Brauche noch einmal dringend Ihre Hilfe

 Kristina Wrede Frage an Kristina Wrede Stillberaterin

Frage: Brauche noch einmal dringend Ihre Hilfe

Ich brauch dringend Ihre Hilfe. Mein Sohn ist jetzt 1 Jahr alt und die nächtliche Stillsitutation wird und wird nicht besser. Tagsüber haben wir schon abgestillt aber die Nächte sind schlimm. Er hat noch nie auch nur eine Nacht durchgeschlafen und will immer mindestens 4x an die Brust. Die Regel ist, dass es viel öfter ist. Manchmal trinkt er auch, aber meist will er nur nuckeln. Ich würde ihn ja noch weiter stillen nachts, wenn dieses Nuckeln nicht wäre. Ich habe eine Nacht mal versucht, dass wir nicht stillen. Habe mich auf Weinen etc. eingestellt gehabt. Aber es kam ganz anders. Er wurde 22 Uhr wieder wach, hat auch den Nuckel und Schluck Wasser am Anfang genommen, hat dann aber nicht mehr in den Schlaf gefunden. Bis morgens um 3 Uhr habe ich es versucht. Er war ruhig, also hat nicht geweint, aber er kam nicht mehr in den Schlaf. War tot müde, hat viel gekuschelt, aber es reichte nicht. Das hat mich fertig gemacht. Habe ihm dann wieder die Brust gegeben und er schlief sofort ein. Habe auch versucht ihn nicht nuckeln zu lassen, sondern ließ ihn nur trinken und tauschte danach die Brust mit dem Nuckel oder habe ihm die Brust entzogen nach einem Moment nuckeln. Klappt auch nicht. (auch mehrmaliges Nuckeln lassen und wieder entziehen, funktioniert nicht) Ich bin wirklich der Meinung, dass ich ihm als kleines Baby nie eine Alternative als die Brust gegeben habe und er deshalb durch nichts anderes in den Schlaf findet. Ich weiß mir keinen Rat mehr. Mit 2-3x nachts trinken und wieder schlafen käme ich ja zurecht. Aber dieses Nuckeln (und das schon seit vielen Monaten) halte ich nicht mehr aus. Können Sie mir helfen?

von Sina31 am 19.09.2013, 09:33



Antwort auf: Brauche noch einmal dringend Ihre Hilfe

Liebe Sina31, was wäre wohl passiert, wenn du es doch ertragen hättest und ihn nicht gestillt hättest? Er hätte vielleicht die Nacht durchgewacht (und du mit ihm), aber irgendwann wäre er eingeschlafen. Der Folgetag hätte euch beiden eine Art "Kater" beschert, ihr hättet ihn ganz ruhig angehen müssen, doch am Abend wäre er vermutlich gut eingeschlafen. Hier zeigt sich das Problem, das wir meisten Mütter haben: Unsere Zweifel machen uns schwach und verhindern, dass wir eine Entscheidung konsequent umsetzen. Unseren Kindern zeigen wir damit, dass wir nicht wissen, was wir tun, und sie lernen, dass sie nur lang genug durchhalten/abwarten/weinen müssen, bis wir doch nachgeben. Probiere es doch noch einmal und lass zu, was passiert, solange es nicht lebensbedrohlich ist. EIne durchwachte Nacht könnte das Ende deiner schlaftlosen Nächte bedeuten - das liegt nur an dir... LIeben Gruß und sei mutig :-) Kristina

von Kristina Wrede am 19.09.2013



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Und wenn er weinen sollte, womit ich stark beim nächsten Versuch rechne? Ich habe auch Sorge, dass er Durst oder Hunger hat. Was meinen Sie? Wasser nahm er nur am Anfang, später hat er den Becher weggeschlagen. Am Tage isst er zwar seine 3-4 Mahlzzeiten, aber eher kleine Portionen. Schade ich ihm, wenn ich es mit dem Abstillen durchziehe? Wenn er weint etc.? Will ihm nichts schlechtes antun... :(, aber ich bin auch an meiner Grenze angelangt

von Sina31 am 19.09.2013, 09:52



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Liebe Sina31, er verdurstet oder verhungert nicht so schnell! Du musst ja auch nicht komplett abstillen, wenn du irgendwo in dir drin spürst, "ein bisschen" Milch wäre noch gut für ihn. (Und das wäre es zweifelsfrei!) Dann genügt es, dass du eine stillfreie Zeit in der Nacht einführst, z.B. zwischen deinem Zubettgehen und 6 Uhr in der Früh. Es muss ja gar nicht "ganz oder gar nicht" sein, oder? Unter Strich ist das Vorgehen dasselbe: Es ist wichtig, dass du konsequent bleibst. Ja, er wird wohl weinen, oder toben, oder auch nur vorwurfsvoll oder traurig schauen. Doch du stehst ihm bei und weißt, dass er kein Trauma fürs Leben erleiden wird, dass er nicht verhungern oder verdursten wird, wenn er 7 Stunden nichts bekommt. (Wasser kannst du ihm natürlich immer anbieten, falls er es mag. Wird er in der Regel aber nicht wollen, und es wegstoßen, denn er WILL ja etwas anderes). In der Regel wird es keine 3 Nächte dauern und er hat es verstanden... (Gib hier in der Suchfunktion auch mal "stillfreie Zeit" ein, da findest du viele Hinweise auf den Vorschlag zum Thema von Elizabeth Pantley...) Was gibst du ihm denn tagsüber zu trinken, wenn er das Wasser nicht mag? Das ist schon sehr wichtig, dass er Flüssigkeit zu sich nimmt, wenn du ihn tagsüber nicht mehr stillst!! LIeben Gruß, Kristina

von Kristina Wrede am 19.09.2013



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Tagsüber trinkt er problemlos Wasser. Das klappt gut. Ich kann mir immer gar nicht vorstellen, dass er das versteht, wenn es nur abends und morgens noch Milch gibt (als Beispiel). Kann ihm das ja noch nicht erklären. Aber damit könnte ich super leben. Wäre zu schön, wenn wir das hinbekommen könnten.

von Sina31 am 19.09.2013, 13:57



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Ergänzung zu oben: Er ist ja erst ein Jahr als und spricht auch noch nicht (außer viel brabbeln), dafür ist er motorisch recht gut. Wie kann ich ihm tagsüber die stillfreie Zeit erklären? Er versteht es ja noch nicht so, wie vielleicht ein 1,5 Jahre altes Kind oder älteres.

von Sina31 am 19.09.2013, 14:04



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Liebe Sina31, du glaubst gar nicht, wie viel so ein kleines Kind versteht. Nur weil er nicht spricht heißt es nicht, dass er nicht versteht... Wusstest du, dass Kinder in seinem Alter in der Lage eine bestimmte Zeichensprache für Babys gibt, denen sie sich verständlich machen können, bis sie das Sprechen gelernt haben? Er versteht natürlich nicht jedes einzelne WORT, was du ihm sagst, aber er begreift die Zusammenhänge. Macht er ja jetzt auch schon, oder? Wenn du etwas sagst, z.B. "Komm mal her", oder dass ihr spazieren geht, oder er dir den Ball zuwerfen soll, dann versteht er das, nicht wahr? Es geht am einfachsten, wenn du ein Zeichen definierst (etwa den immer wieder vorgeschlagenen Radiowecker, oder ein kleines Nachtlicht mit Zeitschaltuhr...), das ihm zeigt: Jetzt kannst du stillen ("an") oder jetzt ist keine Stillzeit ("aus"). Lieben Gruß, Kristina

von Kristina Wrede am 19.09.2013



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Ganz herzlichen Dank. Ich werde es in Angriff nehmen und hoffe das Beste. Wenn wir das hinbekommen könnten, wäre das ein super Weg womit wir, denke ich, alle gut leben könnten. Er bekommt noch Milch und die Nähe und ich habe eine nuckelfreie Zeit. Lieben lieben Dank!!!

von Sina31 am 19.09.2013, 19:00



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Hallo :) mich würde zu sehr interessieren ob es denn tatsächlich geklappt hat? Habe es selbst gestern probiert, weil ich selber wie du das weinen meinen kleinen nicht lange ertragen konnte und sie nix annahm. kein schnuller nix ob rumtragen oder schaukeln im Schaukelstuhl nichts hilft außer stillen. und gestern nach diesen tollen text von kristina wollte ich stark sein aber nach 10 Minuten kam mein freund weil er es nicht ertragen konnte und mich fragte wie ich das denn bloß machen kann obwohl ich nie von ihrer seite wich immer gestreichelt habe. naja dann war ich wieder skeptisch und stillte sie was dann wie bei dir im nukeln ausartet. über eine Antwort würde ich mich riesig freuen :) Lieben Gruß Sabrina mit Luna 11 Monate und 2 Wochen.

von Brina0110 am 23.09.2013, 10:38