Frage im Expertenforum Stillberatung an Biggi Welter:

Brauche Rat!

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Frage: Brauche Rat!

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Hallo zusammen. Ich muss mal dringend was loswerden und hoffe, dass mir hier wer helfen kann. Meine Kleine wird nächste Woche 4 Monate alt und verweigert seit fast einer Woche partout die Brust. Ich stille voll und sie kriegt auch nur alle paar Wochen mal ein paar Schluck Tee mit ihrer doofen Pille drin (Sie kriegt voll die Spuckanfälle von den D-Flouretten und wir haben noch keinen besseren Ersatz bekommen, also kriegt sie das Zeug nur ab und zu). Aber jetzt auf einmal will sie nicht mehr. Sie schreit nicht aus Hunger, trinkt wenn dann nur ein paar Schluck und dreht dann den Kopf weg. Jeder neue Versuch sie anzulegen wird mit Quaken bestraft. Nicht, dass sie unzufrieden ist - nö, sie guckt dann lieber in der Gegend rum als anständig zu trinken. Das wär ja an sich nicht soo schlimm wenn sie nicht eh schon so mager wäre. Sie wiegt bei 63cm gerade 5.100g. Und nun bleib ich auf meiner Milch sitzen und laufe ständig über! Als ich dann aus Verzweiflung mal ein Löffelchen Birnenmus gegeben hab (wollte ich erst gar nicht aber ich war echt schon verzweifelt), da hat sie das Zeug geschluckt als ob sie ewig nix zu Essen bekommen hat. Und dann wollte sie immer mehr. Ich glaub, sie hätte fast das halbe Glas weggeputzt wenn ich sie gelassen hätte. Als ich sie dann nach ein paar Löffeln wieder anlegen wollte, hat sie wieder den Kopf weggedreht und wollte nicht. Nix zu machen. Kennt das jemand? Hat jemand einen Tipp, wies jetzt weitergehen soll? LG, lupa


Biggi Welter

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? Liebe Lupa, wenn ein Kind plötzlich die Brust so verweigert, dann ist der erste Weg immer der zur Kinderärztin/arzt. Für ein solches Verhalten kann es viele Ursachen geben. Bekommt Ihr Baby Zähne? Hat es eine Erkältung oder eine verstopfte Nase, ao dass es beim Trinken behindert wird? Hat es Ohrenschmerzen, so dass ihm das Stillen wehtut? Wurde kontrolliert, ob eventuell ein Harnwegsinfekt vorliegt? Sind Sie aus irgendeinem Grund beunruhigt oder aufgebracht? Babys reagieren auf die Gefühle ihrer Mutter. Gab es beim Stillen einen unliebsamen Zwischenfall? Haben Sie zum Beispiel gestillt während es untersucht wurde und ist er dabei erschrocken? Kurz: Gab es irgendwelche einschneidenden Veränderungen oder besondere Situationen in Eurem Leben. Manchmal lässt sich die Ursache auch nicht herausfinden und der Stillstreik endet ebenso unvermittelt, wie er begonnen hat. Sie können versuchen Ihr Baby anzulegen, wenn es schon sehr schläfrig oder fast eingeschlafen ist. Viele Babys, die sich weigern, an der Brust zu trinken, wenn sie hellwach sind, tun es im Halbschlaf dann doch. Sie können ihm die Brust auch immer wieder anbieten, wenn es wach ist, drängen Sie aber nicht. Manche Babys sind eher bereit zu trinken, wenn ihre Mutter umhergeht statt stillzusitzen. Wenn Sie möchten, dass Ihr Baby wieder an Ihrer Brust trinkt, sollten Sie sich darauf einstellen, sich in den nächsten Tagen fast ausschließlich Ihrem Kind zu widmen. Wenn Sie es viel im Arm haben, zärtlich streicheln und es Sie in einer entspannten Atmosphäre einmal ganz für sich alleine hat, beruhigt es sich vielleicht und läßt sich dazu bewegen, wieder bei Ihnen zu trinken. Bei Babys, die sich beim Stillen überstrecken und aufbäumen hat es sich bewährt sie zu „bündeln". Beim Bündeln wickeln Sie das Baby gut in eine Decke ein, so dass seine Schultern nach vorne geneigt und die Arme unterhalb der Brust gekreuzt sind. So kann es den Kopf nicht zurückwerfen. Bei manchen Babys bewährt es sich, wenn die Decke unten offen bleibt, so dass die Füße frei bleiben. Wenn Sie Ihr Kind auf diese Weise eingepackt haben, sieht es wie ein „C" aus, mit dem Kinn auf der Brust und angezogenen Beinchen. Manche Babys brauchen anscheinend das Gefühl umhüllt und gehalten zu sein. Weitere Maßnahmen, die sich bei einem Stillstreik bewährt haben, sind: • im Umhergehen stillen, • in der Badewanne oder im Schaukelstuhl stillen, • im Halbdunkeln stillen, • im Halbschlaf stillen, • das Baby mit der Brust spielen lassen, • unterschiedliche Stillhaltungen ausprobieren, • alle künstlichen Sauger vermeiden, • das Baby massieren, • viel Körperkontakt (Haut auf Haut), • und ganz wichtig: keinen Stillstress erzeugen, weder bei der Mutter noch beim Kind, Ruhe und Gelassenheit, auch wenn es schwer fällt. Um Ihre Milchproduktion aufrecht zu erhalten und zu verhindern, dass Ihre Brust übervoll wird, sollten Sie Ihre Milch ausstreichen oder abpumpen. Die so gewonnene Milch können Sie Ihrem Kind mit einer alternativen Fütterungsmethode anbieten, z.B. mit einem Becher. Die Flasche ist in dieser Situation nicht unproblematisch, denn es kann Ihnen passieren, dass sich Ihr Kind dann zur Flasche hin abstillt. Wenn Sie mir Ihren Wohnort mit Postleitzahl angeben, suche ich Ihnen gerne die nächstgelegene LLL-Stillberaterin heraus, die Ihnen die Becherfütterung zeigen kann und Ihnen auch sonst noch weitere Tipps geben kann. LLLiebe Grüße Biggi Welter


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