Frage im Expertenforum Stillberatung an Biggi Welter:

Baby beißt in Brust und dreht den Kopf zur Seite

Biggi Welter

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Stillberaterin der La Leche Liga Deutschland e.V.

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Frage: Baby beißt in Brust und dreht den Kopf zur Seite

Juji

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Hallo Biggi, ich habe leider wieder ein Stillproblem. Mein Kleiner ist jetzt gut 18 Wochen alt und gedeiht prima. Er wird seit dem 5. Lebenstag voll gestillt. Einen Schnuller hat er nicht und auch keine Sauger. Er lutscht nur an seinen Händen oder Spielsachen herum, um diese zu entdecken. Vor 2 Wochen hat mein Mann ihm Muttermilch mit dem Soft Cup gegeben, da ich einen Termin ohne meinen Sohn wahrnehmen musste. Er ist gerade wahnsinnig an seiner Umwelt interessiert und hat einen großen Entdeckungsdrang (er möchte momentan nicht schlafen und hält sich krampfhaft wach). Nun ist seit 3 Tagen folgendes: Wenn ich ihn anlegen möchte, da er Hungerzeichen zeigt, dann freut er sich erst (lacht, öffnet den Mund schon während ich ihn aufs Stillkissen oder Bett lege) und sobald er anfängt zu trinken (nach wenigen Sekunden, manchmal trinkt er nicht mal) fängt er an sich zu überstrecken und zu meckern bis hin zum weinen. Und leider beißt er währenddessen doll zu und dreht sich mit der Brustwarze im Mund auf den Bauch (das hat er vor 3 Wochen gelernt und will er jetzt immer und überall machen). Das sind wirklich starke Schmerzen... Zum einschlafen (wenn er richtig, richtig müde ist) und nachts funktioniert es einwandfrei mit dem Stillen. Ich hatte jetzt die Vermutung, da wir tagsüber wie in der Nacht Einschlafstillen praktizieren, dass er das jetzt damit in Verbindung setzt und denkt, er müsste jetzt schlafen, weil er gestillt wird?! Ich habe in seinen Mund geschaut und habe jetzt keine Plaque gefunden, wie es bei Soor aussieht (bin allerdings Laie, haben am Mittwoch Termin bei der Kinderärztin und lasse sie schauen. Sie ist halt schnell beim Thema abstillen, darum bespreche ich das Thema nicht groß bei ihr). Zähne hab ich jetzt auch nicht durchbrechen sehen. Ich möchte ihn so gerne weiterstillen, gerade auch, weil er die Nähe so dringend braucht. Er ist öfter überreizt und da hilft die Brust mit Abstand am Besten. Liebe Grüße


Biggi Welter

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Liebe Juji, es kommt vor, dass Babys schlicht und ergreifend so aufgedreht sind, dass ihnen die nötige Ruhe fehlt, um gut an der Brust zu trinken. Deshalb ist hier das nächste Mantra der Eltern von großer Bedeutung „ich bleibe gaaaaaaanz ruhig“. Mit Ruhe und Gelassenheit – so frau und man es schaffen, ruhig und gelassen zu bleiben – lassen sich diese Situationen immer noch am besten überstehen. Es gibt einige Kolleginnen, die von einer „Brustschimpfphase" sprechen. Damit sind Kinder gemeint, die Angst haben, beim Trinken an der Brust etwas zu verpassen. Als erste Maßnahme ist dann zu empfehlen, das Baby auch am Tag unter den Bedingungen zu stillen, wie sie in der Regel nachts herrschen: in einem ruhigen, ablenkungsarmen, abgedunkelten Raum. Neben dem Tipp, möglichst gelassen zu bleiben ist dies die nächste Empfehlung, die dem Kind und damit auch der Mutter in solchen Zeiten helfen kann. Am besten wendest Du Dich einmal für eine persönliche Beratung an eine Stillberaterin in deiner Nähe. Adressen von Stillberaterinnen findest Du im Internet unter: http://wwwlalecheliga.de (Stillberaterinnen der La Leche Liga), http://www.afs-stillen.de (Stillberaterinnen der Arbeitsgemeinschaft freier Stillgruppen) oder http://www.bdl-stillen.de (Still- und Laktationsberaterinnen IBCLC). Bis Du eine Kollegin erreichen kannst, hier einige allgemeine Tipps, wie Dein Kleines vielleicht doch tagsüber mehr trinkt: Du kannst versuchen Dein Baby anzulegen, wenn es schon sehr schläfrig oder fast eingeschlafen ist. Viele Babys, die sich weigern, an der Brust zu trinken, wenn sie hellwach sind, tun es im Halbschlaf dann doch. Du kannst ihm die Brust auch immer wieder anbieten, wenn es wach ist, dränge aber nicht. Manche Babys sind eher bereit zu trinken, wenn ihre Mutter umhergeht statt stillzusitzen. Weitere Maßnahmen, die sich bei einem Stillstreik bewährt haben, sind: im Umhergehen stillen, in der Badewanne oder im Schaukelstuhl stillen, im Halbdunkeln stillen, im Halbschlaf stillen, das Baby mit der Brust spielen lassen, unterschiedliche Stillhaltungen ausprobieren, alle künstlichen Sauger vermeiden, das Baby massieren, viel Körperkontakt (Haut auf Haut), und ganz wichtig: keinen Stillstress erzeugen, weder bei der Mutter noch beim Kind, Ruhe und Gelassenheit, auch wenn es schwer fällt. Ich hoffe, da ist etwas dabei, was dir weiterhilft! Liebe Grüße Biggi


Juji

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Liebe Biggi, vielen Dank für deine Antwort! Im Halbschlaf klappt es zum Glück super, morgens nach dem aufwachen produziert er immer 2-3 Windelbomben, bin da nur am wechseln nach der Nacht. Ich werde es heute beim herumgehen probieren, dann kann er schauen und trinken. Der kleine Wunderfitz ist auch zu süß, möchte einfach nichts verpassen von der Welt! Ich habe eine Stilberatung in der Nähe gefunden, dort werde ich heute noch anrufen. Liebe Grüße, Juji


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