TigerenteOnRoad
Hallo! Meine Tochter ist 9,5 Monate alt. Ich habe mit 6 Monaten mit der Beikost begonnen (Gemüse mittags). Sie hat immer nur wenige Löffel gegessen, ich habe alle Wochen eine neue Zutat dazu gegeben, die gegessene Menge lag immer so zwischen 20 und 30 Gramm. Inzwischen bekommt sie die Vormittagsmahlzeit (Apfelmus), mittags einen Gemüse Fleisch Brei, nachmittags Banane und abends einen Muttermilch-Getreidebrei. Letzteren hat sie bis vor 1 Woche am besten gegessen (ca. 100g), inzwischen isst sie beim Abendbrei jedoch auch nur mehr 50 Gramm. Bei den restlichen Breien isst sie nur mehr maximal 10 Gramm, manchmal auch gar nichts oder nur einen Löffel. Dazu gebe ich ihr immer etwas in die Hand (Nudeln, Karotten, Kartoffeln, Brokkoli, Reiswaffeln etc.) wobei dieses auch nicht wirklich gegessen, sonder zerdrückt und auf den Boden geworfen wird. In der Früh und am Abend wird sie noch gestillt, momentan wacht sie auch nachts einmal auf und wird gestillt (bis vor 2 Wochen hat sie immer durchgeschlafen!). Untertags wird sie nach den Breien auch meist gestillt, da ich mir denke, dass sie nach 3-4 Löffeln nicht genug haben kann. Meine Frage: Warum isst sie nicht besser? Was könnte ich noch probieren? Soll ich sie untertags nach den Breien noch stillen, da sie von den paar Löffeln nicht genug bekommen kann, oder soll ich es lassen, damit sie mehr Brei isst? Es ist auch egal, ob wir nebenher essen und sie den Brei bekommt, oder ob sie alleine den Brei isst. Es wird auch in Gesellschaft nicht mehr...
Liebe TigerenteOnRoad, bitte nicht hungern lassen, so lange dein Kind gestillt wird, kannst Du sicher sein, dass es alle Nährstoffe bekommt. Der beste Weg, ein Kind zu einem „schwierigen Esser" zu machen besteht darin, es zum Essen zu zwingen! Ein Kind darf essen, aber es muss nicht essen und eine sehr bewährte Methode lautet „Die Mutter bietet an, was es gibt, das Kind entscheidet wie viel oder wenige es davon isst". So wie Du es beschreibst kann sich das Essen schnell zu einem absoluten Kampfthema entwickeln und das Kind ist so weit, dass es sich nur noch mit „Totalverweigerung" wehren kann. Genau diese Situation sollte aber unbedingt vermieden werden, denn mit Kampf und Druck erreichst Du genau das Gegenteil. Das Thema Essen wird immer konfliktbeladener, das Kind erlebt essen nicht als etwas Sinnliche und Angenehmes, sondern nur als Tortur. So kann der Grundstein für eine langfristige Essstörung gelegt werden. Versuche es wie bisher auf einem anderen Weg. Vermeide es weiterhin, dein Kind mit Gewaltkuren zum Essen zwingen zu wollen, ja lass das Thema ganz sein. Stille dein Kind wieder eine Weile, bis sich die Wogen geglättet haben und wieder Ruhe eingekehrt ist und lass es selbst fingergerechte Nahrung essen, wenn es mag Sicher ist auch für dich das Buch „Mein Kind will nicht essen" von dem spanischen Kinderarzt Dr. Carlos Gonzales eine interessante (und beruhigende) Lektüre. Das Buch ist im Buchhandel (ISBN 3 932022 12 2) bei der La Leche Liga oder auch im Stillshop hier auf der Seite erhältlich. Dr. Gonzales hat eine Aufstellung gemacht, wie viel Muttermilch (MM) ein Baby im Alter zwischen neun und zwölf Monaten benötigt, um den empfohlenen Bedarf an verschiedenen Nährstoffen zu decken: Energie: 830 kcal = 1185 ml MM Eiweiß: 9,6 g = 910 ml MM Vitamin A: 350 µg = 700 ml MM Vitamin B: 0,4 µg = 412 ml MM Vitamin C: 25 mg = 625 ml MM Diese Angaben zeigen, dass Muttermilch den Bedarf des Kindes an vielen Nährstoffen lange zu decken vermag und nicht unbedingt Eile geboten ist, das Kind zum Essen zu zwingen. Verweigert dein Kind noch deutlich länger jegliche Beikost, ist es allerdings sicher nicht verkehrt, das Kind genauer anzuschauen und eventuell auch die Eisen und Zinkwerte zu kontrollieren. Es kommt zwar eher selten vor, doch manchmal liegt die Essensverweigerung der Kinder gerade an einem Mangel dieser Spurenelemente und dieser Mangel verschärft sich dann noch weiter, wenn das Kind nicht isst. LLLiebe Grüße Biggi Welter
TigerenteOnRoad
Soll ich wirklich vorübergehend mit der Beikost aufhören und nur mehr stillen? Auch den Abendbrei, der eigentlich recht gut gegessen wird (so, dass das Baby anschließend nicht oder nur sehr wenig an der Brust trinkt)?? Und wielange soll ich wieder ausschließlich stillen? Und anschließend wieder nur zB mit Karotte mittags beginnen oder wieder alle Breie anfangen wie bisher? Und noch eine Frage hätte ich betreffend schlafen: Sie schläft meistens beim stillen ein und wird dann ins Bett gelegt. Kann ich ihr irgendwie lernen, dass sie im Bett einschlafen muss? Bleibe ich da bei ihr oder gehe ich aus dem Zimmer? Oder änder sich das, wenn sie abgestillt wird ( in 2-3 Monaten)? Und wie kann ich ihr lernen, dass sie abends früher ins Bett geht? Bisher ist sie bis mindestens 10 auf, ich möchte sie aber um halb 8 im Bett haben. Und gibt es irgendwelche Tricks, wie ich ihr die Flasche angewöhnen kann? Habe es bisher mit abgepumpter MM probiert, ca. 10 ml wurden getrunken. Wäre es mit Milchnahrung besser? Und welch würde ich dann da nehmen (Pre, 1er,2er)?? Fragen uber Fragen... Glg