Tina77
Sehr geehrte Frau Welter, meine Tochter ist 8,5 Monate alt, bekommt seit dem 5. Monat Beikost. Sie hat schon immer spätestens nach 2-2,5 Stunden wieder Hunger, auch nach Einführung der Beikost. Bis vor ca. zwei Wochen lief das Breiessen gut. Tagüber habe ich, bis auf wenige Ausnahmen, nicht mehr gestillt, lediglich morgens, abends und 1-2x nachts. Jetzt klappt es plötzlich nicht mehr. Sie mag keinen Brei mehr essen, oder nur ein paar Löffel, möchte partout gestillt werden, nachts bis zu 5 mal. Ich habe das Gefühl, dass sie vor allem den Kontakt braucht, aber es reicht ihr nicht, mit dem Schnuller oder einem Fläschchen auf dem Arm zu sein, Ersatzmilch trinkt sie auch nicht, das geht höchstens ansatzweise im Brei. Zudem kann sie sich momentan nicht eine Minute selbst beschäftigen, ist unleidlich, will auf den Arm, schläft auch nur noch auf dem Arm ein, vorher ging das ohne Probleme mit etwas Schaukeln im eigenen Bett. Eigentlich wollte ich bald abstillen, bin aber jetzt unsicher. Oder habe ich den richtigen Zeitpunkt verpasst? Ich halte gerne durch, wenn es für sie das Beste ist, aber ich habe das Gefühl, dass sie selbst unzufrieden und durch die zerissenen Nächte unausgeschlafen ist. Was mache ich falsch? Fremdeln tut sie übrigens zur Zeit nicht (nur kurz, als sie 4-5 Monate alt war), und eine deutlich auf mich gerichtete Anhänglichkeit stelle ich (leider;)) auch nicht fest (Hauptsache, ein halbwegs vertrauter Arm). Habe ich die Probleme selbst verursacht, weil ich nicht konsequent beim Brei geblieben und die Milchflasche eingeführt habe? Vielleicht schliefe sie dann besser und wäre wiederum tagsüber ausgeglichener...? Vielen, vielen Dank im Voraus!!
Kristina Wrede
Liebe Tina77, es kommt immer wieder einmal vor, dass ein Baby die Beikost ablehnt und stattdessen wieder häufiger oder mehr gestillt werden will. Dafür gibt es viele Gründe von einer sich ankündigenden Erkältung über Zahnungsprobleme oder einfach nur einem zu hektischen Tag. Es ist auch gar nicht schlimm, denn im ersten Lebensjahr sollte eh die Milch (am besten DEINE) die Grundlage der Ernährung des Babys sein. Du hast ganz sicher nicht den "richtigen" Zeitpunkt verpasst, denn der läge - wenn wir es der Natur überlassen würden - noch in weiter Ferne. Dein Baby braucht deine Nähe, das ist normal, sie hilft ihr bei ihrer Reife und Entwicklung und du machst überhaupt nichts verkehrt (im Gegenteil), wenn du ihr die Nähe so schenkst, wie sie sie erbittet. Benutze am besten eine gute Tragehilfe oder ein Tragetuch, um ihr den Körperkontakt zu ermöglichen ohne lahme Arme zu bekommen oder genervt zu sein, weil du dann nichts erledigen kannst. Und dräng sie nicht zum Essen, denn einen solchen Kampf verlieren die Eltern sehr schnell und viele Essstörungen haben ihre Ursache in der ganz frühen Kindheit, wenn das Baby zum essen gezwungen werden sollte. Vertraue darauf dass sie genau weiß, was sie braucht, und irgendwann wird sie dann auch wieder normal essen... Lieben Gruß, Kristina
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