Mitglied inaktiv
hallo, meine tochter (wird nächste woche 7 monate) bekommt seit einer guten woche gemüse. angefangen haben wir mit pastinake. da sie die überhaupt nicht essen wollte, haben wir es nach 5 tagen mit möhren probiert. doch auch hier das gleiche: sie mag den mund überhaupt nicht aufmachen. am anfang hat sie den ersten löffel noch genommen, jetzt reicht schon der anblick des löffels und sie kneift die lippen zusammen und dreht den kopf weg. ich habe das gemüse schon mit wasser oder muttermilch verdünnt, um die gleiche konsistenz wie muttermilch zu erreichen, doch auch das ohne erfolg... wenn mal ein löffel im mund gelandet ist, schiebt sie das gemüse direkt wieder raus. was kann ich tun? zum einen würde ich gerne langsam anfangen abzustillen und zum anderen mache ich mir etwas sorgen, dass sie nicht ausreichend mit nährstoffen usw. versorgt wird, wenn sie sich nicht langsam an brei usw. gewöhnt. und noch eine andere frage: sie hat neurodermitis mit verdacht auf kuhmilchallergie (allergietest war allerdings noch negativ). wie kann man in diesem fall den milchgetreidebrei zubereiten? danke!
Liebe rübe08, der beste Weg, ein Kind zu einem "schwierigen Esser" zu machen besteht darin, es zum Essen zu zwingen! Ein Kind darf essen, aber es muss nicht essen und eine sehr bewährte Methode lautet "Die Mutter bietet an, was es gibt, das Kind entscheidet wie viel oder wenige es davon isst". So wie Du es beschreibst kann sich das Essen schnell zu einem absoluten Kampfthema entwickeln und das Kind ist bald so weit, dass es sich nur noch mit "Totalverweigerung" wehren kann. Genau diese Situation sollte aber unbedingt vermieden werden, denn mit Kampf und Druck erreicht man genau das Gegenteil. Das Thema Essen wird immer konfliktbeladener, das Kind erlebt essen nicht als etwas Sinnliche und Angenehmes, sondern nur als Tortur. So kann der Grundstein für eine langfristige Essstörung gelegt werden. Du machst also alles richtig, wenn Du dein Kind nicht zwingst. Stille dein Kind wieder eine Weile, bis sich die Wogen geglättet haben und wieder Ruhe eingekehrt ist. Sicher ist auch für dich das Buch "Mein Kind will nicht essen" von dem spanischen Kinderarzt Dr. Carlos Gonzales eine interessante (und beruhigende) Lektüre. Das Buch ist im Buchhandel (ISBN 3-932022-12-2) bei der La Leche Liga oder auch im Stillshop hier auf der Seite erhältlich. Dr. Gonzales hat eine Aufstellung gemacht, wie viel Muttermilch (MM) ein Baby im Alter zwischen neun und zwölf Monaten benötigt, um den empfohlenen Bedarf an verschiedenen Nährstoffen zu decken: Energie: 830 kcal = 1185 ml MM Eiweiss: 9,6 g = 910 ml MM Vitamin A: 350 µg = 700 ml MM Vitamin B: 0,4 µg = 412 ml MM Vitamin C: 25 mg = 625 ml MM Diese Angaben zeigen, dass Muttermilch den Bedarf des Kindes an vielen Nährstoffen lange zu decken vermag und nicht unbedingt Eile geboten ist, das Kind zum Essen zu zwingen. Mit sieben bis neun Monaten braucht das Kind noch mindestens drei Milchmahlzeiten, mit zehn bis zwölf Monaten noch mindestens zwei. Wird das Kind ausreichen häufig gestillt, braucht es keine andere Milchnahrung und auch keinen Milchbrei oder Flaschennahrung. Du kannst also den Brei mit Wasser anrühren und hinterher einfach noch stillen. Wenn Du abstillen möchtest, solltest Du mit dem Kinderarzt besprechen, welche Milchnahrung Du geben solltest. LLLiebe Grüße Biggi Welter
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