Frage im Expertenforum Stillberatung an Kristina Wrede:

Brauche dringend Rat!!

Kristina Wrede

 Kristina Wrede
Stillberaterin
Frage: Brauche dringend Rat!!

Mitglied inaktiv

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Hallo!! Habe am 17 Dezember einen kleinen Jungen bekommen den ich voll stille. Was "eigentlich" auch super klappt. Aber ich bin jetzt voller Sorge das er nicht genug Milch bekommt oder besser gesagt zu wenig trinkt an der Brust. wenn er trinkt ist er oft in 10 Minuten fertig. Und das verunsichert mich total, weil meine erste Tochter oft Stundenlang an der Brust getrunken hat. Und der kleine trinkt wie gesagt so kurz und dann schläft er aber wieder seine 3 Stunden. Kann das am Schnuller liegen? Wir waren gesern beim Arzt und der meinte Schnuller sei kein Problem. Aber ich weiß da gehen die Meinungen auseinander. Bin total verunsichert. Auch wenn das jetzt total doof klingt aber ich mache mir dann so Sorgen das der kleine zu wenig Nahrung bekommt. Zu seinem Gewicht. Das Entlassungsgewicht war: 3588 g und gestern, also vier Wochen später hatte er 4580 g. Ist das in Ordnung? Er hat auch immer gut nasse Windeln und eigentlich jedes mal Wickeln Stuhl in der Windel. DANKE für Ihre Hilfe!!


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Liebe Heidi25, Ihr Baby hat ganz hervorragend zugenommen und Sie brauchen wirklich absolut keine Angst zu haben, dass Ihr Baby nicht ausreichend gedeiht ! In den ersten drei bis vier Monaten liegt die übliche Gewichtszunahme zwischen 113 und 227 Gramm pro Woche. Vom vierten bis sechsten Monat verlangsamt sich die Gewichtszunahme gewöhnlich auf 85 bis 142 Gramm pro Woche, im Alter von sechs Monaten bis zwölf Monaten verringert sie sich auf 42 bis 85 Gramm wöchentlich. Diese Angaben bedeuten aber nicht, dass jedes Kind kontinuierlich jede Woche diese Grammzahl zunehmen muss, sondern, dass im statistischen Mittel solche Werte erreicht werden. Sie sehen also, dass Ihr Baby wirklich ein kleiner Wonneproppen ist :-). Ich würde zumindest in den ersten Wochen von einem Schnuller ganz abraten, denn ganz gleich, was die Werbung für welchen Sauger auch immer behauptet: Kein künstlicher Sauger reicht an der Original heran und jeder künstliche Sauger kann bei einem dafür empfänglichen Kind zu einer Saugverwirrung führen. Ein Schnuller ist kein zwingend notwendiger Bestandteil der Babyausstattung (eben so wenig wie die Flasche). Es ist auch nicht das Baby, das den Schnuller braucht, sondern es sind die Eltern, das sollte sich jede Mutter und jeder Vater bewusst machen. Beim Schnuller handelt es sich um nichts anderes als um eine Brustattrappe, eine Kopie. Und nun ist es eben so, dass eine Kopie nie wirklich das Original vollständig erreicht und das gilt auch und besonders für den Schnuller. Diese Attrappe kann manchmal sinnvoll und hilfreich sein, wenn sie überlegt und wohl dosiert eingesetzt wird. Aber Eltern sollten sich auch der Nebenwirkungen des Schnullers bewusst sein: o Schnuller sind künstliche Sauger und können beim Baby zum falschen Saugen an der Brust führen. Diese sogenannte Saugverwirrung kann ernsthafte Stillprobleme nach sich ziehen. o Durch Schnuller wird die Zeit, die das Baby an der Brust der Mutter verbringt eingeschränkt, was die Milchbildung der Mutter negativ beeinflussen kann. o Kinder ohne Schnuller erkranken seltener an Mittelohrentzündungen. o Schnullergebrauch kann Kieferfehlstellungen begünstigen. o Schnullergebrauch kann zu einer ungünstigen Mundatmung führen. Eine offene Mundatmung führt zu einer erhöhten Infektanfälligkeit und kann Haltungsprobleme begünstigen. o Kinder, die einen Schnuller hatten, brauchen häufiger eine logopädische Behandlung Ein Aspekt, der auch nicht zu vernachlässigen ist, ist, dass Eltern dem Kind den Schnuller zunächst angewöhnen und dann (nach einer mehr oder weniger langen Zeit) wieder abgewöhnen. Das Abgewöhnen des Schnullers kann sehr nervenaufreibend für alle Beteiligten sein. Ein "schnullerabhängiges" Kind kann in der Nacht sehr oft die Eltern aus dem Bett springen lassen, weil es zum Wiedereinschlafen oder Weiterschlafen den Schnuller braucht und ihn alleine nicht findet. Wenn schon Schnuller, dann wirklich überlegt, wie ein Medikament überlegt eingesetzt werden sollte und auch mit Blick auf die Zukunft und nicht nur auf den momentanen "Vorteil" Der Schnuller ist nicht die einzige Möglichkeit, ein aufgebrachtes oder sonst wie unruhiges Kind zu beruhigen, es gibt auch Alternativen. o Das Kind kann getragen werden. Durch das Tragen wird das Bedürfnis des Kindes nach Körperkontakt, Geborgenheit, Wärme und Nähe gestillt und mit einem gut gebundenen Tragetuch hat man mindestens eine Hand frei, um andere Dinge zu tun. o Das Kind kann gebündelt werden. Das Bündeln gibt dem Baby das Gefühl von Geborgenheit und lässt es seinen Körper und seine Grenzen spüren. Das Gefühl von Begrenzung hilft dem Kind sich sicher zu fühlen. o Man kann ein Nest bauen. Auch hier ist die Begrenzung der springende Punkt, der dem Kind Geborgenheit vermittelt. o Massage, eine warmes Bad oder auch ein warmes Körnerkissen können beruhigend wirken. Schaukelbewegungen (Wiege, Hängematte, Schaukelstuhl, mit Tragetuch spazieren gehen, Kinderwagen), monotone Geräusche (Staubsaugen, Auto fahren), beruhigende Musik, Singen und Tanzen mit dem Baby und auch der Schutz vor Überreizung (viele Besucher, Fernseher) helfen einem Kind sich zu beruhigen. Als Saugersatz bietet sich ein Finger (von Kind oder Vater oder Mutter) oder eventuell auch ein Lutschetuch an. Schnuller sind auch nicht "kiefergerecht", wie es immer wieder behauptet wird. Herzlichen Gruß, Kristina


Mitglied inaktiv

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hallo, meine Tochter ist inzwischen 7 Monate, hat aber auch immer nicht so lange getrunken, meistens wollte sie auch nur eine brust. ich denke 1kg in einem monat ist sehr gut. Meine Tochter hatte in den ersten 4 Lebenswochen "nur" ca. 500g zugenommen u. meine Hebamme meinte das ist ok. LG Viola


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