Mitglied inaktiv
Hallo, ich hätte einige Fragen: 1. Ich hatte kürzlich schon mal gefragt, wie ich von dem einen abendlichen Zufütter-Fläschchen loskomme und Sie sagten, ich sollte jeden Tag 20 ml weniger geben. Das habe ich probiert, dann schreit sie aber und hat scheinbar nicht genug. Gibt es evtl. noch einen anderen Tipp? 2. Nochmal zu diesem Zufütter-Fläschchen, was mein Baby abends nach dem Stillen bekommt: Bisher hat meine Tochter (7 Wochen alt) abends gierig und problemlos daraus getrunken, seit zwei Tagen nimmt sie es aber nicht mehr so gut. Sie trinkt erst etwas ganz normal, nach dem Zwischenbäuerchen leckt sie aber nur noch daran herum und nimmt den Nuckel nicht mehr richtig in den Mund. Satt ist sie aber mit Sicherheit nicht, denn sie schreit ganz hysterisch und hungrig und macht Suchbewegungen, nimmt den Nuckel kurz, schubst ihn dann aber wieder raus, verschluckt sich an dem bisschen, was sie in den Hals bekommen hat und dann wiederholt sich das Ganze. Was kann man da tun und warum macht sie das so? Ich habe dann versucht, ihr die Brust wieder anzubieten, aber die ist scheinbar leer (habe Baby einmal vorher und nachher gewogen, sie hat in 30 min nur 30ml insgesamt auf beiden Seiten bekommen). 3. Gibt es Milchschorf auch auf der Stirn zwischen den Augenbrauen? Mein Baby hat dort eine gelbe schorfige Kruste. Was kann man da tun? 4. Baby hat schon die zweite Erkältung. Liegt sie tagsüber vielleicht zu kalt? Im Zimmer ist es 20-22 Grad und sie liegt im Stubenwagen mit einem Wolldeckchen. Reicht das? Sorry, dass die Anfrage so lange ist, aber das alles beschäftigt mich momentan ziemlich. Vielen Dank und liebe Grüße
Kristina Wrede
Liebe SabineM, die Vorstellung, dass die Brust (ähnlich wie eine Flasche) nach dem Stillen leer ist und erst wieder aufgefüllt werden muss, ist so nicht richtig. Zwar wird zwischen den Stillmahlzeiten Milch produziert, der Hauptanteil der Milch wird jedoch erst während des Stillens gebildet. Das Saugen des Kindes gibt das entsprechende Signal zur Milchbildung, der Milchspendereflex wird dann ausgelöst. Deshalb ist es auch falsch zwischen den Stillmahlzeiten eine längere Pause einzulegen, damit sich die Milch in der Brust sammelt, sondern es muss häufiger angelegt werden, um die Milchmenge zu steigern. Je öfter Sie Ihr Baby also anlegen, umso mehr wird die Milchmenge gesteigert und Sie können immer weiter auf die Flasche verzichten. Wenn Sie zusätzliche Milch geben, sollten Sie diese am besten nicht mit der Flasche, sondern einer alternativen Fütterungsmethode geben, um eine Saugverwirrung zu vermeiden. Die Trinktechniken an Brust und Flasche (künstlichem Sauger) unterscheiden sich grundlegend. Manche Kinder kommen mit dem Wechsel zwischen den beiden Techniken nicht klar und versuchen dann mit der falschen Technik an der Brust zu trinken. Das funktioniert nicht, das Kind bekommt an der Brust keine oder nur wenig Milch, ist frustriert und lehnt die Brust dann im schlimmsten Fall sogar ab. In dieser Situation spricht man dann von einer Saugverwirrung. Nun kann ein verhängnisvoller Kreislauf beginnen: da das Kind mit der falschen Technik an der Brust trinkt, wird es an der Brust hektisch, saugt an, lässt wieder los, dreht den Kopf hin und her schluckt viel Luft (die wiederum führt möglicherweise zu Bauchproblemen) und da es die Brust nicht mehr richtig stimuliert kommt es zu einem Rückgang der Milchmenge und damit zu weiterem Zufüttern, wenn dieser Kreislauf nicht unterbrochen wird. Eine Saugverwirrung ist alles andere als lustig und Stillberaterinnen wissen aus Erfahrung nur zu gut, warum sie künstlichen Saugern wie Schnuller und Flasche kritisch gegenüberstehen, denn beide bescheren uns immer wieder eine Menge "Beschäftigung". Wenn eine Frau merkt, dass ihre Milchmenge nicht mehr für den Bedarf des Kindes ausreicht, dann ist die erste Maßnahme, das Kind häufiger anzulegen. So erhält die Brust das Signal "es wird mehr Milch gebraucht" und reagiert mit einer gesteigerten Milchbildung. Wird in dieser Situation zugefüttert geschieht genau das Gegenteil: der Brust wird ein noch geringerer Bedarf vorgegaukelt und die Milchbildung verringert sich, statt sich zu erhöhen. Zu dem Milchschorf kann ich Ihnen leider nichts sagen, lassen Sie die Stelle am besten einmal vom Kinderarzt oder der Hebamme ansehen. Die ideale Raumtemperatur liegt zwischen 20 und 22 Grad für Wohnräume, Sie machen also nichts falsch. Weitere gezielte Hilfe kann Ihnen eine Stillberaterin vor Ort im direkten Gespräch geben. Wenn Sie mir Ihren Wohnort mit Postleitzahl angeben, suche ich Ihnen gerne die nächstgelegene LLL Stillberaterin heraus. Herzliche Grüße Kristina
Mitglied inaktiv
Hallo, die frage zum Milschorf zwischen den Augenbrauen, hatte meine Tochter auch, habe es regelmäßig eingecremt mit Weleda Gesichtscreme (ganz dünn) es ging dann ganz schnell weg. lg Maeuschi
Kristina Wrede
Liebe SabineM, Babys weinen nicht nur aus Hunger. Babys haben noch relativ wenig Möglichkeiten, sich bemerkbar zu machen und da sind Lautäußerungen wie Weinen oder Quengeln nun mal Wege, mit der Umwelt zu kommunizieren Es gibt eine ganze Reihe von Gründen, warum ein Kind weint oder quengelig ist und ehe dann eine Frau daran denkt (oder ihr eingeredet wird), dass ihre Milch nicht ausreiche, sollte das Kind einmal objektiv in Hinblick auf sein Gedeihen angeschaut werden. Abendliche Unruhe ist in vielen Fällen einfach darauf zurückzuführen, dass das Baby von den ganzen Eindrücken des Tages überreizt ist und nun nicht mehr so leicht zurückfindet. Zu anderen Zeiten kann das Baby gut gelaunt sein, und es scheint keinen besonderen Grund und keine Gegenmittel (außer der Zeit) für diese Unruhephasen zu geben. Das Baby scheint sich nicht so unbehaglich wie bei Koliken zu fühlen, ist aber unzufrieden. Ist das bei euch auch so? Im Volksmund wird das die „Omastunde“ genannt, d.h. dass jetzt eine liebevolle Großmutter gebraucht wird, die nichts Dringenderes vorhat, als das Baby zu wiegen und im Arm zu halten, bis seine Unruhe vorbei ist. Leider ist so eine Großmutter nicht immer verfügbar und der Vater des Babys ist auch nicht unbedingt zu diesen Zeiten zuhause. In dieser Situation ist - so schwer es auch fällt - Ruhe das alleroberste Gebot. Keine großen Aktionen und nicht ständig etwas Neues ausprobieren, sondern das Kind mit viel Ruhe und möglichst wenig Aufhebens zu beruhigen versuchen. Vor allem, wenn die Mutter - was ja nur zu verständlich ist - angespannt ist, dann ist es vorteilhaft, wenn vielleicht der Partner das Kind nimmt, der weniger aufgeregt ist (oder eben die Großmutter oder eine andere Person einspringt). Lieben Gruß, Kristina
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