Christinasl
Hallo Biggi Walter, ich habe vor 7 Wochen entbunden und habe eine Frage zwecks dem Clustern. Mein Sohn will ununterbrochen gestillt werden und ich persönlich kann das nicht mehr als Clusterfeeding einstufen, denn er schläft kaum, also tagsüber sowieso fast nicht, außer Max. eine Stunde am Stück und nachts wacht er auch alle 1 1/2 - 2 Stunden auf zum Trinken. Zudem beginnt das ja schon in den frühen Morgenstunden und zieht sich bis abends. Milch ist genügend vorhanden und ich frage mich ob dieses Verhalten normal ist..ich komme ja auch zu gar nichts also weder Haushalt noch zu sonstigem, da er sobald ich ihn ablege wieder schreit und erneut an die Brust möchte. (Obwohl ich ihn gerade erst gestillt & gewickelt habe) Was kann das sein? Ich hatte es zuerst auf einen Schub geschoben aber er kann ja nicht 3 Wochen in einem Schub sein.. Meine Hebamme kann mir auch nichts weiter dazu sagen und meinte ich soll es mal mit Schnuller zwecks Saugbedürfnis probieren, aber den will er ja überhaupt nicht. Ich hoffe Sie können mir weiterhelfen.. Liebe Grüße Christina & Lian
Liebe Christina & Lian, für ein so junges Baby ist es tatsächlich vollkommen normal, dass es „dauernd" trinken möchte. Wenn du bedenkst, dass der Magen deines Babys gerade mal so groß wie ein Tischtennisball ist und sein Organismus auf häufige kleine Mahlzeiten eingestellt ist, dann verstehst du, dass ein Baby dauernd an die Brust mag. Und es ist völlig okay, wenn es dauernd angelegt wird :-). Ein Baby sollte nach Bedarf gestillt werden. Alle Stillexperten sind sich einige, dass Stillen nach Bedarf für Mutter und Kind am besten ist. So wird sichergestellt, dass das Baby die Nahrung, die es braucht, genau dann bekommt, wenn es sie braucht und sich das Gleichgewicht zwischen Angebot und Nachfrage einstellen kann. Während eines Wachstumsschubs kann es durchaus sein, dass ein Baby alle Stunde an die Brust möchte. Es gibt keinen Grund einen Mindestabstand zwischen zwei Stillmahlzeiten einzuhalten. Im Extremfall kann das „Hinhalten" des Babys zu Gedeihstörungen führen. All die Erzählungen von einem bestimmten Rhythmus eines Babys sind schlicht und ergreifend falsch. Muttermilch ist innerhalb von 60 bis 90 Minuten verdaut und der Organismus eines Babys ist auf häufige Mahlzeiten eingestellt. So kleine Babys wollen im Schnitt zwischen acht und zwölf Mal innerhalb von 24 Stunden gestillt werden. Im Schnitt heißt, es gibt Babys die seltener nach der Brust verlangen (eher wenige Babys) und es gibt Babys, die häufiger an die Brust wollen (die Mehrzahl). Nun ist es jedoch nicht so, dass ein Kind zügig zwanzig Minuten trinkt und sich dann nach drei Stunden das nächste Mal rührt, sondern es kommt immer wieder zu Stillepisoden, die so ablaufen: das Kind trinkt eine kurze Weile, hört auf, döst vielleicht sogar weg und beginnt erneut kurz zu trinken usw. Dieses Verhalten heißt Clusterfeeding und ist absolut normal für kleine Babys. Besonders gehäuft treten diese Stillepisoden am Nachmittag und Abend auf, wie überhaupt die Abstände zwischen den Stillzeiten im Verlauf des Tages immer kürzer werden. Dazu kommt, dass in bestimmten Altersstufen Wachstumsschübe zu erwarten sind, in denen die Baby manchmal schier ununterbrochen an die Brust wollen. Das Dauerstillen kann sehr anstrengend und auch nervend sein, aber es hat seinen Sinn. Rein wissenschaftlich gesehen ist es so, dass das Baby durch den Stillmarathon die Prolaktinausschüttung anregt und so dafür sorgt, dass die Milchbildung angeregt wird und genügend Milch für das Kind zur Verfügung steht. Wird in dieser Situation zugefüttert, wird der Brust kein erhöhter Bedarf signalisiert und die Milchmenge kann sich auch nicht auf den erhöhten Bedarf einstellen. Das Gleichgewicht zwischen Angebot und Nachfrage wird gestört und es kann der Beginn eines unfreiwilligen Abstillens sein. Gib dir und deinem Kind die Zeit, die ihr beide braucht, um euch an das neue Leben zu gewöhnen. Denke daran, dass du jetzt Wöchnerin bist. Leider ist es in unserer Kultur nicht (mehr) so sehr verbreitet darauf Rücksicht zu nehmen, dass eine Frau, die gerade ein Kind geboren hat, Zeit braucht. Zeit zur Erholung, Zeit zum gemeinsamen Kennenlernen des neuen Menschleins, Zeit ums sich an die ganze Veränderung, die so ein kleiner Erdenbürger mit sich bringt zu gewöhnen. Dazu kommt, dass in bestimmten Altersstufen Wachstumsschübe zu erwarten sind, in denen die Baby manchmal schier ununterbrochen an die Brust wollen und dein Baby ist im typischen Alter. Die Abstände können mit der Zeit durchaus länger werden, aber im Moment solltest Du Dich nicht verunsichern lassen, Du machst nichts falsch - ganz im Gegenteil! Wie ist es denn mit der Zunahme bei deinem Kind? Und wurde das Trinkverhalten einmal überprüft? Lieben Gruß Biggi
DanceDevil
Es tut mal gut zu lesen, dass es nicht nur mit so geht. Meine Tochter ist 6 1/2 Wochen alt und möchte momentan auch permanent an die Brust. So richtig schlafen tut sie tagsüber auch nicht :/ denke dass Wetter tut sein übriges dazu dass sie noch mehr trinken möchte.
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