Mitglied inaktiv
Unsere Tochter ist 8 Monate alt. Ich stille sie um ca. 9.30h das letzte Mal und dann erst wieder Abends zum ins Bett gehen. Um ca. 13 Uhr bekommt sie Gemüsebrei, um ca. 16 Uhr Früchte/Getreide-Brei und abends um ca. 18 Uhr Griessbrei. Soweit so gut. Wenn sie dann um ca.19.30 Uhr ins Bett geht stille ich sie nochmals (habe dann sehr viel Milch und bin froh, wenn sie trinkt)Meistens schläft sie dann an der Brust ein uns ich lege sie in ihr Bettchen. Ich weiss, ich sollte sie wach ins Bett legen,aber ich geniesse diese stressfreie Situation. Und Nachts schläft sie schon länger schlecht und will immer an die Brust, weils halt schön ist. Ich glaube nicht, dass sie hunger hat, sie isst tagsüber gut. Nachts kommt sie sehr oft, schläft nie länger als 3 Std am Stück. Letzte Nacht kam sie jede Stunde und weil ich keine Nerven für Geschrei habe, habe ich sie auch oft zu mir genommen, wenn der Schnuller nicht half. Bin mir am überlegen, ob ich abstillen soll, weil sie nachts nur an die Brust will. Aber weil ich abends soviel Milch habe,weiss ich nicht wie ich das anstellen soll (habe schon 4 Milchstaus und 1 Brustentzündung gehabt) Und Schreienlassen kommt für mich nicht in Frage, zumal ich auch noch eine ältere Tochter habe, die den Schlaf dringend braucht (Kiga) Habt ihr vielleicht eine Idee, was ich besser machen könnte oder ändern sollte? Danke und liebe Grüsse andrea
? Liebe Andrea, Sie schreiben, dass Sie die stressfreie Situation durch das Stillen genießen und das was Sie über das Verhalten Ihres Kindes schreiben, klingt absolut nicht ungewöhnlich für ein Kind in diesem Alter und auch nicht so, dass Sie zwingend etwas ändern müssten - es denn SIE persönlich wollten so nicht mehr weiterleben und wollen etwas ändern und diesen Eindruck habe ich nicht. Wenn Sie nun wirklich abstillen würden, was für Vorteile würden Ihnen das bringen? Auch nicht gestillte Kinder wachen nachts auf, Abstillen ist keine Garantie fürs Durchschlafen. Dann müssten Sie sich etwas einfallen lassen, wie Sie Ihr Kind nachts wieder beruhigen und das würde deutlich mehr Aufwand bedeuten, als das Kind zu sich zu nehmen und ihm die Geborgenheit, Sicherheit und den Schluck Nahrung oder Flüssigkeit, die es braucht durch das Stillen zu geben. Zum Thema „Wach ins Bett legen" und „alleine (ein)schlafen" lesen Sie doch bitte einmal die Antwort an Babykate 21 ein paar Beiträge weiter unten. Der immer wieder verbreitete Gedanke, dass ein Baby ab sechs Monaten (oder einer anderen Altersgrenze) nachts nicht mehr aufwachen darf und nachts keine Nahrung mehr braucht entspringt in keinster Weise dem natürlichen Verhalten und den Bedürfnissen eines Babys oder Kleinkindes, sondern er entstammt dem (verständlichen) Wunsch der Erwachsenen, die gerne ihre Nachtruhe hätten. Eine Studie von Jelliffe und Jelliffe ergab, dass Babys im Alter von 10 Monaten mindestens 25 % ihrer Muttermilchaufnahme nachts zu sich nehmen. Das spricht eindeutig dafür, dass Babys auch nach den ersten sechs Monaten nachts noch hungrig sind. Es gibt Kinder, die nachts keine Nahrung mehr brauchen, aber es gibt eben auch sehr viele Kinder, die mit einem halben Jahr noch nicht so weit sind. So wie manche Kinder bereits mit elf Monaten laufen und andere damit erst mit 16 Monaten beginnen, so entwickeln sich auch alle anderen Dinge bei jedem Kind individuell verschieden und diese Entwicklung lässt sich begleiten, aber nicht beschleunigen. Es gibt kein Patentrezept, um ein Kind zu längeren Schlafphasen zu bringen. Hätte ich eines, das das Kind achtet, würde ich ein Buch darüber schreiben und damit einen Bestseller landen, an dem sich gut verdienen ließe. Die Nächte können sehr viel einfacher werden, wenn das Baby in unmittelbarer Nähe der Mutter schlafen kann. Für die Mutter ist es sehr viel praktischer, wenn das Baby mit im eigenen Bett liegt (was weltweit bei Mehrzahl aller Kinder und in unserer Kultur sehr viel mehr als von den Eltern zugegeben wird der Fall ist) oder auf einer Matratze oder in einem Kinderbett direkt neben ihrem Bett. Die Mutter muss nachts nicht aufstehen, muss nicht erst richtig wach werden, sondern kann im Liegen stillen und unmittelbar danach weiterschlafen. Auch das Kind muss gar nicht erst richtig wach werden und zu schreien beginnen und kann somit auch schneller wieder einschlafen. Auf diese Weise kann viel Kraft gespart werden und die Nächte verlaufen für alle Beteiligten ruhiger. Auch tagsüber sollten Sie versuchen, sich selbst Nischen zu schaffen, die Sie ganz gezielt für Ihre Erholung nutzen. Wenn Sie gerne lesen und ein Buch lesen möchten, das sich mit dem Thema Schlaf auseinandersetzt und dessen Autor beim Thema Schlaf auch Achtung vor dem Baby zeigt und dessen Bedürfnisse ernst nimmt, kann ich Ihnen wärmstens „Schlafen und Wachen - ein Elternbuch für Kindernächte" von Dr. William Sears empfehlen, das im Buchhandel, bei der La Leche Liga und jeder LLL-Stillberaterin (auch bei uns) erhältlich ist. Dr. Sears ist nicht nur Kinderarzt, sondern auch achtfacher Vater und aus seinen Büchern spricht nicht die graue Theorie, sondern auch eine ganze Menge Lebenserfahrung im Zusammenleben mit Kindern. LLLiebe Grüße Biggi Welter
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