Frage im Expertenforum Stillberatung an Biggi Welter:

andere Babys stillen

Frage: andere Babys stillen

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Hallo Biggi, kann ich ein anderes Baby stillen? Was muß ich beachten, welche Krankheiten werden übertragen? Viele Grüße Trixi


Biggi Welter

Biggi Welter

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Liebe Trixi, das Ammenstillen war in vergangenen Zeiten eine gängige Praxis und hat sicher vielen Babys das Leben gerettet als es noch keine hochwertige künstliche Säuglingsnahrung gab. Auch heute noch listet die WHO gespendete Frauenmilch vor künstlicher Säuglingsnahrung auf, wenn es um die optimale Ernährung eines Babys geht. Doch es gibt einige Dinge, die Du bedenken solltest: • die Mutter des Babys muss ganz sicher sein, dass sie es emotional verkraftet, dass eine andere Frau ihr Baby stillt. Es mag rational betrachtet absolut unproblematisch sein, doch die Psyche einer Mutter spielt eine große Rolle und unsere Gefühle sind nicht vom Verstand steuerbar. • das Baby muss mitspielen. Je nach Alter und Persönlichkeit des Kindes kann es sein, dass es sich nicht von einer anderen Frau stillen lässt. • es gibt zwar nur wenige Krankheiten, die über die Muttermilch übertragbar sind, doch es gibt bestimmte Risiken. So kann zum Beispiel der Zytomegalie-Virus (CMV) durch das Stillen übertragen werden. Für das eigene voll ausgetragene Baby einer CMV-positiven Mutter ist dies kein Problem, für ein fremdes Baby, dessen Mutter CMV-negativ ist, kann es ein Problem werden. HTLV-I (Human T-Cell-Leucaemia-Virus) ist ein anderer Virus, der in dieser Hinsicht problematisch sein kann, ebenso HIV. Aus diesem Grund wird Spendermilch für ein fremdes Baby in den Milchbanken pasteurisiert. Du solltest deshalb sicher gehen, dass Du ganz gesund bist. LLLiebe Grüße Biggi


Mitglied inaktiv

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Hi Trixi Das Stillen anderer Kinder interesiert mich auch,wenn du ein paar Erfahrungen hast würde ich mich über einen kleinen Bericht freuen! Gruß Conni.


Mitglied inaktiv

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Ich habe schon einige Male das Kind einer guten Freundin gestillt, es ist genauso alt wie mein eigener Sohn, wir wollten anfangs (mit etwa 4-5 Monaten) in der Krabbelgruppe mal ausprobieren, ob das überhaupt möglich ist, ob die Kinder das mitmachen würden (weil eine Mutter bald wieder arbeiten gehen sollte für ein paar Stunden in der Woche und überlegt hatte, das Kind in dieser Zeit von einer anderen Stillmutter versorgen zu lassen). Ergebnis: Die wenigsten Kinder waren zum Fremdtrinken bereit, aber mein Florian und sein Freund Felix haben sich drauf eingelassen, mal kurz die Milchquellen zu tauschen. Wir haben dann in den letzten 1,5 Jahren ganz wenige Male das jeweils andere Kind gestillt, einmal habe ich Felix im Tragetuch zum Schlafen gestillt, als er unterwegs nicht mehr in den Kiwa wollte und seine Mutter vor Müdigkeit nur noch angeheult hat. Ein anderes Mal habe ich ihn gestillt, als seine Mama krank war und ihr das Stillen von Felix einfach zu viel wurde. Sie hat Florian mal gestillt, als ich gerade in der kritischen Phase eines Erste-Hilfe-Einsatzes an ihrem Computer war... Die Tochter einer anderen Freundin wollte mit über 1 Jahr nicht bei mir probieren, schaute sich nur skeptisch meine Brust an, mein Sohn hat wohl bei ihrer Mutter getrunken, sie meinte dann, Florian hätte eine komplett andere Saugtechnik als ihre Tochter. Bei einer dritten Freundin, die ihr eigenes Kind nicht stillen konnte, ist Florian übrigens nicht an die Brust rangegangen, hat wohl vorher schon gemerkt, daß es da nichts zu holen gibt. LG, Sima


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