Frage im Expertenforum Stillberatung an Biggi Welter:

antibiotikum

Biggi Welter

 Biggi Welter
Stillberaterin der La Leche Liga Deutschland e.V.

zur Vita

Frage: antibiotikum

mim2809

Liebe Stillberaterinnen! 1. Ich bin Mutter einer 11 Wochen alten Tochter. Sie wird von mir voll gestillt und ist ein Wonnebrocken von über 6kg.Leider habe ich seit dem Wochenende eine Seitenstrangangina und Husten und gestern hat mir der Doc ein Antiobiotikum (Penbene) verschrieben, welches ich mind.3 Tage lang nehmen sollte und er hat mir empfohlen währenddessen abzupumpen und die Maus mit Babynahrung zu füttern. Nun gut...ich hab zum Glück ein Baby das auch das Fläschchen nimmt und 6 Portionen MuMi eingefroren (wird leider nicht reichen für 3 Tage aber immerhin) Nun weiß ich aber nicht wieviel ich der Maus Flaschennahrung zufüttern soll. Auf der Verpackung steht ja altersgemäß 180-200ml pro Mahlzeit. Ich weiß aber dass meine Maus nie mehr als 120ml pro Mahlzeit abgepumpte MuMi trinkt. Genügt es denn wenn ich ihr einfach nicht mehr als 120ml Flaschinahrung pro Mahlzeit gebe + tgl 2 Portionen MuMi?? 2. Meine weitere Frage: Sobald ich fertig bin mit dem Antibiotikum, kann ich dann gleich wieder weiterstillen oder soll man da noch 1 Tag abwarten?? 3. Ich hab irgendwie Angst dass meine Maus nach so langem Flaschifüttern meinen Busen nicht mehr annimmt. Kann das denn vorkommen? Ich wäre sehr dankbar über Antworten Vielen Dank schon mal und guten Rutsch ins neue Jahr lg mim


Biggi Welter

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Liebe mim, Du musst keine Stillpause einlegen, schau mal: http://www.embryotox.de/phenoxymethylpenicillin.html Ich zitiere zum Thema aus „Arzneiverordnung in Schwangerschaft und Stillzeit“ von Spielmann, Steinhoff, Schaefer, 7. Auflage 2006: Antibiotika allgemein Bei vielen Antibiotika erhält ein gestilltes Kind unter Behandlung der Mutter weniger als 1 % der auf das Körpergewicht bezogenen therapeutischen Dosis. Damit werden allenfalls minimale, in keinem Fall Bakterien hemmende Konzentrationen im Säuglingsplasma erreicht. In der Literatur werden immer wieder folgende Risiken diskutiert: Beeinflussung der Darmflora (ggf. „dünnere" Stuhlkonsistenz, selten Durchfall), Beeinflussung bakteriologischer Untersuchungen, die im Fall einer Erkrankung des Säuglings erforderlich werden könnten, Entwicklung resistenter Keime, Sensibilisierung. Als klinisch relevant oder gar therapiebedürftig haben sich alle diese Nebenwirkungen bisher nicht erwiesen. Am ehesten ist mit einer vorübergehenden Auswirkung auf die Stuhlkonsistenz zu rechnen (Ito 1993). Wenn Du das nicht möchtest, kannst Du deinem Kind von der Pre-Nahrung geben, so viel es mag. Du kannst sofort weiterstillen, wie gesagt, Du musst eigentlich keine Pause einlegen. Ja, leider kommt es wirklich vor, dass ein Baby sich recht schnell zur Flasche hin abstillt und die Brust verweigert, deshalb solltest Du dir wirklich eine zweite Arztmeinung einholen. Die Ärzte können das in der Fachliteratur (dazu gehört NICHT die Rote Liste) nachlesen oder sie fragen bei Unklarheiten im Institut für Vergiftungserscheinungen und Embryonaltoxikologie in Berlin nach, das unter der Telefonnr. 030 30308 111 erreichbar ist, per mail unter mail@embryotox.de, oder online unter www.embryotox.de bzw. http://www.bbges.de/content/index024a.html. LLLiebe Grüße, Biggi


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