Frage im Expertenforum Stillberatung an Biggi Welter:

Das wars wohl.oder??? :o(

Frage: Das wars wohl.oder??? :o(

Mitglied inaktiv

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Hallo! Ich hab gerade ein supergroßes Problem mit dem Stillen. Letzte Woche Mittwoch kam meine Tochter zur Welt und wurde bis Montag voll gestillt. Leider entzündeten sich die Brustwarzen so sehr, dass das Anlegen nicht mehr ging, habe aber abgepumpt. Trotzdem ließ die Milchmenge nach, sodass ich mit Pre Nahrung zufüttern musste. Seit 2 Tagen sind die Brustwarzen wieder ausgeheilt, und ich startete wieder einen Versuch. Leider ohne Erfolg *seufz Die Milchmenge ist eindeutig zu wenig. Bei beiden Brüsten komme ich jetzt auf etwa 20 ml (wenn überhaupt). So trinkt sie 100ml. Gibt es nicht eine Möglichkeit die Milchmenge zu steigern? Möchte so gern wieder voll stillen. Trinke schon genug Malzbier und Stilltee. Massiere auch mit Weleda Stillöl. Ob das was bringen könnte? Und was halten sie von MIlchbildungstee? Hilft der? Meine Hebamme meinte, bei der momentanen Milchmenge ist es sehr schwer eine Steigerung zu erreichen. Sie empfiehlt mir abzustillen falls sich nix mehr tut. Sie sagt auch häufig anlegen, was ich auch tue. Meine Tochter saugt auch noch gut. Eine Saugverwirrung durch die Flaschen scheint sie nicht zu haben. Desweiteren meinte sie, es wäre besser ersteinmal gar keine Flasche mehr zu machen sondern nur noch anzulegen. Aber ich krieg mein Kind doch nicht mit 10-20 ml satt. :o( Und es bringt ja auch nix sie "hungern" zu lassen, nur damit die Milch wiederkommt. Ich weiß nicht so recht was ich noch machen soll. Hätten Sie nicht ein paar Tipps? Oder sollte es doch schon vorbei sein *snief Würde mich soooo wahnsinnig freuen! Gibt es eine Stillberaterin in meiner Nähe? Wohne in PLZ 01844 Mit lieben Grüßchen, eine verzweifelte Phanta


Biggi Welter

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Liebe Phanta, ganz sicher kannst Du es schaffen, dein Baby wieder zu stillen, es ist noch so jung! Es ist sehr wohl möglich die Milchproduktion auch jetzt noch wieder zu steigern und an den Bedarf des Babys anzupassen. Wenn Du also möchtest, kannst Du relaktieren. Eine Relaktation (so heißt eine Wiederaufnahme des Stillens) ist prinzipiell auch noch nach Monaten möglich. Eine Faustregel besagt, dass es etwa so viele Wochen dauert, die Milchproduktion wieder in Gang zu bringen, wie es Monate seit dem letzten Stillen her ist. Das grundlegende Vorgehen bei einer Relaktation besteht darin, das Baby dazu zu bringen so oft wie möglich an der Brust zu saugen. Dadurch werden die Brüste wieder zur Milchbildung angeregt. Ein ähnlicher Effekt lässt sich auch mit einer guten Milchpumpe erreichen. Häufig ist auch zusätzliches Pumpen neben dem Anlegen des Kindes sinnvoll, um die Milchproduktion zu steigern Allerdings ist eine Relaktation sehr arbeitsintensiv und erfordert viel Geduld und Durchhaltevermögen, sowohl von der Mutter als auch von dem Baby. Du musst einerseits deine Milch wieder zum Fließen bringen und die Milchmenge steigern und, wenn Du wieder stillen willst, muss deine Tochter wieder lernen, die Brust anzunehmen und mit der richtigen Saugtechnik an der Brust zu trinken. Selbstverständlich ist es auch möglich, dass Du die Milchproduktion wieder ankurbelst und die Milch mit der Flasche gibst. Elizabeth Hormann hat ein gut verständliches Buch zum Thema Relaktation geschrieben. Es heißt "Stillen eines Adoptivkindes und Relaktation" (ISBN 3 932220 02 5) und enthält konkrete Anleitungen wie Mütter, die wieder mit dem Stillen beginnen möchten, vorgehen können, welche Hilfsmittel dafür notwendig sind, wie die Milchmenge gesteigert wird und viele weitere Informationen. Das Buch ist im Buchhandel, bei La Leche Liga Deutschland und bei jeder LLL Stillberaterin (auch hier im Still Shop) erhältlich. Wenn gepumpt wird, dann sollte eine möglichst effektive Pumpe verwendet werden, am besten eine vollautomatische, elektrische Kolbenpumpe mit Doppelpumpset. Zu wenig Milch ist eine medizinische Indikation für die Verordnung der Pumpe durch den Arzt (auf der Verordnung muss "mit Zubehör" stehen, sonst musst Du das Zubehör selbst zahlen). Richte dich mit deiner Flüssigkeitszufuhr nach deinem Durstgefühl. Eine zu hohe Flüssigkeitsaufnahme führt nicht zu mehr, sondern zu weniger Milch, da sie dazu führt dazu, dass das antidiuretische Hormon (ADH) zurückgeht, die Frau erfährt dann eine vermehrte Wasserausscheidung ("schwemmt aus") und die Milchbildung verringert sich. Zwei bis drei Liter Flüssigkeit (davon höchstens zwei bis Tassen Milchbildungstee) sind im Allgemeinen ausreichend. Wenn der Urin dunkelgelb wird und die Menge gering ist, trinkst Du zu wenig. Schwarzer Tee, Matetee und Kaffee sollten nur mäßig genossen werden. Auf Limonaden oder Colagetränke sowie künstlich gesüßte Getränke sollte möglichst verzichtet werden. Auf die (angebliche) milchflussfördernde Wirkung von Bier oder Sekt sollte verzichtet werden. Alkohol geht bereits in kleinen Mengen in die Milch über und belastet den Stoffwechsel des Babys. Achte darauf, dass DU ausreichend und möglichst ausgewogen isst. Kohlenhydratreiche Nahrung hat einen positiven Einfluss auf die Milchbildung. Ruhe dich oft aus und entspanne dich. Arbeite für eine Weile so wenig wie möglich. Die Hausarbeit läuft dir nicht davon! Stress wirkt sich ungünstig auf den Milchspendereflex und auf die Milchbildung aus. Vielleicht kannst Du ja ein paar "Stilltage" einlegen, das heißt Du legst dich mit deinem Baby ins Bett und kümmerst dich ausschließlich um dein Baby und das Stillen. Wenn möglich, sollte dein Kind keinen Schnuller und auch keine Flaschensauger bekommen, denn diese können dazu führen (bzw. schon dazu geführt haben), dass dein Baby nicht mehr weiß, wie es richtig an der Brust trinken soll. Die eventuell notwendige Zusatznahrung sollte mit einer alternativen Fütterungsmethode gegeben werden. Außerdem solltest Du Kontakt zu einer Stillberaterin vor Ort aufnehmen, die dich und dein Kind beim Stillen beobachten kann. Es ist wichtig, dass Du korrekt anlegst und dass dein Kind korrekt saugt. Es kann auch sein, dass dein Baby nicht richtig saugt oder eine Saugschwäche hat, was korrigiert werden müsste. Das kann ich nicht beurteilen, denn ich kann dich nicht sehen. Wenn dich bitte möglichst noch heute an Frau HAUSWALD Bärbel, Tel.: 03594 704006, sie kann dir sicherlich weiterhelfen! Bitte halte mich doch auf dem Laufenden, ich würde mich freuen! LLLiebe Grüße Biggi


Mitglied inaktiv

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Es ist noch nichts verloren! Kurz von mir: Nach einer Frühgeburt und einem Baby im Brutkasten war bei mir das Stillen auch problematisch. Er bekam Glukose, und ich hatte bis zu 6 Tagen nur wenige Spritzer Milch in meinen Brüsten, ließ mir von den Ärzten eine Pumpe verschreiben für den Tag der Entlassung. Ich vertraute meiner Milchbildung überhaupt nicht, pumpte alle 4 Stunden, auch nachts, ab und gab dem Kleinen Glukose, mit den wenigen Spritzern Kolostrum. Eine Hebamme gab mir aber den entscheidenden Tipp beim Verlassen der Klinik: Keine Pumpe verwenden, einfach nur den ganzen Tag mit dem Baby im Bett liegen und anlegen, anlegen, anlegen. Die Nachsorgehebamme kontrollierte das richtige Anlegen, und nun stille ich im 14. Monat! Also: Das, was aus der Pumpe rauskommt, ist nur ein Bruchteil dessen, was rauskommt, wenn Dein Kind trinkt! Leg Dich also hin und stille, stille, stille. ES wird schon werden. Biggi hat sicherlich eh noch gute Tipps und eine Stillberaterin an der Hand! Kopf hoch, das wird! Und herzlichen Glückwunsch zur Geburt!


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Hallo, ich kann Dir auch nur den Tip geben wie Lola. Abpumpen hilft nur eingeschränkt. Was wirklich hilft ist anlegen, anlegen und wieder anlegen. Nach zwei bis drei Tagen läuft es dann sichr wieder besser. Solche Phasen wird es auch noch während der sogannten Stillkrisen geben. Diese hatte ich als meine Tochter ca. 6 Wochen war und dann noch mal Ende des dritten Monats. Auch da hat häufiges anlegen geholfen. Also - nur Geduld und nicht verzweifeln! Viel Glück. Doris


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