Frage im Expertenforum Stillberatung an Kristina Wrede:

Brei?

Kristina Wrede

 Kristina Wrede
Stillberaterin
Frage: Brei?

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Hallo. Mein Sohn ist 4 1/2 Monate alt und ich stille ihn noch voll. Er spuckt nach jeder MZ sehr viel und bis zu 3x. Heute war ich bei der Kinderärztin und ich erzählte eben, das er immer noch so viel spuckt und sie fragte mich, wie es denn nach fester Nahrung wäre. Ich stille noch voll habe ich gesagt. Am Abend hat er hin und wieder mal in eine abgepumpte Flasche etwas Karottenbrei rein bekommen. Sie schlug zerdrückte Banane vor, weil ich gesagt habe, das mir Karotte wegen des Spuckens nicht so lieb ist. Nun habe ich vorhin Reisflocken gekauft und überlege ob ich sie heute mal mit in die abgepumpte Milch mache. Kann ich denn vor dem 6. Monat was anderes außer Milch gegeben? Meine Kinderärztin ist sehr kompetent. Satt wird er von der Milch hat sie auch gesagt.


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Liebe netchen79, solange ein Baby "satt wird" und gedeiht, gibt es keinen Grund, vor Ende des 6. Lebensmonats mit Beikost zu beginnen. Auch nicht Obst- oder Gemüsebrei in (abgepumpter) Milch. Man tut einem Baby keinen Gefallen, wenn man ihm Brei mit der Flasche füttert, denn beim Essen mit dem Löffel (oder der Hand) wird die Beikost im Mund bereits mit dem Speichel vermischt und die Verdauung beginnt. Mit der Flasche überspringt man diese Stufe und das ist nicht gesund. Warum also empfiehlt Ihnen die Kinderärztin feste Nahrung? Ich halte es nicht für einen erforderlichen Schritt und schreibe Ihnen hier einmal die Empfehlungen, die wir Stillberaterinnen für Speikinder geben. Spucken ist bei Babys weit verbreitet und wenn das Kind dabei gedeiht eher ein Wäsche- als ein Gesundheitsproblem. Wenn ein Kind beim Aufstoßen etwas Milch mit hoch bringt, dann liegt das meist daran, dass es beim Trinken Luft geschluckt hat und sich im Magen unter der Milch eine Luftblase gebildet hat. Sobald die Luft aus dieser „Blase" ihren Weg nach oben findet, nimmt sie einen Teil der Milch mit, die über ihr lag. Insbesondere sehr hastig trinkende Babys haben dieses Problem oft. Manchmal trinkt ein Baby auch mehr, als sein kleiner Magen verkraften kann, auch dann kann ein Teil der Milch wieder hochkommen. Das ist zwar sehr lästig, aber es lässt sich wenig tun. Sie können versuchen, Ihr Kind über einen längeren Zeitraum immer nur an einer Brust zu stillen und nach einiger Zeit dann erst an die andere Brust zu wechseln und dann an dieser Brust bleiben. Das Spucken sieht auch für die Erwachsenen sehr viel unangenehmer aus, als es für das Baby ist. Gefährlich ist das Spucken dann, wenn es immer wieder schwallartig und in hohem Bogen passiert und das Baby nicht gedeiht. Dann sollte unbedingt eine Kinderärztin/arzt das Kind anschauen und es muss genau abgeklärt werden, warum das Kind so spuckt und was zu tun ist. In seltenen Fällen kann das Spucken ein Hinweis darauf sein, dass das Kind etwas nicht verträgt, was die Mutter isst oder trinkt. Dann sind die Kinder jedoch oft auch sehr unruhig und quengelig und/oder gedeihen nicht gut. Nach einiger Zeit verliert sich das Spucken bei den meisten Babys und die Waschmaschine kann wieder weniger in Anspruch genommen werden. Ihr Baby sollte (ausgehende vom niedrigsten Gewicht) durchschnittlich pro Woche mindestens 110 g zunehmen. Haben Babys Spuckprobleme, wird empfohlen, sie während und nach den Mahlzeiten aufrecht zu halten, sie häufig aufstoßen zu lassen und sie häufig, aber für kürzere Zeit anzulegen. Manchmal liegt das Spucken wirklich daran, dass die Babys zu hastig trinken. Achten Sie in jedem Fall auf gutes Anlegen und Ansaugen, denn je weniger Luft das Kind schluckt, umso weniger muss wieder nach oben. Es ist auch günstig, alle künstlichen Sauger wegzulassen - falls Sie welche verwenden-, damit Ihr Kind lernt gut und richtig an der Brust zu trinken. Falls Ihr Baby nämlich an der Brust mit der gleichen Technik wie an einem Flaschensauger trinkt, können Stillprobleme vorprogrammiert sein. Ich hoffe, diese Informationen helfen Ihnen weiter. Herzlichen Gruß, Kristina Heindel


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