Frage im Expertenforum Stillberatung an Biggi Welter:

Bitte um eine Entscheidungshilfe (etwas lang)

Frage: Bitte um eine Entscheidungshilfe (etwas lang)

Mitglied inaktiv

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Hallo Biggi, Ich habe mich hier schon öfter gemeldet, da ich ziemlich extrem mit Milchstaus zu kämpfen habe, und das schon seit 2 Monaten. Ich suche seit diesem Zeitpunkt verzweifelt nach dem Grund und muß mich langsam damit abfinden, daß ich diesen nicht finden werde. Zuletzt hast du mir einige Stillberaterinnen in der Steiermark/Österreich genannt. Ich habe auf dieser Liste sogar eine in meiner Heimatstadt gefunden. Sie ist zwar in Karenz und im 7. Monat schwanger, aber sie wollte mir trotzdem helfen, das habe ich sehr nett gefunden. Sie hat sich meine Brust angesehen, hat mir gezeigt, wie ich sie richtig massiere usw. aber den Grund für meine Staus konnte sie auch nicht finden. Ich war zwischendurch deshalb schon so genervt, habe mich als Versager gefühlt und habe ernsthaft ans Abstillen gedacht, wobei mir bei diesem Gedanken die Tränen kommen. Ich möchte mein Kind gerne lange stillen. Ich war auch schon beim Arzt, habe einen Bakterienabstrich machen lassen, die Befunde waren alle negativ. Mittlerweile vergeht kaum ein Tag, wo sich die Milch nicht irgendwo staut. Ich denke, ich habe schon alle Fehler, die man so machen kann ausgeschlossen. Zur Zeit ist die Situation so, daß die Milch auf einer Seite richtig gut fließt und sich auf der anderen Seite etwas Staut. Es wird in dieser Brust auch nicht soviel Milch gebildet wie in der anderen, obwohl ich meinen Sohn immer regelmäßig an beiden Seiten anlege. Das Saugen des Kindes schmerzt an der "schlechten" Seite. Meistens erscheinen nach einiger Zeit (das können auch einige Tage sein) weiße Körnchen an der Brustwarze, die sich nur sehr schwer entfernen lassen. Ich staune immer, wieviele Körner das an einem Ausgang sein können. Kein wunder, daß da die Milch nicht raus kann. Ich frage mich nur, wie die Milch soweit in den Gang hinein austrocknen kann. So sieht es im Moment aus. Nun meine Frage. Würdest du es für sinnvoll finden, wenn ich eine Seite abstille (die Seite, die etwas anfälliger ist (es staut sich auch manchmal auf beiden Seiten gleichzeitig))? Meine Angst dabei wäre, daß sich die Situation auf der "funktionierenden" Seite ändert und die Milch nicht mehr so richtig fließt, wie es gerade auf der "schlechten" Seite der Fall ist. (Die Situation war nämlich schon einmal umgekehrt) Mein Gedanke dabei wäre, daß der Milchfluß, wenn ich nur an einer seite stille besser in Gang bleiben würde, oder denke ich da falsch. Noch eine ander Frage. Soll ich, wenn ich merke daß sich an einer Stelle ein Stau bildet, sofort Topfen auflegen oder fließt die Milch durch die Kälteeinwirkung erst recht schlecht. Wie geht man richtig vor? Noch eine Frage zum einseitigen Abstillen. Ich habe das Gefühl, daß sich die im Moment schlechtere Brust gar nicht erholen kann. Ist es auch denkbar die Milchbildung nach einiger Zeit, wenn sich die Brust erholt hat, wieder in Gang zu bringen? So ich glaube das wäre es. Ich hoffe auf Anregungen, wie ich die Situation am besten meistern kann, denn komplett abstillen möchte ich nicht. Liebe Grüße und Danke KarinOZ mit Fabian 04.02.2001


Biggi Welter

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? Liebe Karin, es ist möglich eine Seite abzustillen und auf der anderen Seite weiterzustillen und ich kenne einige Frauen, die aufgrund von immer wiederkehrenden Stillproblemen auf einer Seite diese Seite abgestillt haben und damit ihr Problem gelöst haben. Ob dies auch bei dir dann der Fall sein würde, kann ich nicht vorhersagen. Eine Relaktation der bereits einmal abgestillten Seite ist ebenfalls möglich, verlangt jedoch einiges an Geduld und Beharrlichkeit. Letztlich kann ich dir nur sagen, dass Du es ausprobieren kannst, doch eine "Erfolgsgarantie" gibt es nicht. Ovestin enthält Östrogene und Östrogene sind früher als Abstillmittel eingesetzt worden. Vielleicht nimmt die Schwester an, dass Du auf diese Weise die Milchmenge reduzieren könntest und so das Problem der Stauungen in den Griff bekommst, doch es ist eher unwahrscheinlich, dass dies wirkt bzw. sinnvoll ist. Außerdem sollten östrogenhaltige Salben in der Stillzeit - wenn überhaupt - nur sehr kleinflächig verwendet werden. Laut "Arzneiverordnung in Schwangerschaft und Stillzeit" Spielmann, Steinhoff, Schaefer, Bunjes, 5. Auflage 1998 gibt es in der Stillzeit in der Regel keine Indikation für die Anwendung von Östrogenen. Hast Du es eigentlich schon einmal mit einer Ernährungsumstellung versucht? Gerade bei immer wiederkehrenden Stauungen können unter Umständen gute Erfolge erzielt werden, wenn auf gesättigte Fettsäuren in der Ernährung verzichtet wird und zusätzlich täglich ein Esslöffel flüssiges Lecithin sowie Vitamin C eingenommen wird. LLLiebe Grüße Biggi


Mitglied inaktiv

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Habe von einer Kinderschwester in unserem LKH eine Ovestin - Creme (eigentlich eine Scheidencreme) bekommen, die soll bei Milchstau helfen. Was ich leider nicht gefragt habe: Was bewirkt das in dieser Creme enthaltene Hormon Estriol? Ich habe die Creme übrigens noch nicht ausprobiert.


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