Aufmunterung und ein bisschen Seelentrost - gerne auch an alle :-)

 Kristina Wrede Frage an Kristina Wrede Stillberaterin

Frage: Aufmunterung und ein bisschen Seelentrost - gerne auch an alle :-)

Liebe Biggi, ich habe dich schon zwei Mal angeschrieben und Du warst auch so nett mich in meinen Versuchen meinem Baby uneingeschränkt alle Bedürfnisse zu erfüllen zu bestärken. das hat wirklich sehr gut getan..... danke noch mal dafür :-)) Nun kommen mir aber gerade aufgrund akuter Erschöpfung und subtilem Druck von aussen wieder Zweifel. Meine Tochter ist mittlerweile 6, 5 Monate, und immer noch eine sehr schlechte Schläferin. Ich stille sie nachts, wann immer sie es möchte, sie ist immer noch sehr brustfixiert und wacht abends nachdem ich sie ins Bett gebracht habe oft 30 minütig auf, bevor ich ins Bett gehe. Wenn ich dann gegen 10 ins Bett gehe, sind die Abstände ca. bei 1,5.-2 Stunden...... Ist das wirklich noch normal, oder hat sie eine sogenannte Regulationsstörung? Dieses ofenbar neumodische Wort wird einen ja gerne Mal von vermeintlichen Experten um die Ohren geschleudert. Ich glaube auch tief in meinem Inneren, dass ich alles richtig mache, aber manchmal zweifel ich? Ist ihr ständiges Erwachen und nicht ohne mich weiterschlafen können nun ein Bedürfnis oder eine schlechte Angewohnheit und ich mache alles nur noch schlimmer? Mein Kinderarzt ist mit meinen Schilderungen etwas überfordert und meint, ich solle mich an eine Schlafambulanz wenden, was für mich überhaupt nicht in Frage kommt, da man dort kontrolliertes Schreienlassen empfiehlt.... An Euch andere Mamis: Kennt ihr mein geschildertes Szenario und könnt ihr mir Mut machen, dass ich auf dem richtigen Weg bin? Wann wurde es bei Euch besser? Liebsten dank an alle, vor allem an dich, Biggi, für deine wunderbare Arbeit! dani

von danielaml am 19.07.2013, 14:38



Antwort auf: Aufmunterung und ein bisschen Seelentrost - gerne auch an alle :-)

Liebe dani, toll, dass dir schon so viel Zuspruch gegeben wurde. Auch ich kann hoffentlich dazu beitragen. Es ist GANZ SICHER nicht verkehrt, dass du deiner Maus gibst, was sie braucht. Rückblickend sehe ich da auch viel klarer: Meine Große war so ein Kind, und ist noch immer anders als andere Mädchen mit 11. Das liegt aber nicht daran, dass sie gestillt wurde, sondern weil sie eben ist, wie sie ist. Sie brauchte viel mehr Mama als Baby als Jahre später ihr kleiner Bruder. Ich denke durchaus, dass sie größere Schwierigkeiten hatte mit der Regulation. Aber, noch einmal, nicht WEGEN des Stillens sondern TROTZ des Stillens. Deiner Maus geht es vermutlich ähnlich. Sie ist einfach noch nicht so weit, noch nicht so reif, dass sie ohne könnte. Wenn du sie zwingst, es anders zu tun, kannst du es schaffen, aber mit viel viel mehr Aufwand, als wenn du sie an die Brust lässt. Denn einfach schreien lassen ist NIE die richtige Alternative, nicht einmal für den "Erfinder" dieser Methode, Dr. Ferber. Liest du gern Englisch? Dann hilft dir vielleicht dies: http://www.breastfeedinginc.ca/content.php?pagename=doc-BT und daraus: "But I want my baby to become independent And breastfeeding makes the toddler dependent? Don’t believe it. The child who breastfeeds until he weans himself (usually from 2 to 4 years), is usually more independent, and, perhaps, more importantly, more secure in his independence. He has received comfort and security from the breast, until he is ready to make the step himself to stop. And when a child makes that step himself, he knows he has achieved something, he knows he has moved ahead. It is a milestone in his life of which he is proud. Often we push children to become ‘independent” too quickly. To sleep alone too soon, to wean from the breast too soon, to do without their parents too soon, to do everything too soon. Don’t push and the child will become independent soon enough. What’s the rush? Soon they will be leaving home. You want them to leave home at 14? If a need is met, it goes away. If a need is unmet (such as the need to breastfeed and be close to his mother), it remains a need well into childhood and even the teenage years. Of course, breastfeeding can, in some situations, be used to foster an over-dependent relationship. But so can food or toilet training. The problem is not the breastfeeding. This is another issue." Lieben Gruß, Kristina

von Kristina Wrede am 19.07.2013



Antwort auf: Aufmunterung und ein bisschen Seelentrost - gerne auch an alle :-)

Hallo liebe Dani Dein Text könnte von mir stammen, es geht uns genau gleich nur dass meine Kleine einen Monat älter ist! Uns geht es genau wie du beschreibst, der KiA hat mir einen Osteopathen empfohlen, hat aber keine Besserung gebracht. Auch Bachblüten und Globuli haben wir schon ausprobiert. Ebenfalls versuche ich mit einem geregelten Tagesablauf und Ritualen klare Strukturen in den Alltag zu bringen, ihr Schlaf wird aber auch nicht besser! Dazu kommt, dass meine Brust aktuell ziemlich streikt, was noch zusätzlich belastet! Ich kann dir also keine hilfreichen Tipps geben ausser dir sagen, du bist nicht allein! Ich weiss irgendwann werden wir darüber lachen, aber momentan ist es wirklich anstrengend! Ich bin aber überzeugt, dass wir für unsere Bemühungen belohnt werden, irgendwann!! Aber ja, wieder einmal 3h Schlaf am Stück, wären sooooo schön. Ich fühle also ganz mit dir. Herzlich Manuela

von Vony82 am 19.07.2013, 14:56



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Liebe Dani, auch ich weiß genau wovon du schreibst! Mein Kleiner ist sogar mittlerweile 16 Monate alt und leider ist es immernoch nicht viel besser. Gibt es mal eine bessere Nacht fängt in der nächsten garantiert das Zahnen.... an. Im Moment plagt ihn eine Bronchitis und s ist noch schlimmer. Ich dachte auch schon so oft,dass das dich nicht normal sein kann, und dass ich bald nicht mehr kann,aber es geht immer weiter. Und unser Kleiner ist ein Super liebes,fröhliches,viel lachendes Kind. Das wird mir auch oft von anderen gesagt: also kann es ja alles nicht sooo verkehrt sein,was ich mache! Kopf hoch-wir tun unseren Zwerge sicher nur gutes und auch sie werden irgendwann durchschlafen! Wir müssen nur dran glauben 😉 Viele Grüsse

von kattche am 19.07.2013, 15:44



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Liebe danielaml, gerne etwas Aufmunterung: Meine Tochter ist fast 21 Monate alt, und gerade musste ich sie wieder in den Schlaf zurückbegleiten (Mittagsschlaf). Das liegt allerdings daran, dass sie gerade ziemlich krank war. Sie hatte in dem von Dir beschriebenen Alter ähnliche Stillfrequenzen, brauchte einfach die Sicherheit und Nähe. Heute zweifele ich da gar nicht mehr. Je sicherer und überzeugter ich ihr diese Nähe gebe, desto weniger braucht sie sie so dringend. Aber ich kann mich sehr gut daran erinnern, wie ich immer wieder dachte, ich mach zuviel des Guten und vielleicht sei das ja falsch. Wir leben in einer verkorksten Welt, was das anbetrifft. Heute stillt sie im Normallfalle beim Aufwachen morgens schön lange und kuschelig, mittags zum Einschlafen und evtl noch mal, weil sie träumt und dann aufwacht und abends vor dem Schlafengehen (sie schläft mit Papa ein). Nachts meldet sie sich normalerweise einmal. Kranhkeiten, Zahnen, Entwicklungsschübe, wie es wohl gerade auch bei Euch so ist, bringen dann wieder mehr stillen mit sich. Das ist normal. um die 6 Monate gehts damit richtig los. Da verkürzte meine Tochter ihre Schlafintervalle auch extrem. Ich kann mich gut erinnern! Ich stille sie in solchen Zeiten oft noch in der Manduca und kann so einfach fast alles weitermachen. Zu Eurer Zeit habe ich sie sehr viel im Tuch (elastisches) getragen, das für mich und sie wie eine zweite Haut geworden ist und im Krankheitsfalle auch heute noch sehr gut zur Anwendung kommt (Kind ist recht klein und leicht). Das Tragen war ein wesentlicher Beruhigungsfaktor. Ich habe um die 6-7 Monate auch damit begonnen, sie mehr abzuhalten und schon mal aufs Töpfchen neben mich (auf dem Klo) zu setzen, bzw. unten ohne zu lassen, weil ich merkte, dass sie nicht in die Windel machen wollte. Die Theorie, dass Windeln oft ein Grund für viel Nuckelei und Unruhe beim Schlafen sind, kann ich bestätigen. Evtl. lohnt es sich mal, sich mit dem Thema "windelfrei" zu beschäftigen. Dabei gehts nicht um zwangstrockenwerden, sondern darum, dem Kind bei seinem Ausscheidungsbedürfnis zu helfen. Kannst ja mal googlen. Genieße die Stillzeiten, lies tagsüber lauter gute Bücher dabei oder schlaf selbst und lass Dich nicht beirren! Du gibts Deinem Kind so viel Geborgenheit und Nähe, dass es sich später vielfach auszahlt, für Eure Beziehung und auch für die seelische Gesundheit des Kindes. Dass es durch stillen zu Regulationsstörungen kommt (falls dieser Begriff nicht einfach auch nur eine Erfindung ist um gesellschaftlich induzierte Probleme zu beschreiben), ist nie bewiesen worden. Es gibt viel mehr lange und viel gestillte Kinder auf der Welt als die armen kurz und durch Eltern kontrolliert gestillten in der westlichen Industriewelt. Haben die dann alle Regulationsstörungen? Beobachtungen weisen auf das Gegenteil hin. Ich kann das bei meiner Tochter bestätigen. Sie geht mit viel Dampf und Selbstbewusstsein in die Welt, dass es viele Leute wundert. Wie kann das wohl sein?! Ganz viele gute Wünsche für Dich und Dein Kind! Sileick

Mitglied inaktiv - 19.07.2013, 16:49