Frage im Expertenforum Stillberatung an Biggi Welter:

Bin kurz davor hinzuschmeissen

Biggi Welter

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Stillberaterin der La Leche Liga Deutschland e.V.

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Frage: Bin kurz davor hinzuschmeissen

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Mensch es klappt sooooooo gut. Klar und habe sogar jetzt schon die Milchmenge erhöht habe 170ml abgepumpte Milch hier stehen. Beim pumpen schmerzt es weniger. Aber die schmerzen hören einfach nicht auf. Laut meiner Hebi ist das wohl der zweite Milcheinschuss da ich keine anzeichen einer Brustentzündung oder eines Milchstaus habe. Aber es tut sooooooo weh...mensch mir steigen immer wieder die Tränen in die Augen wenn sie ansaugt oder wenn ich dann pumpe.... Mensch das kann es doch nicht sein ich habe auch alle ratschläge befolgt gestern war es etwas besser aber heute tut es wieder saumässig weh als wären meine Warzen pures Fleisch!!! Und dann kommt noch dazu das Mira auf alles mit bauchweh reagiert. Sie krümmte sich die ganze Nacht und machte sich steif und ächtzte und stöhnte rum Sie tat mir total leid.... HÜÜÜÜÜÜÜÜÜLFE Mensch stillen ist zwar super bequem und es klappt ja auch toll und ich kann überall füttern habe immer alles dabei, aber das sind zwei Punkte die mir einfach die tränen in die Augen treiben. Habe heute tierische Kopfweh... Und irgendwie trau ich mich nicht meine Hebi anzurufen will ihr nicht auf den Keks gehen.... Sie können mir doch sicher helfen oder??? Klar langzeitstillerinnen sagen sicher das ich da durch muss aber es tut scheisse weh... Danke im vorraus LG Alex mit Jana an der Hand und Mira 4 Wochen


Biggi Welter

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Liebe Alex, Kopfschmerzen können auf eine beginnende Brustentzündung hinweisen und wenn noch Gliederschmerzen und Schüttelfrost dazu kommen, gehören Sie zum Arzt! Ich vermute, dass Ihr Baby nicht korrekt angelegt wird und Sie deshalb Schmerzen haben, außerdem schluckt Ihr Baby dann auch viel Luft und reagiert mit Bauchschmerzen. Wunde Brustwarzen werden fast immer durch falsches Anlegen verursacht. Es ist wirklich sinnvoll, wenn Sie einen Termin mit einer kompetenten Stillberaterin vor Ort vereinbaren könnten, die Ihnen dann genau zeigen kann, wie Sie Ihr Baby korrekt anlegen müssen. Wenn Sie mir Ihren Wohnort mit Postleitzahl angeben, suche ich Ihnen gerne die nächstgelegene LLL Stillberaterin heraus. LLL-Beraterinnen arbeiten ehrenamtlich, Ihnen entstehen keine zusätzlichen Kosten. Bis Sie Kontakt zu ihr aufnehmen können ein paar Tipps zum korrekten Anlegen und wie Sie Mira beibringen können den Mund weit zu öffnen: Beim korrekten Anlegen warten Sie, bis das Babys seinen Mund weit öffnet wie zum Gähnen . Dann ziehen Sie es rasch an die Brust. Der Mund des Babys sollte mindestens zweieinhalb Zentimeter des Brustwarzenhofes bedecken. Das Kinn und die Nasenspitze des Babys berühren die Brust während der Stillmahlzeit. Die Lippen des Babys sind "aufgeschürzt" und entspannt. Die Zunge des Babys liegt unter der Brust. Schläfen und Ohren des Babys bewegen sich während des Saugens. Ihr Baby liegt mit Ihnen Bauch an Bauch. Es liegt auf der Seite, so dass sein ganzer Körper Ihnen zugewandt ist. Sein Kopf ruht in Ihrer Ellenbeuge, sein Rücken wird von Ihrem Unterarm gestützt und Sie halten seinen Po oder Oberschenkel mit Ihrer Hand. Ohr, Schulter und Hüfte des Babys bilden eine Linie. Der Kopf sollte gerade liegen und nicht zurückgebogen oder zur Seite gedreht sein. Eine gute Beschreibung der korrekten Anlegetechnik finden Sie in dem Infoblatt "Stilltechniken, die funktionieren", das Sie bei jeder La Leche Liga Stillberaterin beziehen können. Denken Sie auch daran, den Saugschluss zu lösen (schieben Sie vorsichtig den kleinen Finger in der Mundwinkel des Babys) bevor Sie das Baby von der Brust abnehmen. Babys haben von Geburt an einen Reflex, der sie dazu veranlasst, den Mund weit zu öffnen, wenn er richtig ausgelöst wird. Um diesen Reflex auszulösen, muss die Mutter die Lippen ihres Babys leicht mit der Brustwarzenspitze kitzeln oder berühren und warten, bis das Baby seinen Mund öffnet. (Das Baby reagiert nicht auf die gleiche Weise, wenn die Mutter zuviel Druck ausübt.) Bei einigen Babys dauert es länger, dann soll die Mutter weiter kitzeln oder reiben und geduldig bleiben. Einige Babys reagieren schneller, wenn nur ihre Unterlippe gekitzelt oder berührt wird. Die Mutter kann ihrem Baby auch andere Auslöser beibringen, um es zum Öffnen seines Mundes aufzufordern. Sie kann das Wort "Aufmachen" sagen und dabei seine Lippe kitzeln oder berühren und dann ihren eigenen Mund weit öffnen. Das Baby wird lernen, den offenen Mund der Mutter und das Wort "Aufmachen" mit dem gewünschten Verhalten in Verbindung zu bringen. Es wirkt verstärkend,wenn das Baby dann die Brust zur Belohnung erhält. Öffnet das Baby seinen Mund nicht oder nicht weit genug, kann die Mutter seinen Mund weiter öffnen, indem sie sanft, aber fest mit dem Zeigefinger der Hand, die ihre Brust stützt, an seinem Kinn zieht, sobald es seinen Mund aufmacht. Es ist wichtig, nach unten zu ziehen, wenn das Baby den Mund öffnet, da zu diesem Zeitpunkt seine Kiefermuskeln entspannt sind. Steht der Mutter eine Hilfsperson zur Verfügung, sollte diese das Kinn des Babys nach unten ziehen, während die Mutter es anlegt. Die folgenden Tipps können Ihnen helfen, die Heilung zu beschleunigen und die Unannehmlichkeiten, die die wunden Brustwarzen verursachen zu lindern: Sie können vor dem ausstreichen, um den Milchspendereflex auszulösen bevor Sie das Baby an die Brust anlegen. Beginnen Sie das Stillen an der weniger wunden Seite (falls es eine gibt) bis der Milchspendereflex einsetzt und wechseln Sie dann vorsichtig zu der schlimmer betroffenen Seite . Beim Seitenwechsel sollte sorgfältig auf eine gute Stillhaltung und korrektes Anlegen geachtet werden; nach dem Stillen können Sie etwas Kolostrum oder Muttermilch ausstreichen und auf den Brustwarzen trocknen lassen (dies wird nicht empfohlen, wenn das Wundsein durch eine Soorinfektion verursacht wird, da Soor auf Milch gute Wachstumsbedingungen findet): Sie können Lansinoh© für stillende Mütter oder Purelan (gibt es in der Apotheke) auf die Brustwarze auftragen, um sie zwischen den Stillmahlzeiten feucht zu halten. Es hat sich herausgestellt, dass dadurch der Heilungsprozess bei wunden, offenen und blutenden Brustwarzen beschleunigt wird, wenn diese durch schlechte Stillhaltung, falsche Anlegetechnik oder Saugprobleme entstanden sind (Spangler und Hildebrandt 1993); sind Ihre Brustwarzen so wund, dass Sie den Druck durch Kleidung oder den Büstenhalter nicht ertragen können und es Ihnen Schmerzen bereitet, wenn Sie Ihr Baby halten, können Sie nach dem Stillen Lansinoh auftragen und anschließend Brustwarzenschoner (nicht zu verwechseln mit Stillhütchen!) mit großen Öffnungen und Löchern zur Luftzirkulation in Ihrem Büstenhalter tragen, um Ihre Brustwarzen zu schützen. Den gleichen Zweck wie Brustwarzenschoner können Plastikteesiebe erfüllen, bei denen die Griffe entfernt wurden; Brustwarzenschoner sind in der Apotheke oder auch bei La Leche Liga erhältlich. Sollten die Schmerzen nicht bald deutlich weniger werden bzw. ganz aufhören, sollte nachgeschaut werden, ob nicht doch eine Soorinfektion vorliegt. Eine Soorinfektion der Milchgänge kann ähnliche Beschwerden machen, ist allerdings zu diesem frühen Zeitpunkt der Stillzeit eher unwahrscheinlich. Ich hoffe, ich konnte Ihnen erst einmal weiterhelfen, scheuen Sie sich bitte nicht, sich bald an eine Kollegin zu wenden. LLLiebe Grüße Biggi


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Hallöchen, nein, das sagen die Langzeitstillerinnen nicht! Stillen darf nicht weh tun! Vielleicht hast Du Soor, vielleicht saugt Dein Baby falsch, vielleicht ist die Pumpe nicht gut. Hol' Dir Hilfe bei einer richtigen Stillberaterin, denn Stillen ist nur dann wirklich schön und praktisch, wenn es nicht weh tut. Eigentlich soll es für Dich sogar schön und angenehm sein!!! Liebe Grüße Steffi


Mitglied inaktiv

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wollte mich auch anschließen und schreiben, daß dieses Langzeitstillerin nicht tun. Bei mir war es genau wie bei Dir, ich habe jedoch gelesen, daß Deine Kleine gerade mal 4 Wochen ist, gedulde Dich noch 2 und Du wirst sehen, daß Dir eine Menge wiedergegeben wird und ,daß es sich gelohnt hat. Und in erster Linie geht es ja nicht um die praktische Sache, sondern ,daß es die Beste für Dein baby ist und auch für Dich, dazu kommt eine seelische Sache, welche die anderen über den Tisch haut:-) glaub mir alles Gute und Du schaffst das schon


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Hm ja denke auch das es nciht weh tuen darf. Und mir wird laufend kalt hoffe nicht das es was ernstes ist. Falsch anlegen?? Hmm wie legt man denn falsch an? Also was kostet das denn wenn eine stillberaterin kommt??? Meine Hebi kann mir da nicht helfen?? Die hat nie gesagt ich lege falsch an. Die brustwarzen tuen von innen weh... Scheinbar hat meine tochter auch einen Mundsoor..scheint also doch was damit zu tun zu haben. DANKE Ach ja meine PLZ ist 51105 Köln lieben dank Alexandra Ullendahl


Biggi Welter

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Liebe Alexandra, wenn Ihr Baby einen Soor hat, MÜSSEN Sie selbst mit behandelt werden!!! Soor ist eine ungeheuer hartnäckige Sache und muss mit ebenso ungeheurer Konsequenz mit dem richtigen Mittel und lange genug behandelt werden. Ganz wichtig ist dabei, dass nicht nur das Baby, sondern auch die Mutter (Brust) behandelt wird, auch wenn die Mutter, was allerdings nur sehr selten der Fall ist, symptomfrei erscheint. Wird nur das Kind behandelt und die Mutter nicht, dann stecken sich beide gegenseitig immer wieder an (Ping Pong Effekt). Da Pilzinfektionen so seeeeehr hartnäckig sind, ist neben der Behandlung absolute Hygiene unabdinglich ist absolute Hygiene wichtig und Sie müssen auch noch weiter behandeln, wenn schon alle Symptome verschwunden sind. Die Pilze halten sich nämlich noch eine Weile, nachdem die Symptome bereits verschwunden sind und schlagen erneut zu, wenn die Behandlung zu früh beendet wird. Candida albicans, der Erreger des Soors liebt Zucker und deshalb wird bei Soorbefall empfohlen auf Zucker weitgehend zu verzichten. Muttermilch enthält Laktose, das ist ebenfalls ein Zucker und Candidapilze leben ganz gut davon. Deshalb sollte bei einem Soorinfektion die Milch nach dem Stillen nicht auf den Brustwarzen eintrocknen, sondern mit klarem Wasser abgewaschen werden, um dem Soor die Lebensgrundlage zu entziehen. Hier noch einige generelle Hinweise zum Thema Soor: Nachdem die Behandlung der Soorinfektion begonnen wurde, können die Beschwerden für ein bis zwei Tage schlimmer erscheinen, bevor eine Besserung eintritt. Die Mutter sollte ihre Brustwarzen nach jedem Stillen mit klarem Wasser abspülen und an der Luft trocknen lassen, da Soor in Milch und feuchtem Milieu gut gedeiht. Bis der Schmerz verschwindet, können folgende Vorschläge dazu beitragen, das Stillen weniger schmerzhaft zu machen: häufigere, kürzere Stillmahlzeiten anbieten, an der weniger schmerzhaften Seite zuerst anlegen (wenn es eine weniger schmerzhafte Seite gibt), den Saugschluss des Babys unterbrechen, bevor es von der Brust genommen wird, indem sanft am Kinn des Babys oder am Mundwinkel des Babys gezogen wird. Soorpilze können sich an vielen Stellen (einschließlich Muttermilch) halten. Deshalb sollte sich die Mutter ihre Hände häufig waschen und die folgenden Vorsichtsmaßnahmen einhalten, um einen Rückfall zu vermeiden. Das Baby kann mit abgepumpter Milch gefüttert werden. Die Milch, die während einer Soorinfektion abgepumpt wurde, sollte jedoch nicht aufbewahrt und eingefroren werden. Einfrieren inaktiviert Hefepilze, tötet sie aber nicht ab (Rosa 1990). Daher kann eingefrorene Milch, die das Baby nach Abschluss der Behandlung erhält, einen Rückfall verursachen. Erhält das Baby einen Beruhigungssauger oder werden Flaschensauger oder Beißringe benutzt, müssen sie einmal täglich zwanzig Minuten lang ausgekocht werden, um die Soorerreger abzutöten. Nach einer Behandlungsdauer von einer Woche sollten sie weggeworfen und neue gekauft werden. Wird eine Milchpumpe benutzt, müssen alle Teile, die mit der Milch in Berührung kommen (mit Ausnahme der Gummidichtungen), täglich ausgekocht werden. Einmalstilleinlagen sollten nach jedem Stillen weggeworfen werden. Stilleinlagen aus Stoff sollte die Mutter nach jedem Stillen wechseln und erst wieder benutzen, nachdem sie in heißem Seifenwasser gewaschen wurden. Ist das Baby bereits alt genug, um mit Spielsachen zu spielen, muss alles, was es in den Mund nehmen kann, häufig mit heißem Seifenwasser abgewaschen werden, um eine erneute Infektion und ein Weiterverbreiten der Infektion an andere Kinder zu verhindern. Sprechen Sie mit Ihrem Arzt, welches Mittel er empfiehlt. Ich darf keine Kommentare zu Medikamenten geben, kann Ihnen aber zitieren, was in dem Buch „Arzneiverordnung in der Schwangerschaft und Stillzeit" von Spielmann, Steinhoff, Schäfer und Bunjes, 5. Auflage, 1998, steht: „Lokale Antimykotika (Anmerkung: Antipilzmittel) Erfahrungen. Zu den lokal wirksamen Antimykotika zählen Nystatin (z.B. Candio Hermal, Moronal) und Clotrimazol (z.B. Canesten, Mykofungin). Sie werden praktisch nicht resorbiert und sind enteral (Anmerkung: in Bezug auf den Darm) für den Säugling nicht verfügbar. Umfangreiche Erfahrungen mit der therapeutischen Anwendung im Säuglingsalter sprechen gegen ein toxisches Potential. Gleiches gilt für Miconalzol (z.B. Daktar), das ebenfalls kaum resorbiert wird. Empfehlung. Antimykotika der Wahl für die Stillzeit sind Nystatin und Clotrimazol. Auch Miconazol ist akzeptabel." LLL-Beraterinnen arbeiten ehrenamtlich, Ihnen würden keine weiteren Kosten entstehen. Ich wünsche euch, dass ihr den Soor bald überwunden habt und dann die Stillzeit noch lange genießen könnt. LLLiebe Grüße Biggi


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