Frage im Expertenforum Stillberatung an Biggi Welter:

Damian stillt sich ab, was tun?

Biggi Welter

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Stillberaterin der La Leche Liga Deutschland e.V.

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Frage: Damian stillt sich ab, was tun?

Mitglied inaktiv

Liebe Biggi! Damian stillt sich jetzt nach 6 Monaten leider selber ab. Er isst und trinkt lieber nix mehr, als die Brust zu nehmen. Langsam kann ich aber nimmer.Mir tut so die Brust weh, was kann ich tun damit meine Brust entlastet wird. Abpumpen bringt ja nix, sonst wird die Milch nochmehr oder. Bin über jeden Tip dankbar Lg Anja


Biggi Welter

Biggi Welter

? Liebe Anja, bei einem sechs Monate alten Baby ist nicht davon auszugehen, dass es sich abstillst, sondern dass es an der Brust streikt. Du kannst versuchen Dein Baby anzulegen, wenn es schon sehr schläfrig oder fast eingeschlafen ist. Viele Babys, die sich weigern, an der Brust zu trinken, wenn sie hellwach sind, tun es im Halbschlaf dann doch. Du kannst ihm die Brust auch immer wieder anbieten, wenn es wach ist, dränge es aber nicht. Manche Babys sind eher bereit zu trinken, wenn ihre Mutter umhergeht statt stillzusitzen. Wenn Du möchtest, dass es wieder an Deiner Brust trinkt, solltest Du Dich darauf einstellen, Dich in den nächsten Tagen fast ausschließlich Deinem Kind zu widmen. Wenn Du es viel im Arm hast, zärtlich streichelst und es Dich in einer entspannten Atmosphäre einmal ganz für sich alleine hat, beruhigt es sich vielleicht und läßt sich dazu bewegen, wieder bei Dir zu trinken. Vielleicht kannst Du dir ja ein paar Tage frei nehmen. Weitere Maßnahmen, die sich bei einem Stillstreik bewährt haben, sind: • im Umhergehen stillen, • in der Badewanne oder im Schaukelstuhl stillen, • im Halbdunkeln stillen, • im Halbschlaf stillen, • das Baby mit der Brust spielen lassen, • unterschiedliche Stillhaltungen ausprobieren, • alle künstlichen Sauger vermeiden, • das Baby massieren, • viel Körperkontakt (Haut auf Haut), • und ganz wichtig: keinen Stillstress erzeugen, weder bei der Mutter noch beim Kind, Ruhe und Gelassenheit, auch wenn es schwer fällt. Um deine Milchproduktion aufrecht zu erhalten und zu verhindern, dass deine Brust übervoll wird, solltest Du deine Milch ausstreichen oder abpumpen (Milchbildungstee wird dir in dieser Situation nicht helfen). Die so gewonnene Milch kannst Du deinem Kind mit einer alternativen Fütterungsmethode anbieten, z.B. mit einem Becher. Wenn Du jetzt jedoch keine weiteren Versuche mehr machen willst und ganz abstillen magst, dann kannst Du folgendermaßen vorgehen: immer dann, wenn die Brust unangenehm voll wird und zu spannen beginnt, pumpst du vorsichtig gerade so viel Milch ab, dass die unangenehme Spannung nachlässt und Du dich wieder wohl fühlst. Nicht mehr Milch abpumpen als unbedingt notwendig, da sonst die Milchproduktion weiter angeregt wird. Anschließend kannst Du die Brust kühlen. Du brauchst deine Trinkmenge NICHT einzuschränken, sondern kannst und sollst weiterhin entsprechend deinem Durstgefühl trinken. Es hat sich allerdings als sinnvoll erwiesen, den Kochsalzkonsum in der Abstillperiode einzuschränken. Manche Frauen empfinden einen stützenden, aber in keinem Fall einengenden BH in der Abstillphase als angenehm. Zwingend notwendig ist es jedoch nicht, einen BH zu tragen. Es gibt auch naturheilkundliche und homöopathische Mittel, um den Abstillprozess zu unterstützen, wenn Du dich hierfür interessierst, wende dich bitte an eine entsprechend ausgebildete Ärztin/Arzt oder eine Hebamme. Wenn deine Milchbildung schließlich deutlich nachgelassen hat, widersteh der Versuchung immer wieder ein bisschen an der Brust herumzudrücken, um zu sehen „ob da noch was ist". Auf diese Weise kann die Milchproduktion auf geringen Niveau weiterhin aufrecht erhalten bleiben. Ich hoffe, dir weitergeholfen zu haben. LLLiebe Grüße Biggi


Mitglied inaktiv

Liebe Anja! :-) Ich glaube Du hast bei Deiner Frage das Wort "nicht" vergessen? Wenn er weiterhin die Brust möchte, so halte bitte durch. Es gibt ja Mütter die sogar bis zur Vollendung des ersten Jahres wegen hoher Allergiegefahr der Babys vollstillen . Ich habe auch deshalb 8,5 Monate vollgestillt. In Buch der AAK "Arbeitsgemeinschaft Alergiekrankes Kind" wird erwaehnt, dass die hochallergiegeafehrdeten Babys selber das irgendwie spüren und deshalb auch über den 6. Monat hinaus weiter vollgestillt werden möchten. Ich weiss es ist schwer. Aber jedes Baby weis eben am Besten selber, ob es nicht mehr vollgestillt werden möchte oder nicht. Bitte noch etwas Geduld. Er scheint also noch nicht für Beikost bereit zu sein. Übrigens Langzeitstillen ist für die Babys sehr gesund! Sie erkranken z.B. an Leukaemie seltener als andere Babys etc. Liebe Grüsse und viel Kraft Rengin Arndt


Mitglied inaktiv

Hallo! Er schreit mittlerweile sofort los,und wehrt sich mit Händen und Füßen, wenn er in Richtung Brust kommt. Er läßt sich nur noch im schlaf anlegen. Ich habe aber keine LUst jetzt noch Milchpulver zu kaufen. Das hatte alles so gut geklappt. Ist auch blöd, er sitzt mit am Familientisch und kriegt nix, er ist immer ganz traurig. Er darf dann an nem Brotkanten rumkauen. Naja mal schaun ob Biggi nen Tipp hat, wie ich meine Brust entlastet krieg, die tut so weh. LG Anja


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