Mitglied inaktiv
Liebe Biggi, unser Sohn wird am 11.8. 6 Monate alt. Er wird voll gestillt ( alle 2-3 h) und trinkt auch nachts ca. 2x. Die ersten 4 Monate schlief er bei uns im Schlafzimmer in seiner Wiege, seitdem bin ich mit ihm ins Kinderzimmer umgezogen, wo er in seinem größeren Bettchen geschlafen hat. ( Dort ist die Straße nicht so laut und die Sonne heizt nicht so das Zimmer auf) Er schlief über einen Monat dort relativ gut, meistens alleine ein,oder ich legte ihn nach dem Stillen ins Bettchen zurück.Abends schlaf ich natürlich im selben Zimmer. Jetzt will er absolut nicht mehr alleine schlafen. Es fing damit an, dass er mich vor 2 Wochen aus dem Zimmer gehen sah und dann jedesmal anfing zu weinen, vorher war ihm das relativ egal. Er schläft jetzt bei mir im Bett ( groß genug)und sucht direkten Körperkontakt, kuschelt sich in den Arm und hält sich fest, sogar an der Nase, wenn er die erwischt. Er braucht auch immer ne 1/4 - 1/2 Stunde bis er nach wälzen, erzählen und Füße untersuchen ( neu gelernt)bis er sich in den Schlaf fallen lässt. Ich gehe schon um 20.30 Uhr mit ihm ins Bett, mittags das gleiche Spiel, sonst schläft er alleine nicht. Papa kann das nicht übernehmen, den akzeptiert er dabei nicht, er möchte nur mich. Bleibt das jetzt die nächsten 3 Jahre so? Oder wird er wohl nochmal alleine in seinem Bettchen schlafen? Ich komme eigentlich zu nix mehr. Trotzdem akzeptiere ich sein Bedürfnis aber es strengt mich sehr an. Ich habe schon das Buch von Wiliam Sears Schlafen u. Wachen gelesen, und finde es sehr wertvoll und werschätzend dem Kind u. den Eltern gegenüber geschrieben. Wird dies wohl nur eine Phase sein oder kann ich mich dauerhaft darauf einstellen? Großelten usw. sprechen natürlich von verwöhnen.... Ich frage Dich, Biggi, weil ich schon viele wertvolle Still-und Schlaftipps für die Anfangszeit von Dir erhalten habe. Das Sandmännchenforum finde ich recht konservativ, denn mein Sohn lässt sich nicht in seinem Bettchen beruhigen... Vielen Dank für Deine Antwort auf meine lange Jammerfrage Gruß von Nine
? Liebe Tanja, Gedanken machen ist sicher nicht schlecht, aber bis zur Ausführung ist noch etwas Zeit. Ein Baby sollte in den ersten sechs Monaten nichts anderes als Muttermilch - oder falls Muttermilch nicht oder nicht in ausreichender Menge vorhanden ist, künstliche Säuglingsnahrung als Ersatz - erhalten. Erst ab etwa sechs Monaten, wenn das Kind seine Bereitschaft für Beikost zeigt, sollte langsam mit der Einführung der festen Kost begonnen werden. Die Bereitschaft des Babys für die Beikost erkennen Sie an den folgenden Anzeichen: • es ist in der Lage aufrecht zu sitzen, • der Zungenstreckreflex, durch den das Baby feste Nahrung automatisch wieder aus dem Mund herausschiebt, hat sich abgeschwächt, • es zeigt Bereitschaft zum Kauen, • es kann selbstständig Nahrung aufnehmen und in den Mund stecken und interessiert sich dafür, • es zeigt ein gesteigertes Stillbedürfnis, das sich nicht mit einer Erkrankung, dem Zahnen oder einer Veränderung in seiner Umgebung oder in seinem Tagesablauf in Verbindung bringen lässt. Dies ist meist etwa mit sechs Monaten der Fall, bei wenigen Kindern früher, bei gar nicht so wenigen später. Ehe diese Zeichen nicht zu erkennen sind, sollte noch keine Beikost eingeführt werden. Eine zu frühe Einführung der Beikost ist nicht sinnvoll, da dadurch der Organismus des Kindes überfordert werden kann, vor allen der Darm und die Nieren des Kindes können überlastet werden und außerdem erhöht eine zu frühe Einführung der Beikost das Allergierisiko. Die Einführung der Beikost sollte langsam erfolgen. Es ist am günstigsten mit einem Nahrungsmittel zu beginnen, zunächst nur eine geringe Menge anzubieten (jeweils nur mit ein paar Löffeln beginnen) und diese dann langsam zu steigern. Am Anfang sollte nur eine neue Nahrung, ein- oder zweimal am Tag gegeben werden und etwa eine Woche gewartet werden, bevor wieder etwas Neues angeboten wird. (Also nur Karotte, nur Kartoffel, nur Banane, nur geriebener Apfel usw.). Außer der bei uns traditionell verwendeten Karotte können auch Zucchini, Kürbis, Fenchel, Brokkoli, Kohlrabi, Pastinake oder anderes Gemüse angeboten werden. Wenn der Gemüse-Kartoffelbrei gut vertragen wird, kann als nächstes ein Obst (zunächst gekocht und dann roh) gegeben werden, das zu einem Getreide-Obst-Brei erweitert werden kann. Der Sinn dieser Vorgehensweise ist folgender: Falls sich eine allergische Reaktion zeigt, kann man auf diese Art leichter feststellen, was sie verursacht hat. Auch wenn das Risiko einer allergischen Reaktion nach dem ersten halben Jahr nicht mehr so groß ist, besteht die Möglichkeit dass eine Speise eine allergische Reaktion auslöst (Ausschlag, Durchfall, Erbrechen). Wurde immer nur ein neues Nahrungsmittel eingeführt, dann lässt sich leichter feststellen, welches Nahrungsmittel nicht vertragen wurde. Die betreffende Speise sollte dann aus dem Speiseplan gestrichen und erst zu einem späteren Zeitpunkt wieder angeboten werden. Bereits eingeführte Nahrungsmittel, die gut vertragen werden, können miteinander gemischt werden. Die Empfehlung lautet also nicht strikt erst eine komplette Mahlzeit vollständig zu ersetzen, ehe die nächste Mahlzeit ersetzt wird, sondern erst etwa eine Woche abwarten, ehe ein neues Nahrungsmittel eingeführt wird und die Beikost als Ergänzung und nicht als Ersatz für die Muttermilch betrachten. Daher gibt es auch keine festgelegte Zahl für die Stillmahlzeiten, sondern das Kind kann weiterhin nach Bedarf gestillt werden. In welcher Reihenfolge die Stillzeiten durch andere Mahlzeiten ersetzt werden, bleibt jeder Mutter selbst überlassen. Es wird lediglich empfohlen neue Nahrungsmittel nicht am Abend einzuführen, da dann eventuelle Unverträglichkeitsreaktionen in die Nacht fallen können und nach Möglichkeit sollten nicht zwei unmittelbar aufeinanderfolgende Mahlzeiten direkt nacheinander ersetzt werden. Es bietet sich an, die Mahlzeiten für das Baby mit den Mahlzeiten der restlichen Familie zusammenzulegen, da das Ziel ja schließlich ein gemeinsames Essen am Familientisch ist. Mit sieben bis neun Monaten braucht das Kind noch mindestens drei Milchmahlzeiten, mit zehn bis zwölf Monaten noch mindestens zwei. Wird das Kind ausreichen häufig gestillt, braucht es keine andere Milchnahrung und auch keinen Milchbrei. Außer dem Menschen gibt es ja keine Spezies, die die Milch anderer Säugelebewesen zur Ernährung ihrer Nachkommen verwendet. Viele Tipps zum Thema Beikost und einige Rezepte zum Selberkochen finden Sie in dem Infoblatt „Babys erste feste Nahrung", das Sie bei der La Leche Liga und jeder LLL-Stillberaterin (auch bei uns) bestellen können. LLLiebe Grüße Biggi Welter
Mitglied inaktiv
habe gerade deine frage gelesen und war sehr auf die antwort gespannt, weil es bei uns so ähnlich ist...nur ist es nicht so ganz treffend oder?? lg yvonne
? Liebe Nine, es ist nicht anzunehmen, dass dein Kind bis zum Schulalter so anhänglich bleiben wird. Doch es ist davon auszugehen, dass er dich noch eine Weile sehr brauchen wird. Schau dir dein Kind jetzt einmal an: er macht zur Zeit Entwicklungssprünge und lernt so viel Neues, wie es nie in seinem Leben wieder der Fall sein wird. Diese Entwicklung ist nicht nur rasend schnell, sie ist für das Kind auch mit viel Unruhe und Verunsicherungen verbunden und so ist es nur natürlich, dass es sich jetzt nach der beruhigenden Nähe der Mutter sehnt. Da in aller Regel doch die Mütter diejenigen sind, die überwiegend mit dem Kind zusammen sind, ist die Mutter auch die Hauptbezugsperson. Wenn dein Kind nun bei dir diese Sicherheit und Geborgenheit erfährt, die es jetzt braucht, dann wird es soviel Selbstvertrauen entwickeln, dass es - wenn es so weit ist - den nächsten Schritt wagen wird und sich von dir weg trauen wird. Aus dem Vertrauen heraus, dass Du für es da bist, wenn es dich braucht, wird es die Kraft und das Zutrauen zu sich selbst schöpfen, um schließlich nicht mehr den mehr oder weniger ständigen Kontakt zu dir zu brauchen. Es gibt einen sehr schönen Spruch, der für eure Situation jetzt passt: „Gib den kleinen Kindern Wurzeln, den großen Flügel". Jetzt sind noch die Wurzeln am Wachsen, für die Flügel ist es noch zu früh. LLLiebe Grüße Biggi
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