Mitglied inaktiv
Hallo Biggi, mein Sohn ist fast 7 Monate und ich habe 6 Monate voll gestillt. seit 2 Wochen gebe ich mittags selbstgemachten Kartoffelbrei und seit 3 Tagen mische ich diesen mit Pastinaken. mein Mann und ich haben beide Allergien, sodasss ich die Ernährung auch allergiefrei weiterführen möchte, ich habe einiges gelesen und bin mittlerweile total verwirrt, deswegen ein paar Fragen: 1. Ab wann soll ich Fleisch geben 2. welche Mahlzeit soll ich als nächstes umstellen - abends oder nachmittags 3. Was soll ich da geben? Mein Sohn braucht ja noch Milch, 4. Wie soll der Milchbrei ausschauen 5. Was kann ich als Zahnhilfe hernehmen, wenn Brot nicht geht (da glutenfreie Ernährung) 6. Wie soll die Nachmittagsnahrung ausschauen 7. Soll ich Gläser oder Selbstgekochtes weiterhin machen. Fragen über Fragen.... ich freue mich sehr von dir zu hören, um mehr Klarheit zu bekommen und sicherer zu werden. Danke dir Tita
? Liebe Tita, ich werde die Fragen in der Reihenfolge beantworten, wie Du sie gestellt hast, so geht nichts unter. 1. Ob ein Baby/Kleinkind Fleisch braucht oder nicht, hängt davon ab, wie es ernährt wird. Fleisch wird wegen seines hohen Eisen- und Proteingehaltes gegeben. Es kann jedoch durch andere Nahrungsmittel ersetzt werden, vorausgesetzt das Baby wird weiterhin gestillt. Während der Schwangerschaft legt das Kind Eisenreserven an. Bei reif geborenen Kindern reichen diese Reserven sechs bis neun Monate. Das wenige Eisen aus der Muttermilch wird optimal ausgenutzt, so dass die Reserven des Kindes teilweise geschont werden. Die Verfügbarkeit und damit die Aufnahme des Eisens in den Körper wird entscheidend verbessert durch Vitamin C. Durch die Gegenwart von Vitamin C wird die Eisenaufnahme aus allen Lebensmitteln bis um das dreifache gesteigert, Da Vitamin C das zweiwertige Eisen vor der Umwandlung in nicht resorbierbares dreiwertiges schützt und zur Umwandlung von vorhandenem dreiwertigen in resorbierbares zweiwertiges Eisen beiträgt. Zu jeder Mahlzeit gehört ein Vitamin-C-haltiger Bestandteil. Wenn unter Beachtung dieser Regel konsequent Vollgetreide verwendet wird, braucht die Beikost kein Fleisch zu enthalten. Eine Vollwertkost mit Vollkorngetreide, reichlich Gemüse und Obst, gemahlenen Nüssen, Milch und wenig Ei macht auch im zweiten Lebensjahr Fleisch nicht unbedingt erforderlich. Bei einer anderen Ernährungsform ist zwei- bis dreimal pro Woche eine Fleischzufuhr notwendig. 2. Welche Mahlzeit wann ersetzt wird, bleibt jeder Familie selbst überlassen. Allerdings sollte nicht so sehr darauf hingearbeitet werden Mahlzeiten zu ersetzen als vielmehr Beikost ergänzend zur Muttermilch (also im wörtlichen Sinne von BEI-Kost) angeboten werden. Es ist aus mehreren Gründen sinnvoll in Zusammenhang mit der Beikost zu stillen, auch weil dann bestimmte Stoffe aus der Beikost durch bestimmte Inhaltstoffe in der Muttermilch besser verwertet werden können. 3. Gerade bei einem allergiegefährdeten Baby sollte auf andere Milch und Milchprodukte möglichst bis zum ersten Geburtstag verzichtet werden. Es ist - außer die Mutter will dies absolut nicht - kein Problem auf andere Milch zu verzichten und das Kind so lange zu stillen, bis es (etwa ab dem ersten Geburtstag) normale Milch erhalten kann. Der Milchbedarf lässt sich vollständig über die Muttermilch decken. 4. Milchbrei ist nicht zwingend notwendig, wenn das Kind weiterhin gestillt wird (mindestens noch drei Mal täglich in diesem Alter). Es ist auch möglich, Milchbrei mit abgepumpter Muttermilch zuzubereiten. 5. Gluten sollte nur in den ersten sechs Monaten vermieden werden. Zöliakie, die Krankheit die auf einer Unverträglichkeit des Gluten beruht ist keine Allergie im landläufigen Sinn, der durch Vermeidung des Glutens länger als sechs Monate vorgebeugt werden kann. Im Rahmen der Allergievorbeugung ist es nicht notwendig auf Gluten zu verzichten und damit auch nicht auf Brot. Weizen(brot) sollte im ersten Jahr gemieden werden, da Weizen auf der Topliste der Allergene steht. Zum Herumkauen beim Zahnen kann statt einem Nahrungsmittel auch ein Beißspielzeug angeboten werden. 6. S.a.3 Es gibt keine unumstößliche Regel in welcher Reihenfolge welche Nahrungsmittel eingeführt werden müssen, nur Anhaltspunkte. Nach der Einführung des Kartoffel-Gemüsebreies kann Obst eingeführt werden und anschließend ein milchfreier Getreidebrei. Aber etwa acht bis zehn Monate auch Brot. 7. Selbstkochen oder Gläschenkost ist zum Teil eine Glaubensfrage, zum Teil auch eine finanzielle Frage. Es muss auch nicht ein entweder oder sein, beides kann kombiniert werden. Bei Verwendung von Gläschenkost sollten das Etikett gründlich gelesen werden, beim Selbstkochen sollte auf Zutaten aus biologischem Anbau geachtet werden. Ich hoffe, deine Fragen ausreichend beantwortet zu haben. LLLiebe Grüße Biggi Welter
Mitglied inaktiv
Erst mal vielen herzlichen Dank. NOch eine Frage: Wie kann ich am besten Vitamin C zusetzen; mein Sohn ist 7 Monate; Soll ich einen Orangensaft mit dem Löffel füttern oder welche Möglichkeiten gibt es noch? Danke schon mal Tita
Liebe Tita, man kann jeden Tag ein paar Löffel Orangensaft oder Apfelsaft geben oder als Nachtisch ein Kompott reichen. LLLiebe Grüße und einen schönen Sonntag! Biggi