Frage im Expertenforum Stillberatung an Biggi Welter:

Baby nimmt derzeit nur Muttermilch

Biggi Welter

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Stillberaterin der La Leche Liga Deutschland e.V.

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Frage: Baby nimmt derzeit nur Muttermilch

Mitglied inaktiv

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Hallo! Mein Sohn 9M wird noch oft gestillt: früher abend, später abend vor Bettchen, 1* nachts, früher Morgen, später Morgen; er futtert auch gut Beikost, lehnt aber andere Flüssigkeiten als Muttermilch derzeit total ab ( wir wohnen in SüdFrankreich, er hat derzeit 38 Grad...) ich hatte ihn schon kürzlich soweit dass er Wasser aus einem Schnabelbecher nahm und sich auf 3 mal Stillen binnen 24 h beschränkte; nun aber besteht er aufs Stillen; ich habe alle Saugermodelle und alle Becherchenmodelle und mehrere Flüssigkeiten probiert ( Wasser, ungesüsster Tee, Schorle...) er nimmt nichts ausser Muttermilch. Das Problem ist, dass er nicht mein einziges Kind ist und ich grad fix und fertig bin; kämpfe trotz guter Ernährung inzwischen mit Untergewicht und habe wegen der Kinder chronischen Schlafmangel. Ich würde das Stillen gerne etwas mehr reduzieren und sicherstellen, dass mein kleiner Alexander genügend Flüssigkeit bei der Hitze bekommt. Wie soll ich mich denn verhalten? Ich stille ja gerne, nur nicht mehr so viel!!!! Ganz abstillen will ich ja noch lange nicht. Danke im voraus für Rat


Biggi Welter

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Liebe käferchensmama, dein Alexander will nur Muttermilch und Du bist fix und fertig, das kann ich gut verstehen. Leider habe ich keinen ultimativen Tipp für dich, außer diesen, weiterhin Geduld zu haben. Wie ist es denn, wen die Geschwister ihm etwas aus ihrer Tasse anbieten? Meine Tochter hat von mir nie was genommen, aber die Tasse vom großen Bruder hatte wohl etwas Magisches ;-), da trank sie immer. Wenn dein Kind gut Beikost isst, kannst Du auch öfter mal eine Suppe anbieten, oder Obst, das enthält auch viel Flüssigkeit. Statt nun bei dieser Hitze das Stillen einzuschränken, kannst Du es ja vielleicht mit einem anderen Ansatz versuchen: o nimm ALLE Hilfe an, die Du bekommen kannst. Erkundige dich mal, ob Du nicht eine Haushaltshilfe bekommen kannst (wegen absoluter und chronischer Erschöpfung). Möglicherweise kann dir auch deine Mutter, Schwiegermutter, Schwester oder eine Freundin (selbstverständlich auch das männliche Pendant dazu) etwas unter die Arme greifen. Das können ganz simple Dinge sein z.B. einmal alle Fenster putzen, deinen Bügelkorb leerbügeln, einige vorgekochte Mahlzeiten für deine Tiefkühltruhe, ein Nachmittag Babysitten während Du in die Sauna gehst oder sonst etwas für dich tust ... o Vielleicht findest einen verantwortungsbewussten Teenager, der gegen geringes Entgelt bereit ist, mit deinen Kinder zu spielen oder spazieren zu gehen. In dieser Zeit solltest Du dann aber wirklich entweder schlafen (bzw. ruhen) oder DIR etwas Gutes tun. o Lass den Haushalt auf Sparflamme laufen. Nicht alles muss gebügelt werden. Wenn Handtücher nach dem Baden und Duschen wieder aufgehängt werden, statt auf dem Fußboden zu landen, können sie mehrmals benutzt werden, das spart Wäsche. Es ist nicht wesentlich mehr Arbeit die doppelte Menge Spaghettisoße zu kochen, aber Du hast dann eine fast fertige Mahlzeit für die Tiefkühltruhe. Es schadet nicht der Gesundheit der Familie, wenn Du die Fenster erst wieder im nächsten Jahr putzt. Du wirst sicher einiges finden, was im Haushalt nicht so perfekt gemacht werden muss. o Achte darauf, dass Du genügend isst und trinkst. Du musst keine perfekten Menus kochen und essen, einigermaßen ausgewogen reicht und es darf auch Tiefkühlgemüse statt frischem Gemüse sein (dann sparst Du dir auch das Schälen und Putzen). Eine hungrige Mutter ist nicht so belastbar. o Eine Möglichkeit für die Nacht ist es, dass statt dir dein Partner die Nachtschicht bzw. das zu Bett bringen zum Teil übernimmt. Also nicht Du wendest dich jedes Mal dem Kind zu, sondern ihr wechselt euch ab und da ein Mann keine Brust zum Stillen hat, wird er euer Kind auf andere Weise beruhigen müssen. Das Verändern von Ritualen kann helfen. o Schau nach vorne. Die anstrengende Zeit wird vorübergehen. Auch dein Kind wird älter und reifer werden und nicht mehr soooo viel Aufmerksamkeit brauchen. Kurz: beschränke viel Dinge auf das absolut Notwendige, so dass Du auf diese Weise mehr Zeit für dich bekommst. Diese "gewonnene" Zeit kannst Du dann dazu nutzen, dich wieder zu erholen, neue Energie zu tanken und auch zu einem ruhigen Gespräch und Nähe mit deinem Mann. Vergiss dich selbst nicht: Gönne dir etwas Gutes, dann lassen sich so anstrengende Phasen leichter überstehen. LLLiebe Grüße Biggi


Mitglied inaktiv

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Ja, genau. Als ich gerade Biggis Antwort las erschien mir der Tipp mit den Geschwistern sehr plausibel. Wenn ich meinem kleinen den Becher mit Wasser gebe, trinkt er ein oder zwei kleine Schlückchen und spuckt die Hälfte aus. Ist er aber bei meiner SChwester auf dem Arm pumpt er den halben Becher auf Ex und sie fragt mich wie lang er denn nichts mehr zu trinken bekommen hat....


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