Mitglied inaktiv
Liebe Biggi, meine kleiner Sohn (5 Wochen) saugt mich über den Tag hinweg schier aus. Er schläft tagsüber fast gar nicht und will teilweise sogar alle halbe Stunde an die Brust. Er trinkt dann allerdings nicht sehr lange (5 Minuten?) und schläft dann ein oder ist zumindest ruhig für eine Zeit. Das alles stört mich ziemlich da ich so fast unabdingbar eingebunden bin. Ich würde auch gerne mal Milch abpumpen um Dinge allein erledigen zu können, aber da ist dann ja nie was übrig ?!? Ich kann immer nur darauf warten daß er doch mal tagsüber schläft und kriege dann mit viel Mühe gerade mal 90 ml aus beiden Brüsten zusammen raus. Ich habe einfach das Gefühl, daß ich nicht ausreichend Milch produziere. Der Kleine gedeiht allerdings sehr gut und hat auch ausreichend nasse Windeln. Kann man da was machen? Andere scheinen ja in Milch zu ertrinken ...
? Liebe Kava, 90 g beim Abpumpen sind schon eine sehr gute Menge und dein kleiner Mann verhält sich genau so, wie es von einem so kleinen Menschlein zu erwarten ist:-) Ich bin auch absolut sicher, dass Du nicht zu wenig Milch hast, denn dann hätte dein Kind nicht genügend nasse Windeln und würde auch nicht gut gedeihen. So kleine Babys wollen im Schnitt zwischen acht und zwölf Mal innerhalb von 24 Stunden gestillt werden. Im Schnitt heißt, es gibt Babys die seltener nach der Brust verlangen (eher wenige Babys) und es gibt Babys, die häufiger an die Brust wollen (die Mehrzahl). Nun ist es jedoch nicht so, dass ein Kind zügig zwanzig Minuten trinkt und sich dann nach drei Stunden das nächste Mal rührt, sondern es kommt immer wieder zu Stillepisoden, die so ablaufen: das Kind trinkt eine kurze Weile, hört auf, döst vielleicht sogar weg und beginnt erneut kurz zu trinken usw. Dieses Verhalten heißt Clusterfeeding und ist absolut normal für kleine Babys. Besonders gehäuft treten diese Stillepisoden am Nachmittag und Abend auf, wie überhaupt die Abstände zwischen den Stillzeiten im Verlauf des Tages immer kürzer werden. Muttermilch ist spätestens nach 60 bis 90 Minuten verdaut und der Organismus eines Babys ist auf häufige kleine Mahlzeiten eingestellt. Dazu kommt, dass in bestimmten Alterstufen Wachstumsschübe zu erwarten sind, in denen die Baby manchmal schier ununterbrochen an die Brust wollen. Ein Wachstumsschub ist mit etwa sechs Wochen zu erwarten. Das Dauerstillen kann sehr anstrengend und auch nervend sein, aber es hat seinen Sinn. Rein wissenschaftlich gesehen ist es so, dass das Baby durch den Stillmarathon die Prolaktinausschüttung anregt und so dafür sorgt, das die Milchbildung angeregt wird und genügend Milch für das Kind zur Verfügung steht. Nicht jede Unruhe des Babys bedeutet automatisch Hunger. Babys können auch aus anderen Gründen unruhig oder quengelig sein. Manchmal hat ein Baby auch einfach noch ein über das reine Ernährungssaugen hinausgehendes Saugbedürfnis und es spricht nichts dagegen, dass auch dieses Saugbedürfnis an der Brust gestillt wird, denn auch dem nicht-nutritiven Saugen (nicht der Ernährung dienendes Saugen) kommt eine große Bedeutung zu. Hast Du ein Tragetuch? Die Lösung, wie das Baby am Alltag teilnehmen kann und sich bei der Mutter geborgen fühlt und zufriedener wird und die Mutter sich um den Haushalt oder andere Dinge zu kümmern kann heißt Tragetuch. Für meine Begriffe gehört ein (ausreichend langes) Tragetuch zu den wichtigsten Teilen einer Babyausstattung. Ein Tragesack kann ebenfalls als Tragehilfe verwendet werden, ist jedoch lange nicht so vielseitig, wie ein Tuch und ein korrekt gebundenes Tuch ist aus orthopädischer Sicht günstiger zu beurteilen als ein Tragesack. Ein Tragetuch ist fast ein Zaubermittel. Dein Baby kann deine Nähe spüren, es wird sich an deinem Körper beruhigen, Koliken verringern sich, es wird weniger weinen, vielleicht sogar recht gut schlafen und Du hast mindestens eine Hand frei (und auch deinen Kopf, weil das Baby wieder ruhiger ist), um andere Dinge zu tun. Versuchs einmal. Eine Autorin nennt dies so schön „Perspektive teilen". Das Tragetuch ermöglich es dem Kind, am Leben der Familie problemlos teilzunehmen und mit dir die Perspektive zu teilen. Lass dir einmal von einer tucherfahrenen Frau zeigen, wie vielseitig ein Tragetuch eingesetzt werden kann. Du wirst vielleicht sehr erstaunt sein, wie einfach der Alltag mit einem Kind im Tuch wieder wird. Tucherfahrene Frauen findest Du in fast jeder Stillgruppe und es wäre überhaupt ein guter Gedanke einmal ein Stillgruppentreffen zu besuchen. Neben vielen nützlichen Tipps bekommst Du dort auch moralische Unterstützung. Wenn Du mir deinen Wohnort mit Postleitzahl angibst, suche ich dir gerne die nächstgelegene LLL-Stillberaterin heraus. Und denke daran: Die Zeit arbeitet für dich. Dein Kind wird älter und reifer und damit werden die Abstände von alleine länger und dein Alltag wieder überschaubarer. Außerdem haben Studien bewiesen, dass es sich auszahlt, in der frühen Säuglingszeit auf die Bedürfnisse des Babys einzugehen. Langfristig wird dein „Verwöhnen" viele gute Früchte für deine Familie tragen. LLLiebe Grüße Biggi
Mitglied inaktiv
Hallo Kava, so wie dir ging es mir in den ersten 6-8 Wochen mit meinem Sohn auch. Du hast mit Sicherheit genug Milch, sonst würde er ja nicht so gut gedeihen. Um Milch abpumpen zu können habe ich den Kleinen bei 2-3 Mahlzeiten immer an der gleichen Brust angelegt und habe dann die Milch der nicht benutzten Brust abgepumpt. Wenn ich das mehrere Male nacheinander gemacht habe hatte ich ausreichend Milch für die Fläschchen während meiner Abwesenheit. Aber um ehrlich zu sein, in Gedanken war ich in dieser freien Zeit eigentlich immer beim Baby :-) Gruß von Nicole.
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