Frage im Expertenforum Stillberatung an Biggi Welter:

an Biggi und andere langzeitstillende Mamis

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Frage: an Biggi und andere langzeitstillende Mamis

Mitglied inaktiv

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Hallo Biggi! Erstmal möchte ich sagen, daß Deine Ratschläge überhaupt das Einzige am Anfang waren, die mir das stressfreie Stillen überhaupt möglich gemacht haben und mich nunmahr seit 12 Monaten bei der Stange gehalten haben. Ich danke Dir! Ich habe das Stillen eine ganz lange Zeit als sehr schön empfunden und habe es auch von meiner Grundeinstellung her nicht eilig mit dem Abstillen. Ideal fände ich, so bald wie möglich nur noch 1-2mal am Tag zu stillen. Und jetzt zu meinem Problem: Ich habe leider nicht mehr das Gefühl, daß ich mit dem Stillen der Kleinen und auch mir und meinem Mann noch einen Gefallen tue. Es ist richtig zum Drama und Machtkampf geworden. Meine Kleine wurde 8 Monate voll gestillt, weil sie nichts essen wollte. Auch mittlerweile ist sie eine schlechte Esserin, sie mag wenig verschiedene Dinge und gibt sich mit kleinen Portionen zufrieden. Das scheint ihr aber zu reichen, ist ja auch OK, und nach 10 Monaten waren wir soweit, daß ich meist nur noch 1 mal morgens und 2-3mal nachts gestillt habe (sie wacht sehr oft auf nachts). In den letzten 6-8 Wochen will sie auf einmal wieder dauernd gestillt werden - trotz normalem Essen. Und wenn ich stille, will sie gar nicht mehr loslassen, obwohl ich sonst ein sehr lebendiges Kind habe, das nicht so sehr Nähe sucht. In manchen Tagesphasen will sie in 10-minütigem Abstand. Und quengelt und heult dauernd an mir rum, läßt sich auch nicht ablenken. Oft toleriert sie es auch nicht, daß ich mich mit irgend etwas anderem beschäftige, obwohl ich genug mit ihr unternehme. Ich brauch dann nur das Zeitungsblatt in die Hand zu nehmen, einen Artikel lesen und das Geschrei hört erst auf, wenn ich sie stille. Die Nächte macht sie uns oft zur Hölle. Sie wacht oft stündlich auf und das Geschrei, wenn ich mal sage "nein jetzt nicht, wir haben eben erst" oder wenn mein Mann hingeht, ebbt erst ab, wenn sie vor Erschöpfung einschläft. Bei meiner Mutter schläft sie durch. Ich kann so langsam nicht mehr. Dieser ständige Machtkampf hört nicht auf und sie wird auch nicht friedlicher, wenn ich bereitwillig rund um die Uhr stille. Das macht mich total verrückt. Meine Umgebung rät mir, aufzuhören, bevor mich das ganz fertig macht. Und es heißt immer "laß Dich von dem Kind doch nicht veräppeln, die will Euch nur lang machen" Ich wär auch über Ratschläge von anderen Muttis dankbar. Biggi, danke für Deine Antwort im Voraus, ich hoffe Du weißt Rat. LG, Mel


Biggi Welter

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? Liebe Mel, ich habe den Eindruck, dass sich euer ganzes Leben zur Zeit nur um die Frage „Darf das Kind jetzt gestillt werden oder soll ich es ihm verweigern" dreht. Selbst in eurer Partnerschaft scheint dies der zentrale Punkt zu sein. Es ist also kein Wunder, dass euer Kind nicht mehr weiß, was es denn überhaupt denken und fühlen will, denn hier herrscht bei allen Beteiligten Verunsicherung im Höchstmaß. Bei deiner Mutter weiß deine Tochter genau woran sie ist. Es gibt dort keine Verunsicherung „darf ich jetzt an die Brust oder vielleicht doch nicht", denn es ist ganz klar, dass deine Mutter die Kleine nicht stillt. Diese Klarheit sorgt für Ruhe und Ausgeglichenheit. Es ist kein Machtkampf zwischen euch und dem Kind, was sich zur Zeit abspielt, sondern der Hilfeschrei der Kleinen „Bitte gebt mir eindeutige und klare Signale". Kinder brauchen Klarheit, Zweifel und Unsicherheiten verwirren sie und führen dann zu einem Verhalten wie es eure Tochter zeigt. Setzt euch einmal in einer ruhigen Minute hin und überlegt gemeinsam, was ihr wollt und was ihr nicht mehr wollt. Findet für euch selbst einen klaren Weg, dann wird auch euer Kind wieder zu einem ausgeglicheneren Verhalten finden, denn es will euch weder ärgern noch provozieren, es weiß einfach nicht mehr, was es mit diesen unterschiedlichen Botschaften, die ihr aussendet anfangen soll. LLLiebe Grüße Biggi


Mitglied inaktiv

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Hallo Mel, zu erzieherischen Fragen will ich mich hier als Lehrer nicht äußern ;-) Meiner Meinung nach kann man zwar in diesem ALter schon sehr viel erziehen, aber verwöhnen bedeutet nur, dass du etwas für dein Kind tust, was es eigentlich schon selber kann - hat also mit dem Stillen nix zu tun! Ich habe meinen Großen am Schluss nur noch nachts gestillt, das aber rund um die Uhr. Ich habe ihn immer nur von einer Seite zur anderen gelegt - in unserem Bett! Das ist auch mein Tipp an dich: wenn ihr alle dabei schlafebn könnt, nimm dein Kind mit rüber und die Nächte werden entspannter, weil man dann das Stillen gar nicht mehr merkt und auch mehr Schlaf bekommt. Zu den Stillbedürfnissen am Tag kann ich nicht viel sagen.. Nimmt dein Kleines den Nuckel??? Alles Gute Chris


Mitglied inaktiv

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Hallo Chris! Danke für Deinen Rat! Es ist nur so, daß sie weder einen Schnuller noch irgendeine Art von Sauger nimmt. Und in unserem Bett macht sie leider kein Auge zu - und wir dann auch nicht, wir legen sie nach dem Stillen immer sofort zurück, wegen des Stillens steht das Bett auch noch bei uns. Ein Ende des Stillens bedeutet übrigens auch ein Ende der Milchprodukte, denke ich, da sie alle (Säuglingsfertigmilch, verdünnte Vollmilch, Joghurt, Streichkäse usw.) konsequent verweigert. Ich hätte nie gedacht, daß ich mal in einer Situation lande, wo mir so dermaßen die Felle wegschwimmen. Bin eigetlich ein konsequenter Mensch, der auch mal gut "nein" sagen kann, bei dem eigenen Kind aber kein Land sieht ;-) Ich hab schon keine Ahnung mehr, was vor allem bei dem Stillen Bedürfnis ist, was "auf der Nase herumtanzen", und ob ich da abwarten soll oder härter vielen Dingen einen Riegel vorschieben. Fakt ist, daß mein Mann und ich uns mittlerweile fast täglich darüber auseinandersetzen, ob jetzt gerade gestillt werden sollte oder nicht. LG, Mel


Mitglied inaktiv

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ich kenne sehr viele Kinder, die um den ersten geburtstag herum nochmal anfangen voll zu stillen. Das ist normal und m.E. auch ein bedürfnis. Wenn Ihr zu jeder Mahlzeit darüber diskutiert, ist es schon vom normalen in den Machtkampf abgerutscht. Bei uns half dann immer, ganz bereitwillig zu stillen, ohne dem Kind etwas zu unterstellen. Aber auch: Angebote machen, die für das Kind interessant sind. Es ist für ein Einjähriges Kind sehr schwer, der Mutter beim zeitunglesen zuzukucken. Wenn du nicht stillen würdest, würde sie auf andere Art und Weise protestieren. Wenn du allerdings was interessantes mit ihr machst, was mit stillen nichts zu tun hat, ist sie vielleicht auch interessiert dabei? Es lohnt sich, durchzuhalten. Gerade, wenn das Kind ins Wirbelwindalter kommt, ist es sehr schön, wenn man mal eine Viertestunde STillzeit zwischendurch hat. LG Leo


Mitglied inaktiv

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Hallo Mel, ich habe den Eindruck, dass deine Kleine verunsichert ist. Weil du selber so unsicher bist. Je mehr Abstand du willst, umso mehr wird sie klammern, das ist doch völlig natürlich. Ich finde es natürlich und in Ordnung, dass ein Kind in dem Alter öfter als 2x am Tag gestilltwerden will. Dass SIE es so extrem oft will, könnte eben daran liegen, dass sie Angst hat, dass du sie nicht lässt. Als Sofortrat würde ich zum Gegenangriff übergehen, d.h. sie immer sofort lassen. Damit sie merkt, es ist alles in Ordnung und ich kann, wenn ich will. Als Zweirat empfehle ich dir sehr das Buch "Wir stillen noch" - zu haben auch im Stillshop hier. Da findest du Lösungen für Probleme beim Stillen in der Kleinkindzeit, ein wirklich tolles Buch! Liebe Grüße Sibylle


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