Frage im Expertenforum Stillberatung an Biggi Welter:

abstillprobleme

Biggi Welter

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Stillberaterin der La Leche Liga Deutschland e.V.

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Frage: abstillprobleme

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ich habe jetzt ca 1 Monat lang abgestillt! Am Montag habe ich das lezte Mal abends ca 3 Minuten gestillt. Kühle so 4-5 mal am Tag die Brust und trinke Pfefferminztee sonst nichts anderes. In der linken Brust habe ich jetzt einen größeren "Knubbel" und in der rechten ist ein extremer Druckschmerz und mehrere kleinere "Knubbel".Creme auch mit Retterspitz und eben habe ich nach dem Duschen einen Quarkwickel für 2 Std aufliegen gehabt. es schon mit Retterspitz versucht. Habe das Gefühl das die Brust auch wieder fester geworden ist, die letzten beiden Tage waren Sie ganz weich- ich weiss jetzt nícht ob ich wieder kurz pumpen soll, oder soll ich gar nicht tun? Was kann ich noch tun,der Arzt hat mir natürlich Abstilltabletten "Bromocriptin AbZ 2,5 mg" verschrieben, wollte dies aber eigentlich umgehen? Bitte um Hilfe die rechte Brust schmerzt mittlerweile, weiss nicht mehr was ich tun soll! LG Sunflowers


Biggi Welter

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? Liebe Sunflowers, Abstillen funktioniert auch ohne Medikamente und die Wirkung von Prolaktinhemmer ist ohnehin nach der unmittelbaren Neugeborenenperiode umstritten, wohingegen die Nebenwirkungen sehr gut dokumentiert sind. Falls beim Abstillen die Brust dann zu spannen beginnt oder sich Verhärtungen bilden, pumpen Sie gerade so viel Milch ab oder streichen von Hand aus, dass die unangenehme Spannung nachlässt und Sie sich wieder wohl fühlen. Nicht mehr Milch als unbedingt notwendig entleeren, denn sonst wird die Produktion wieder angeregt. Zusätzlich können Sie die Brust kühlen. Ein Einschränken der Trinkmenge (wie es leider immer noch häufig empfohlen wird) ist nicht empfehlenswert. Trinken Sie entsprechend Ihrem Durstgefühl. Was hingegen hilfreich sein kann, ist das Einschränken des Kochsalzkonsums. Auch sollten Sie keinesfalls die Brust hochbinden. Was hilfreich sein kann ist ein gut sitzender, stützender BH, der jedoch keinesfalls einengen darf. Es gibt auch naturheilkundliche und homöopathische Mittel, die zum Abstillen eingesetzt werden können. Wenn Sie sich hierfür interessieren, wenden Sie sich bitte an eine entsprechend ausgebildete Ärztin/Arzt oder Hebamme. LLLiebe Grüße Biggi Welter Leserbrief Pädiatrische Praxis 60, 561 562 (2001/2002) Abstillen - natürlich oder medikamentös Zu Umfrage in Pädiatrische Praxis 59, 583 587 (2001) In der Umfrage haben Vertreter namhafter Geburtskliniken Stellung genommen. Zu den Risiken der Einnahme von Ergotaminabkömmlingen - und das sind alle dort genannten Medikamente zum medikamentösen Abstillen - hat sich kein Experte sachgerecht geäußert. Die Umfrage erweckt den Eindruck, als seien früher einmal in den USA Zwischenfälle aufgetreten, die jedoch in Europa nie Bedeutung erlangt haben und vernachlässigbar sind. Ein Studium der verfügbaren Literatur vermittelt jedoch ein etwas anderes Bild. Hinzu kommen immer wieder mündliche Berichte von Hebammen sowie Kolleginnen und Kollegen über Herzinfarkte und zerebrale Krampfanfälle im Zusammenhang mit der Einnahme von Bromocriptin. Die jüngste Veröffentlichung aus Deutschland über solche Zwischenfälle stammt aus dem Jahr 2000 (1). Sie arbeitet auch die derzeitig verfügbare Literatur auf. Danach sind folgende berichtete Nebenwirkungen von Bromocriptin postpartal bisher beobachtet worden: Herzinfarkt (1, 2), Bluthochdruck (3), Schlaganfall (4), Krampfanfall (5), Psychose (6). Außerdem konnte von Larazet et al. (7) erstmals ein Koronararterienspasmus nach Bromocriptingabe oral im Herzkatheterlabor nachgewiesen werden. Unter einer Einmalgabe von Bromocriptin war ein Vasospasmus der rechten Koronararterie mit einer Lumeneinengung von 70 % angiographisch nachweisbar. Es besteht also kein Zweifel daran, dass Ergotaminerderivate zu Vasospasmen führen können und damit auch zu den genannten erheblichen Nebenwirkungen teilweise mit Todesfolge. Das Potenzial zu diesen Nebenwirkungen haben auch alle neueren Ergotaminderivate (z.B. Cabergolin), da sie der gleichen Stoffgruppe entstammen. Sie sind lediglich noch nicht über so lange Zeit und so gründlich untersucht worden. Freilich sind die genannten erheblichen Risiken gering; sie haben aber immerhin dazu geführt, dass die Food and Drug Administration (FDA) die Zulassung von Bromocriptin zum Abstillen widerrufen hat. Offenbar unbeachtet geblieben ist die Empfehlung der Arzneimittelkommission der Bundesärztekammer von 1989, die die Anwendung von Bromocriptin zum Abstillen nur in medizinisch begründeten Situationen empfiehlt (8). In den Umfragen wurde festgestellt, dass das Abstillen häufig auf Wunsch der Mütter erfolgt und es selten medizinische Gründe zum Abstillen gibt. Dementsprechend dürften auch Ergotamtinabkömmlinge zum Abstillen nur selten angewendet werden, würde man der Empfehlung der Arzneimittelkommission folgen. Dass dem nicht so ist, ist seit Jahren bekannt. Der Grund liegt darin, dass das "natürliche Abstillen" erst in den letzten Jahren bekannter geworden ist. Es ist mühsamer als das medikamentöse Abstillen, und es dauert länger. Die Befürchtung, es könnte sich eine Mastitis entwickeln ist nur selten berechtigt, da die Übertragung der Keime aus dem Mund des Kindes auf die Brustwarze (immer noch der häufigste Übertragungsweg!) normalerweise nicht wirksam ist. Aufgrund der Datenlage habe ich keinen Zweifel, dass es ein juristisches Erfordernis ist, die betroffenen Mütter über die alternativen Möglichkeiten zum Abstillen aufzuklären und die seltenen Risiken auch zu nennen. Die Begründung, es fehle die Kontrollmöglichkeit des gewünschten Effektes bei natürlichem Abstillen greift nicht, da heute jeder betroffenen Frau eine Nachsorgehebamme und eine Frauenarztpraxis zur Verfügung stehen, die diese Kontrolle ausüben können. Bei den Ausführungen über natürliches Abstillen verwundert es immer wieder, dass die Reduktion der Flüssigkeitsaufnahme durch die Mutter immer noch genannt wird. Schon seit vielen Jahren ist aus der Literatur bekannt, dass eine Einschränkung der Trinkmenge nur eine eingeschränkte Harnproduktion, jedoch keine Verminderung der Milchproduktion zur Folge hat. Zusätzlich verschlechtert sich auch noch das Allgemeinbefinden der betroffenen Mutter, so dass diese unnütze Maßnahme endlich aus dem Repertoire gestrichen werden sollte! Literatur: Arzneimittelkommission Bundesärztekammer: Medikamentöses Abstillen nur in medizinisch begründeten Fällen. Dtsch. Ärzteblatt 86 (1989), 1232. Canterbury, R. J., et al: Post partum psychosis Induced by Bromocriptine. South Med J. 1987; 80:1463 4. Hopp, L., et al: Myocardial infarction post partum in patients taking Bromocriptine for the prevention of breast engorgement. Int J. cardiol 1996; 1957: 227 32. Iffy, L.: Post partum intracerebral haemorrhag in a patients receiving Bromocriptine. Pharmacoepidem Drug Safety 1994; 3: 247 9. Katz, M., et al: Puerperal hypertension, stroke and Seizures after suppression of lactation with Bromocriptine. Obstet gynecol. 1985; 66: 822 4. Lindner, M., et al: Ergotamininduzierter postpartaler Myocardinfarkt. Herz/Kreisl. 2/2000; 32: 65 68. Larrazet, F. et al; Possible bromocriptine induced myocardial infarction. Ann. Int. Med. 1993, 118: 199 200. Lawrence, R.A.: Breastfeding: Mosby Baltimore, Berlin 1999, 305. Dr. Michale Scheele Stillberater IBCLC Stillbeauftragter des Berufsverbandes der Frauenärzte und der Deutschen Gesellschaft für Gynäkologie und Geburtshilfe


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Hallo, hatte die gleichen Probleme wie du mit dem Abstillen. Die Knubbel sind jetzt allerdings kleiner geworden und schmerzen auch nicht mehr so sehr. Es dauert halt alles seine Zeit. Ich war mir auch nicht sicher, ob das so normal ist. Bei mir ist es jetzt fast 2 Wochen her, dass ich zum letzten mal gestillt habe. Gute Besserung, Dunja


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na das ist ja super...dann weiss ich wenigstens Bescheid. Die Abstilltabletten vom Gyn habe ich gar nicht abgeholt. Habe dquark- und krautwickel gemacht und nehme Phytolacca globuli jetzt sind die schlimmsten Schmerzen weg nur noch die Knubbel sind da, die Brust ist auch schon wesentlich weicher. Hast du die Knubbel kontrollieren lassen bzw. wie lange bleiben die? Danke für deine antwort


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Hallo, ich habe die Knubbel nicht nachschauen lassen. Habe allerdings das www abgesucht, aber keine richtige Antwort darauf gefunden, ob das normal ist oder nicht. Hab dann deinen Beitrag gefunden und gewusst, dass es nicht nur mir so geht. Bin in USA seit ein paar Wochen, deshalb habe ich auch keinen Arzt oder Hebamme, die ich haette fragen koennen. Inzwischen sind sie in der einen Brust ganz weg, und in der anderen sind sie kleiner geworden und tun nur noch ein bisschen weh. Genommen habe ich gar nichts. Die Brust ist recht weich. Zum letzten Mal gestillt habe ich vor genau 2 Wochen. Hoffe, ich konnte dir ein bisschen helfen (so wie du mir...). Gruss, Dunja


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na klar hast du mir geholfen, dankeschön. Hast du auch nicht gekühlt oder gewärmt und ausgestrichen. Heute habe ich schon wieder in einer Seite mehr Schmerzen, aber die Brust ist weich und spannt nicht. Es sind halt nur die Knubbel... liebe grüße über den großen teich..


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