Frage im Expertenforum Stillberatung an Biggi Welter:

Cannabis! Meine Bedenken berechtigt?

Frage: Cannabis! Meine Bedenken berechtigt?

Mitglied inaktiv

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Ich habe eine Mutter in einem meiner Kurse, die chronische schmerzpatientin ist. Sie leidet unter einer Muskelerkrankung und bekommt als Schlafmittel auf Rezept Cannabis. (Also legal!!!) Die Frau ist eine ganz fürsorgliche und tolle Mutter, die auch Hilfe von außen hat. Darum geht es nicht... Nur um die folgenden Fakten: Sie hat eine 1 Jahr alte Tochter die noch gestillt wird, trotz des abendlichen Konsums auf Rezept. Als sie zu mir sagte das ein Joint nach ca 4 stunden aus der Muttermilch raus ist, das Nikotin sogar noch früher, war ich schon ein wenig geschockt das sie überhaupt stillt.... Dies sagte ich ihr auch. Ich bekam allerdings zur Antwort das ihr kein anderes Mittel helfen würde und der Arzt der ihr das verschrieben hat keine Bedenken hat das noch nach 4 stunden Thc in der Muttermilch sei. Sie solle lediglich diese 4 stunden Pause einhalten und den Konsum nicht steigern. Ich möchte Sie bitten, falls Sie sich damit wirklich gut auskennen mir zu sagen ob das echt so stimmt?! Bei meiner stillberaterin vor Ort habe ich auch schon gefragt und sie kannte sich mit dem Thema nicht aus. Leider! Ich habe selber bei Google geschaut, finde allerdings zu unterschiedliche Aussagen. Ratlose Grüße von einer besorgten Mitmutter und Dozentin....


Biggi Welter

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Liebe tamtamgo, sämtliche Drogen sind in der Stillzeit kontraindiziert. Rauschmittel neigen dazu, sich in der Milch anzusammeln und können für die stillende Mutter und für ihr Baby gefährlich werden. Der in Marihuana enthaltene Wirkstoff THC konzentriert sich in der Muttermilch. Nach dem Konsum von Marihuana durch eine stillende Mutter ist THC im Urin und Stuhl ihres Babys nachweisbar (Perez-Reyes und Wall, 1982). Bei regelmäßigem Haschischkonsum werden in der Muttermilch achtfach höhere Konzentrationen erreicht als im mütterlichen Serum. Die Drogenmenge, die das Baby erhält, erhöht sich auch durch jeglichen Rauch, dem das Baby ausgesetzt ist. Da die auf der Straße verkauften Drogen nur selten rein sind, kann das Marihuana mit anderen Substanzen oder Drogen versetzt sein, die für das gestillte Baby ebenfalls schädlich sein können. In einer Studie wurde herausgefunden, dass Babys, die während ihres ersten Lebensmonats über die Muttermilch mit Marihuana in Kontakt kamen, im Alter von einem Jahr eine verzögerte Motorikentwicklung aufwiesen (Astley und Little, 1990). Unabhängig davon, wie das Baby ernährt wird, ergibt sich ein anderer Besorgnis erregender Aspekt aus der Wahrscheinlichkeit, dass der durch den Drogenkonsum hervorgerufene Rauschzustand die Fähigkeit der Mutter, ihr Kind zu versorgen, beeinträchtigt. Ich weiß nicht, ob es sich bei den rezeptpflichtigen Tabletten anders verhält, am besten wäre es wohl, sich bei embryotox zu erkundigen. LLLiebe Grüße Biggi


Mitglied inaktiv

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Stimmt es denn mit den 4 stunden? Das dann das THC aus der Milch raus ist!? Oder Wie lange dauert das tatsächlich??? Es geht nicht um eine Tablettenform (sondern Cannabis aus der Apotheke zum rauchen!) Vielen Dank für ihr bemühen!


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