Frage im Expertenforum Stillberatung an Kristina Wrede:

Abstiilen

Frage: Abstiilen

Mitglied inaktiv

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Guten Morgen Biggi, ich würde gern abstillen, kannst du mir dabei behilflich sein. Ich trinke schon etwa 1 Liter Pfefferminztee am Tag und stille den Kleinen nur noch nachts, aber das tut bei mir schon ziemlich weh in den Brüsten, weil ich schon noch heftigen Milcheinschuss habe. Vielen Dank. Irene Lenti


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LIebe Irene, ist es ok, wenn ich antworte?? Der Pfefferminztee allein ist nicht das, was du brauchst. Wie alt ist denn dein Kind, bzw. wie lange habt ihr gestillt? Vielleicht helfen dir schon mal diese Informationen: Abruptes Abstillen ist schwierig für beide, es kann physisches Unwohlsein und Gesundheitsprobleme bei der Mutter hervorrufen. Der Körper produziert weiterhin Milch, auch wenn die Mutter mit dem Stillen aufhört. Da diese nicht abgefordert wird, kann es zu Milchstau, Mastitis und Brust Abzess kommen. Bromocriptin haltige Mittel wie "Pravidel" haben sich hierbei nicht bewährt. In den USA wurden gefährliche Reaktionen auf diesen Stoff beobachtet, wie Schlaganfall, Anfälle sowie Todesfälle (FDA 1994). Abruptes Abstillen verursacht auch plötzliche hormonelle Veränderungen, die Depressionen mit sich bringen oder verschlimmern können. Verursacht wird dies speziell durch den plötzlichen Abfall des Prolaktinlevels (das sogenannte Wohlfühlhormon). Außerdem verursacht abruptes Abstillen ein emotionales Trauma beim Baby es empfindet einen plötzlichen "Liebes Entzug". Beim möglichst raschen Abstillen kannst Du folgendermaßen vorgehen: ersetze am ersten Tag eine Stillmahlzeit durch eine Flasche mit künstlicher Säuglingsnahrung. Gleichzeitig solltest Du, sobald sich deine Brust voll anfühlt, soviel Milch ausstreichen oder abpumpen, bis Du kein Spannungsgefühl mehr verspürst. Bitte nicht mehr ausstreichen oder abpumpen, denn sonst wird die Milchbildung weiter angeregt. Zusätzlich kannst Du deine Brust kühlen. Am nächsten oder übernächsten Tag (besser wäre, Du lässt dir ein klein wenig länger Zeit) ersetzt Du die nächste Mahlzeit. Achte auf deinen Körper, wie er reagiert. Falls es zu Stauungen kommt, reagiere bitte sofort und mach etwas langsamer. Denke daran, dass das Baby wahrscheinlich nicht ebenso oft eine Flasche braucht, wie es gestillt wurde. Die Zahl der Flaschenfütterungen wird letztlich geringer sein als die Zahl der Stillmahlzeiten. Es gibt auch naturheilkundliche und homöopathische Mittel, die den Abstillprozess unterstützen. Wenn Du dich dafür interessierst, wende dich bitte an einen entsprechend ausgebildeten Arzt oder eine Hebamme. Da Kochsalz Flüssigkeit im Körper bindet, kann es vorteilhaft sein, die Salzaufnahme zu reduzieren, bis das Spannungsgefühl nachgelassen hat. Du kannst entsprechend deinem Durst trinken. Dein Baby wird den Verlust des Stillens als schmerzlich empfinden. Versuche ihm möglichst viel Aufmerksamkeit zu geben und halte soviel Körperkontakt wie nur möglich. Bedenke auch, dass ein Baby ein hohes Saugbedürfnis hat und biete ihm daher Ersatz (z.B. durch einen Beruhigungssauger oder den Finger an). Lieben Gruß, Kristina


Mitglied inaktiv

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Hallo, Mein baby ist jetzt 3 monate alt. Soll ich den pfefferminztee dann weglassen? Danke. I.


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Nein, ganz weglassen würde ich ihn nicht, aber es reichen 2-3 Tassen. Wichtiger ist, bei den ersten Stauungsgefühlen gleich ein BISSCHEN auszustreichen, und die Brust zu kühlen. Musst du denn Hals über Kopf abstillen?? Lieben Gruß, Kristina


Mitglied inaktiv

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Nein,muss ich nicht, ich möchte aber langsam und mein kleiner nimmt nicht so gerne die flasche, sprich wenn ich mal eine flasche mal die bnust gebe, dann nimmt er beim dritten mal die flasche wieder nicht, weil er weiss er kriegt ja eh die brust. Deswegen möchte ich einen weg finden, wie die milch langsam zurückgeht und ich komplett auf flasche umsteigen kann. Meine brust füllt sich nämlich noch immer recht schnell. Jetzt wollte ich es mal mit globli versuchen , aber ich glaube da nicht richtig dran, meinst du ich sollte mir so eine elektrische milch pumpe verschreiben laSSEN?


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Es wird schwer werden, dir eine Pumpe verschreiben zu lassen, wenn dein Kind nicht aus gesundheitlichen Gründen darauf angewiesen ist, mit Muttermilch versorgt zu werden. Allein wegen Milchstau verschreibt es meines Wissens kein Arzt. Du brauchst auch keine Pumpe... Vielleicht helfen Globuli, ich kann dir das nicht sagen, denn jede Frau reagiert unterschiedlich darauf. Mit drei Monaten abzustillen ist recht früh, deinem Kind täte es gut, wenn du wenigstens bis zum vollendeten 6. Lebensmonat weiter stillst. Ansonsten wird es vermutlich etwas unruhig werden, weil er -intelligent wie er ist- ja die Flasche ablehnt (er spürt genau, dass du ihm minderwertiges geben willst und die gute Brust weg soll...). Du kannst damit beginnen, dass du eine bestimmte Stillmahlzeit IMMER durch Flasche oder Trinklernbecher ersetzt. Dann nach einiger Zeit die nächste, nicht unbedingt die unmittelbar folgende... Vielleicht probierst du auch unterschiedliche Sauger aus, manchmal hilft das... Lieben Gruß, Kristina


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