Frage: Baby dockt ab

Liebe Frau Welten, Mein knapp fünfeinhalb Wochen alter Säugling war bisher ein sehr eifriger Trinker. Mir ist es immer sehr leicht gefallen zu erkennen, wenn der Kleine Hunger hat und so haben wir von vorne rein nur nach Bedarf gestillt (mal jede Stunde, mal mit 3 Stunden Pause und mal typisches Cluster Feeding) Die Windeln sind voll, die Gewichtszunahme laut Hebamme „vorbildlich“. Ich habe glücklicherweise sehr viel Unterstützung von der Familie und kann mich voll und ganz auf das Baby und seine Bedürfnisse fokussieren. Allerdings trinkt er nun seit ein paar Tagen recht unruhig, dockt schwieriger an und häufiger und schnell ab. Dann wird er schnell unruhig, rudert mit den Armen aber zeigt dennoch, dass er Hunger hat. Ich habe zwischenzeitlich gedacht, dass es vielleicht an den Spaziergängen liegt, die ich die letzten Tage mit ihm unternommen habe und dass es eventuell eine Reizüberflutung für ihn war, daher bin ich seit vorgestern mit ihn zu Hause, in der gewohnten Umgebung aber sein Trinkverhalten hat sich nicht verändert. Die Windeln sind weiterhin voll, aber ich möchte ja nicht nur ein zunehmendes Baby, sondern auch ein glückliches und zufriedenes Kind und teilweise wirkt es nicht so. Ich wäre Ihnen sehr sehr dankbar, wenn Sie mir vielleicht einen Tipp geben könnten. Ganz lieben Dank und herzliche Grüße, Victoria

von torilala am 14.07.2022, 14:53



Antwort auf: Baby dockt ab

Liebe Victoria, auf Anhieb gibt es mehrere mögliche Ursachen für das Verhalten deines Babys. Zum einen erlebt dein Kind jetzt seine Umwelt immer bewusster und muss daher die Ereignisse des Tages verarbeiten. Das bedeutet für manche der kleinen Menschlein, dass sie sehr unruhig sind, weinen und an der Brust ebenfalls unruhig sind. Hier hilft es, die Tage möglichst ruhig verlaufen zu lassen, den Abend sanft ausklingen zu lassen und dem Kind Nähe, Ruhe und Halt zu geben. Keine hektischen Versuche mit immer neuen Ideen das Kind zur Ruhe zu bringen, sondern so wenig „Action" wie möglich. Den Raum abdunkeln, beruhigend mit dem Baby sprechen oder ihm etwas leise vorsingen. Besonders unruhige Babys, die sich an der Brust steif machen und nach hinten überstrecken, können auch gebündelt werden. Beim Bündeln wird das Baby gut in eine Decke eingewickelt, so dass seine Schultern nach vorne geneigt und die Arme unterhalb der Brust gekreuzt sind. So kann es den Kopf nicht zurückwerfen. Bei manchen Babys bewährt es sich, wenn die Decke unten offen bleibt, so dass die Füße frei bleiben. Wenn ein Kind auf diese Weise eingepackt ist, sieht es wie ein „C" aus, mit dem Kinn auf der Brust und angezogenen Beinchen. Häufig reicht diese Maßnahme aus, das Baby zu beruhigen und es trinkt dann besser an der Brust. Manche Babys brauchen Halt im wahrsten Sinne des Wortes um weniger zappelig zu sein. Eine andere Ursache kann der Schnuller oder die Flasche sein. Schnuller können wie alle künstlichen Sauger zu einer Saugverwirrung führen. Ist das Kind dann auch noch erregt oder besonders müde, dann „erinnert" es sich unter Umständen nicht mehr an die korrekte Trinktechnik für die Brust. In diesem Fall hilft nur konsequentes Verzichten auf alle künstlichen Sauger. Am besten besprichst du auch mit einer Stillberaterin in deiner Nähe, wie du vorgehen kannst. Adressen von Stillberaterinnen findest du im Internet unter: http://wwwlalecheliga.de (Stillberaterinnen der La Leche Liga), http://www.afs-stillen.de (Stillberaterinnen der Arbeitsgemeinschaft freier Stillgruppen) oder http://www.bdl-stillen.de (Still- und Laktationsberaterinnen IBCLC). Liebe Grüße Biggi

von Biggi Welter am 14.07.2022



Antwort auf: Baby dockt ab

Es könnte auch ein zu starker Milchspendereflex sein. Das würde zum Alter passen - nach 5 Wochen fließt die Milch richtig, manchmal eben auch (noch) zu viel und zu schnell. Das war es bei mir immer, beide Babys haben sich dann eine Zeitlang so verhalten, wie du es beschreibst. Das pendelt sich von selbst ein, man kann dann zum Beispiel immer nur eine Seite stillen, erst etwas Milch rauslaufen lassen etc. und einfach am Ball bleiben. Meine zweite Tochter hat das auch mal 1,5 Wochen am Stück so gemacht, da war das dann ein Schub. Hat mich fast zu Verzweiflung gebracht.

von Amalindi am 16.07.2022, 21:20