Baby nimmt mir zu wenig zu

 Kristina Wrede Frage an Kristina Wrede Stillberaterin

Frage: Baby nimmt mir zu wenig zu

Guten tag Erstmals danke dass es sie gibt ist sehr toll. Wir sind aus der schweiz und mich beschäftigt die zunahme meiner tochter etwas.. Sie ist jetzt git 3.5 monate alt und wiegt 5380 g Geburtsgewicht war 3235 g bei 61 cm. Meine zweitentochter habe ich 22 mt gestillt immer nach bedarf und nie ein problem.. jetzt klappt das stillen super seit geburt wir Stillen auch mal sehr viel ( wachstumsschübe) und ansonsten immer nach bedarf. Sie ist sehr zufrieden seit geburt auch sehr aktiv und nur im tragetuch wo wir auch viel stillen ( 3 kinder 2 hunde) nun beängstigt mich etwas das gewicht bei der u2 meinte der arzt sie sei nicht mehr auf der 50 er perzentile wie geburtsgewicht und da müsse man übers zufüttern dann schauen bei der u3. Bei der u3 hiess es von seiner frau alles super und auch die zunahme aber seitdem habe ich wie angst sie sei zu leicht.. was könnte ich den noch macgen das sie besser zunimmt? Liebe grüsse Geburtsgewicht 3235 am 27.02.18 2 tag nach geburt 3050 U2 3730 U3 4530 Heute 5380 U4 ist am 19.6 Sabrina niederhäuser

von Anirbas_83 am 14.06.2018, 14:17



Antwort auf: Baby nimmt mir zu wenig zu

Liebe Sabrina, auch in der Schweiz gibt es Beraterinnen der LLL, schau doch mal unter lalecheleague.ch, ob es nicht jemanden in eurer Nähe gibt. Vom Gewicht her ist sie am unteren Rand, was bedeutet, dass du tatsächlich schauen kannst, ob sie z.B. mit der Brustkompression nicht mehr Milch in der gleichen Zeit bekommt. Solange sie nicht "durch die Perzentilen rasselt" nach unten, brauchst du keine großen Sorgen haben. Und du kannst es selbst kontrollieren, wenn es bei euch in der Schweiz wie hier bei uns in Deutschland ein "U-Heft" gibt, mit hinten Grafiken drin, wo Gewicht und Wachstum eingezeichnet und mit den Perzentilenkurven verglichen werden kann. Die Kleinen müssen nicht auf einer bestimmten Perzentile liegen, aber sie sollten ihrer persönlichen Perzentile folgen. Das scheint bei euch nicht ganz zuzutreffen, darum empfehle ich dir wie gesagt die Brustkompression (s. unten) und den Kontakt zu einer Stillberaterin vor Ort, die z.B. eure Anlegetechnik kontrollieren kann. (Auch falsches Anlegen kann dazu führen, dass das Baby weniger Milch bekommt beim Stillen...). Ich hoffe, das hilft schon mal weiter. Lieben Gruß, Kristina Brustkompression "Der Zweck der Brustkompression ist den Muttermilchfluss zum Baby weiter zu erhalten, auch wenn das Baby selber nicht mehr so produktiv trinkt ("weit geöffneter Mund Pause dann Schliessen des Mundes"). Auf diese Weise wird das Baby länger weiter trinken. Die Brustkompression simuliert einen Milchspendereflex ("Letdown reflex") und oft stimuliert sie sogar tatsächlich das Auftreten eines natürlichen Milchspendereflexes. Diese Technik kann bei schlechter Gewichtszunahme eines Babys hilfreich sein. Die Brustkompression setzt den Milchfluss fort, wenn das Baby nicht mehr richtig von der Brust trinkt, sondern nur noch daran nuckelt, und bewirkt beim Baby folgendes: 1. Es bekommt mehr Muttermilch. 2. Es bekommt mehr fettreiche Milch (Hintermilch). Die Brustkompression Wie funktioniert sie? 1. Halten Sie das Baby mit einem Arm/einer Hand. 2. Halten Sie die Brust mit der anderen Hand, den Daumen auf der einen Seite der Brust (am einfachsten ist es, wenn der Daumen auf der oberen Seite der Brust positioniert ist), die anderen Finger auf der anderen, unteren Seite (C Griff). Alle Finger sollten ziemlich weit weg von der Brustwarze sein. 3. Schauen Sie wie das Baby trinkt (zu Ihrem Verständnis können Sie folgenden Video anschauen unter: www.thebirthden.com/Newman.html). Machen Sie sich keinen Stress, sie brauchen nicht jeden Schluck zu erwischen. Das Baby bekommt eine nahrhafte Menge Muttermilch, wenn es mit der Technik "Weit geöffneter Mund Pause dann Schließen des Mundes" trinkt. 4. Wenn das Baby nur noch an der Brust nuckelt und nicht mehr richtig mit der oben beschriebenen Technik trinkt, dann ist es Zeit, die Brustkompression einzusetzen. Rollen Sie nicht ihre Finger über die Brust zum Kind, sondern drücken sie nur. Aber nicht so sehr, dass es schmerzt und versuchen Sie, die Form des Brustwarzenhofes nicht zu verändern. Mit der Kompression sollte das Baby wieder anfangen effektiv zu saugen und schlucken, d.h. mit dem Typus "Weit geöffneter Mund Pause dann Schließen des Mundes". Benutzen Sie die Brustkompression nur dann, wenn das Kind nuckelt, nicht aber wenn es richtig trinkt! 5. Belassen Sie den Druck so lange, bis das Baby auch mit der Kompression nicht mehr richtig trinkt, dann lösen sie den Druck. Oft hört das Baby ganz auf zu saugen wenn der Druck wegfällt, aber es wird bald wieder damit anfangen, nämlich sobald die Milch wieder fließt. Falls das Baby nicht aufhört zu nuckeln warten Sie einen kurze Zeit, bevor Sie wieder mit der Brustkompression beginnen. 6. Die Gründe, wieso Sie den Druck lösen sollen sind einerseits, dass Sie Ihre Hand etwas ausruhen können und anderseits, damit die Muttermilch wieder zum Kind fließen kann. Das Baby wird, falls es aufgehört hat zu saugen als Sie die Kompression gelöst haben, nun wieder damit beginnen, wenn es die Milch wieder schmeckt. 7. Wenn das Baby wieder zu saugen beginnt kann es sein, dass es effektiv trinkt mit dem Typus "Weit geöffneter Mund Pause dann Schließen des Mundes". Falls dies nicht der Fall ist, d.h. das Kind nur nuckelt, benutzen Sie wieder die Brustkompression wie oben erklärt. 8. Fahren Sie so an der ersten Brust fort bis das Baby auch trotz der Kompression nicht mehr trinkt. Sie sollten dem Baby erlauben, noch eine kurze Weile länger an dieser Seite zu bleiben, da Sie manchmal einen erneuten "Let down" Reflex (Milchspendereflex) bekommen können. Das Baby würde dann von selber wieder zu trinken beginnen. Falls es jedoch nicht mehr trinkt, erlauben Sie ihm sich selbst von der Brust zu lösen oder nehmen sie es von der Brust. 9. Falls das Baby mehr möchte, offerieren Sie ihm die andere Seite und wiederholen den Prozess." (Quelle: Handout Nr. 15. Breast Compression. Revised Januar 2005 Verfasst von Dr. Jack Newman, MD, FRCPC. ©2005; www.BreastfeedingOnLine.com; Übersetzung von: Anke Käppeli Tinnes, IBCLC in Ausbildung, Zollikerberg, April 2006)

von Kristina Wrede am 14.06.2018