Mitglied inaktiv
Hallo ich habe ein großes Problem. Meine Tochter wird jeweils vor dem Schlafengehen gestillt. Meistens nuckelt sie nur noch etwas, aber es ist für mich und sie ein festes Ritual geworden, auf das wir beide nicht verzichten wollen, obwohl sie schon 10 Monate alt ist und auch sonst alles isst. Nun habe ich eine akute Blasenentzündung, und mein Arzt hat mich unter starke Schmerzmittel und Antibiotika gesetzt. Trotzdem will meine Tochter natürlich die Brust, es steht allerdings in den Beschreibungen, dass ich nicht stillen darf, wenn ich die Medikamente nehme. Das ist mir ja auch vollkommen klar, meine Frage ist jedoch, ob es wirklich so eng zu sehen ist, denn das Geschrei vorhin hat mir schon sehr zugesetzt. Und eine Flasche oder einen Schnuller nimmt sie nicht. Vielen Dank für die Hilfe im voraus. Karen
? Liebe Karen, so pauschal lässt sich diese Frage nicht beantworten. Wenn Sie mir Markenname und am besten auch noch Inhaltstoffe der verordneten Medikamente nennen, kann ich nachlesen, was in der Fachliteratur (Beipackzettel und Rote Liste sind keine Fachliteratur in dem Sinne) über die Verträglichkeit mit dem Stillen steht. Gute Besserung und LLLiebe Grüße Biggi Welter
Mitglied inaktiv
Liebe Biggi vielen Dank für die schnelle Antwort. Es handelt sich bei der Antibiotika um ein spanisches Produkt und es ist etwas wirr, um was für Inhaltsstoffe es sich im einzelnen handelt. Was ich entziffern kann ist: Name: Ciprofloxacino, magrocol 400, Croscarmelosa sodica. Alles andere kann ich nicht entziffern, vielleicht kannst du ja was damit anfangen. Vielen Dank, Karen
? Liebe Karin, muss es ausgerechnet Ciprofloxacin sein? Ciprofloxacin gehört in die Gruppe der Gyrasehemmer, die in der Stillzeit in der Tat kontraindiziert sind. Zitat aus "Arzneiverordnung in Schwangerschaft und Stillzeit" Spielmann, Steinhoff, Schaefer, Bunjes, 5. Auflage, 1998: "Für Ciprofloxacin wurde errechnet, dass zwischen 2 % und 7 % der gewichtsbezogenen mütterlichen Dosis den Säugling erreichen (Giamarellou et al., 1989, Cover et al., 1990, Gardner et al., 1992). Im Serum eines gestillten Kindes konnte aber kein Ciprofloxacin nachgewiesen werden (mütterliche Serumkonzentration 0,21 mg/l, Nachweisgrenze 0,03 mg/l; Gardner et al., 1992). Im Tierversuch schädigen Gyrasehemmstoffe den Gelenkknorpel im Wachstumssalter irreversibel. Empfehlung. Gyrasehemmstoffe sind in der Stillzeit kontraindiziert. Sie sind in aller Regel leicht durch ein Antibiotikum mit einem geringerem Risikopotential zu ersetzen. Die versehentliche Einnahme einer Dosis erfordert kein Abstillen, aber sofortiges Umsetzen der Medikation." Sprich am besten gleich morgen früh mit deinem Arzt über eine andere medikamentöse Behandlung, die mit dem Stillen zu vereinbaren ist. Gute Besserung und LLLiebe Grüße Biggi
