Frage im Expertenforum Stillberatung an Biggi Welter:

B Streptokokken in Muttermilch

Biggi Welter

 Biggi Welter
Stillberaterin der La Leche Liga Deutschland e.V.

zur Vita

Frage: B Streptokokken in Muttermilch

Florentina046

Beitrag melden

Liebe Stillberaterinnen, ich hatte am 7. Lebenstag meiner Tochter plötzlich morgens eine schmerzende linke Brust, Schüttelfrost und hohes Fieber (39,6). Nach konservativer Therapie (viel Stillen, Quarkwckel, Paracetamol) ist die Entzündung nach 24 Stunden abgeklungen, jedoch fand sich im Brustabstrich B-Streptokokken, so dass ich sofortiges am 8. Lebenstag meiner Tochter Stillverbot bekam und abgepumpt habe. Nach nochmaliger Diskussion wurde mir dann am 10. Lebenstag wieder erlaubt, mit der gesunden rechte Brust zu stillen. Am 10. Lebenstag wurde auch die Muttermilch untersucht und es fanden sich in der linken Seite weiterhin B-Streptokken bei einer Gesamtkeimzahl von ca 800000/ml, wovon die Hälfte B-Streptokokken ausmacht und die andere Hälfte normale Hautflora. In der Muttermilch der rechten Seite fanden sich nur normale Hautflora. Nun wurde von kinderärztlicher Seite gesagt, ich müsse Antibiotika nehmen,da die B-Streptokokken von alleine nicht weggehen würden. Mir wurden aufgrund einer Allergie auf Penicilline und Cephalosporine und der Resistenz des Keims gegen Clindamycin und Erythromycin, zwei Antibiotika zur Auswahl gegeben (Moxifloxacin und Daptomycin), unter denen ich aber wieder nicht stillen dürfte. Ich stille momentan nur mit der rechten Brust und füttere zu. Ich würde gerne wissen,ob es aus ihrer Erfahrung sinnvoll ist, eine asymptomatische Keimbelastung der Muttermilch mit B-Streptokokken antibiotisch zu therapieren und dafür wieder eine stillpause von 10 Tagen einzulegen? Haben Sie von dem Fall einer einseitigen B-Streptokokken-Mastitis schon mal etwas gehört? Klinisch ist die linke Brust gesund, es gibt halt nur diesen Laborbefund. Das Kind ist jetzt 14 Tage alt und bisher gesund. Vielen Dank für Ihre Einschätzung!


Biggi Welter

Biggi Welter

Beitrag melden

Liebe Florentina046, ich kann und darf keine medizinischen Ratschläge geben, ich bin kein Arzt! Die Ärzte, die dich behandeln (werden) können die Embryotox in Berlin um eine individuelle Einschätzung bitten (und es ist DEIN gutes Recht, darauf zu pochen dass sie es tun!) und mit dieser Stelle eine geeignete Therapieform suchen. EIne Antibiose etwa ist an sich kein zwingender Grund, nicht zu stillen, und was die Schmerzmittel betrifft gibt es auch einen einigermaßen guten Spielraum. Also lass auf jeden Fall eine Einschätzung durch die Embryotox vornehmen, bevor du vielleicht völlig unnötig aufs Stillen verzichtest, und dann seelische Probleme bekommst. Am besten wendet sich deine behandelnde Ärztin/Arzt an die Beratungsstelle für Embryotoxikologie in Berlin Tel.: 030 30308111. Das Team um Dr. Ch. Schaefer hat dort einen speziellen Beratungsdienst für Ärzte zu Medikamentenfragen und Fragen zu Diagnoseverfahren in Schwangerschaft und Stillzeit eingerichtet. Stell deine Frage bitte auch in den Nachbarforen bei Dr. Paulus und Dr. Bluni, sie können dir hoffentlich mehr helfen! Gute Besserung und LLLiebe Grüße Biggi Welter


Bei individuellen Markenempfehlungen von Expert:Innen handelt es sich nicht um finanzierte Werbung, sondern ausschließlich um die jeweilige Empfehlung des Experten/der Expertin. Selbstverständlich stehen weitere Marken anderer Hersteller zur Auswahl.