zusätzlich kann ich Ihnen ein paar Baby- und Stilltage empfehlen. Das heißt, Sie legen sich mit Ihrem Kind ein paar Tage in aller Ruhe ins Bett (oder aufs Sofa oder einen gemütlichen Liegestuhl) und kümmern sich um nichts anderes als Ihr Baby, sich selbst und das Stillen und legen häufig an. Lassen Sie sich - wenn möglich - von einem lieben Menschen verwöhnen (bemuttern), der Ihnen alles abnimmt außer dem Kind. Nach ein paar Tagen dürfte sich dann alles wieder eingependelt haben. Wenn korrekt angelegt wird und das Kind richtig saugt, macht auch langes Stillen den Brustwarzen nichts aus. Achten Sie daher unbedingt auf ganz korrektes Anlegen und (An)Saugen. LLLiebe Grüße Biggi Welter LLLiebe Grüße Biggi


Mitglied inaktiv

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Dieser 1-2 Stundenrhythmus ist völlig normal bei gestillten Kindern und hat mit der Entwicklung zu tun. 4 Stunden wären schön, ist aber aus einer Zeit wo Säuglinge als MuMi-Ersatz noch keine adaptierte Nahrung bekommen haben, da wurde immer 4 Stunden pausiert um das Kind nicht zu überfüttern. Diese Zeiten gelten für Stillen NICHT! Wünsche dir Kraft fürs weiterstillen, Gruß von Nicole.


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