Frage im Expertenforum Stillberatung an Biggi Welter:

Abstillen ohne Ersatz (Kleinkind)

Biggi Welter

 Biggi Welter
Stillberaterin der La Leche Liga Deutschland e.V.

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Frage: Abstillen ohne Ersatz (Kleinkind)

Blue_Berry

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Liebe Biggi, liebe Kristina, mein Kind ist 16 Monate alt und wurde, weil es nicht essen wollte, bis zum 13. Lebensmonat fast voll gestillt. Mittlerweile futtert er tagsüber aber schon viel besser und verlangt gar nicht mehr nach Muttermilch. Nachts wacht er fast stündlich auf (schläft im Familienbett) und möchte stillen (sowohl zur Beruhigung als auch aus Hunger, weil er tagsüber noch keine vollen Portionen isst). Ich kann nicht mehr und möchte längere Stillpausen in der Nacht erreichen, deshalb habe ich mir das Programm nach Gordon angeschaut. Seit er mehr isst, traue ich meinem Kind zu, dass er das schafft. Weil ich aus Erschöpfung das Programm nachts nicht durchgehalten hätte, habe ich mir zunächst die Zeiten 18:00 (Einschlafen mit Stillen kurz davor) bis 22:30 als stillfreie Zeit vorgenommen, was nach zwei "wachen" Abenden ganz gut klappt. Er wacht trotzdem auf, lässt sich aber durch auf den Arm nehmen und/oder singen schnell wieder beruhigen. Nun will ich die Zeit ausdehnen, erstmal bis Mitternacht stillfrei, dann bis 2:00 morgens etc. Mir stellt sich aber die Frage, ob es okay ist, wenn ich meinem Kind nur Wasser anbiete in der Nacht. Er trinkt nämlich keinerlei Milch, zumindest tagsüber verabscheut er das und auch bei den ersten Abstillversuchen in der Nacht hat er das angewidert ausgespuckt (egal ob Pre, Kuhmilch, Getreidemilch etc., eigentlich mag er ausschließlich Wasser oder mal Saft). Das einzige, was ich tun könnte, wäre feste Nahrung anbieten (in der ersten Nacht mit stillfreier Zeit hat er eine Banane gegessen), aber so etwas möchte ich ja eigentlich auch nicht als Regel einführen. Da ich ja sehr langsam und schrittweise weniger stille, meint ihr, es ist okay wenn sich mein Kind langsam umstellt und nachts nur noch Wasser kriegt?


Biggi Welter

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Liebe Blue_Berry, probiere es einfach aus, Du wirst schnell merken, ob Dein Kind tatsächlich hungrig ist oder sich so beruhigen lässt. Nach dem ersten Geburtstag benötigt ein (ungestilltes) Kind etwa 350 ml Milch (oder etwas mehr als einen kleinen Joghurt) und 20 g Käse, um seinen Milchbedarf zu decken. Das heißt, dass ein Kind keineswegs zwingend Milch trinken muss und es ist sogar möglich, dass sich der Mensch nach dem Abstillen ganz milchfrei ernährt. Der Mensch ist ja ohnehin das einzige Säugelebewesen, das nach dem Abstillen noch weiter Milch einer anderen Art auf seinem Speiseplan stehen hat und auch beim Menschen gibt es eine ganze Reihe von Kulturen, die milchfrei und dennoch gesund leben. Notwendig ist die Milch auch wenn das in unserer Kultur oft nicht geglaubt wird nicht. Es gibt eine ganze Menge an kalziumreichen Nahrungsmitteln, mit denen sich der Kalziumbedarf decken lässt. Eine Tasse (227 g) gekochter Chinakohl ist eine alternative Möglichkeit zur Kalziumversorgung und bietet 86 % des Kalziumgehaltes einer Tasse (240 ml) Milch. Eine halbe Tasse (113 g) Sesamkörner die zu Backwaren und Pfannkuchenteig hinzugefügt oder über Salat oder Getreide gestreut werden können enthält doppelt so viel Kalzium wie eine Tasse (240 ml) Milch. Weitere Kalziumlieferanten sind Melasse, mit Kalzium angereicherter Tofu, Spinat, Broccoli, Zwiebelkraut, Winterkohl, Leber, Mandeln und Paranüsse sowie Dosensardinen und Lachs (die allerdings beide mitsamt der weichen Gräten gegessen werden). LLLiebe Grüße Biggi


Blue_Berry

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Achso, einen Schnuller nimmt er leider auch nicht und das Wasser trinkt er eigentlich aus dem Becher, weil er Flaschen nie angenommen hat. Seit ein paar Wochen kann er plötzlich aber auch aus der Saugflasche trinken (das hat mit 7-12 Monaten nie geklappt).


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