Frage: Beikoststart

Hallo und ein gesundes neues Jahr, meine Tochter, (5 1/2 Monate) zeigt mittlerweile fast alle anzeichen für Beikost-Bereitschaft. Sie sitzt selbst und steckt sich auch schon selbst die Brotrinde in den Mund. Die ersten beiden Zähnchen sind unten schon da und den Brei, den sie in den Mund bekommt, der bleibt auch drin. Sie will den Löffel auch schon selbst halten, da geht der Brei aber oft daneben ;-) Wir haben schon immer wieder mal Brei gegeben, aber nicht regelmäsig. Sie mag Pastinake, Kürbis mit und ohne Kartoffel und auch Reisflocken mit Birnenmus. Sie will jetzt jedoch schon bei allen gemeinsamen Mahlzeiten mitessen und protestiert lautstark, wenn sie nichts bekommt. Kann ich denn jetzt schon jedesmal geben? Sonst stille ich noch voll. Zum Brei biete ich nen Becher Wasser an. Soll erst eine Mahlzeit ganz ersetzt sein, bevor die nächste kommt, oder kann ich schon drei mal tgl etwas Brei geben und danach stillen. Sind Reisflocken morgens und abends und Gemüsebrei mittags ok? Wenn was bei unserem Essen für sie was dabei ist, bekommt sie auch da mal was zum knabbern ab. Lieben Dank, Bianca

Mitglied inaktiv - 04.01.2010, 11:08



Antwort auf: Beikoststart

Liebe Bianca, wenn Ihr Baby alle Anzeichen zeigt und bereit ist für die Beikost, dann können Sie diese auch anbieten. Allerdings sollten Sie LANGSAM vorgehen. Es ist am günstigsten mit jeweils nur einem Nahrungsmittel zu beginnen, zunächst nur eine geringe Menge anzubieten (jeweils nur mit ein paar Löffeln beginnen) und diese dann langsam zu steigern. Am Anfang sollte nur eine neue Nahrung, ein oder zweimal am Tag gegeben werden und etwa eine Woche gewartet werden, bevor wieder etwas Neues angeboten wird. (Also nur Karotte, nur Kartoffel, nur Banane, nur geriebener Apfel usw.). Der Sinn dieser Vorgehensweise ist folgender: Falls sich eine allergische Reaktion zeigt, kann man auf diese Art leichter feststellen, was sie verursacht hat. Auch wenn das Risiko einer allergischen Reaktion nach dem ersten halben Jahr nicht mehr so groß ist, besteht die Möglichkeit dass eine Speise eine allergische Reaktion auslöst (Ausschlag, Durchfall, Erbrechen). Wurde immer nur ein neues Nahrungsmittel eingeführt, dann lässt sich leichter feststellen, welches Nahrungsmittel nicht vertragen wurde. Die betreffende Speise sollte dann aus dem Speiseplan gestrichen und erst zu einem späteren Zeitpunkt wieder angeboten werden. Bereits eingeführte Nahrungsmittel, die gut vertragen werden, können miteinander gemischt werden. Die Empfehlung lautet also nicht strikt erst eine komplette Mahlzeit vollständig zu ersetzen, ehe die nächste Mahlzeit ersetzt wird, sondern erst etwa eine Woche abwarten, ehe ein neues Nahrungsmittel eingeführt wird und die Beikost als Ergänzung und nicht als Ersatz für die Muttermilch betrachten. Daher gibt es auch keine festgelegte Zahl für die Stillmahlzeiten, sondern das Kind kann weiterhin nach Bedarf gestillt werden. Der Begriff BEI Kost sollte wirklich wörtlich verstanden werden, es ist ergänzende Kost, die die Muttermilch nicht ersetzen, sondern ergänzen soll. Sollte die Muttermilch durch die Beikost ersetzt werden, würde es Anstatt Kost heißen. Wird in Zusammenhang mit der Beikostmahlzeit gestillt, kann das Kind außerdem einige Nährstoffe aus der Beikost besser aufnehmen und verwerten. Für Tipps rund um das Thema Beikost bietet sich das Buch "Babyernährung gesund & richtig - B(r)eikost und Fingerfood" von Gabi Eugster an. Dort finden sich sehr viele Informationen und Tipps zum Thema Ernährung ab dem siebten Monat. Sie bekommen es im Buchhandel, bei einer LLL Beraterin oder auch hier im Still Shop. LLLiebe Grüße Biggi Welter

von Biggi Welter am 04.01.2010