Mitglied inaktiv
Hallo Biggi, mein Sohn ist jetzt fast 7 Wochen alt und ich stille nach wie vor voll. In letzter Zeit hat sich jedoch die letzte Abendmahlzeit zu einer zuverlässigen mittelschweren Katastrophe ausgewachsen, da der Kleine einfach nicht zufrieden zu stellen ist. Die benötigt jetzt schon fast eine halbe Stunde für eine Brust (entgegen sonstiger Gewohnheit) und ist dann auch zunehmend frustriert, fängt sogar noch mit Brust im Mund an zu weinen. Bei der zweiten Brust verstärkt sich das Problem meist noch, so dass ich ihn nie zufrieden abnehmen kann. Ansonsten habe ich glaube ich genug Milch (tagsüber), er nimmt regelmäßig 200 - 300 g zu und ist auch nicht unzufrieden. Nach der letzten Mahlzeit schläft er auch irgendwann ein und schafft so um die 6 Stunden durchzuhalten. Was kann ich tun, um uns diesen Stress jeden Abend zu ersparen? Habe gestern (nach Hebammenempfehlung) Traubenzuckerlösung hinterher gegeben - ist das jetzt schon das erste Zufüttern und der erste Schritt zum Abstillen, wenn es zur Gewohnheit wird? Vielen Dank im Voraus für deine Antwort, Ina
Liebe Ina, ein Baby sollte nach Bedarf gestillt werden. Alle Stillexperten sind sich einige, dass Stillen nach Bedarf für Mutter und Kind am Besten ist. So wird sichergestellt, dass das Baby die Nahrung, die es braucht, genau dann bekommt, wenn es sie braucht und sich das Gleichgewicht zwischen Angebot und Nachfrage einstellen kann. Während eines Wachstumsschubs kann es durchaus sein, dass ein Baby alle Stunde an die Brust möchte. Es gibt keinen Grund einen Mindestabstand zwischen zwei Stillmahlzeiten einzuhalten. Im Extremfall kann das „Hinhalten" des Babys zu Gedeihstörungen führen. All die Erzählungen von einem bestimmten Rhythmus eines Babys sind schlicht und ergreifend falsch. So kleine Babys wollen im Schnitt zwischen acht und zwölf Mal innerhalb von 24 Stunden gestillt werden. Im Schnitt heißt, es gibt Babys die seltener nach der Brust verlangen (eher wenige Babys) und es gibt Babys, die häufiger an die Brust wollen (die Mehrzahl). Nun ist es jedoch nicht so, dass ein Kind zügig zwanzig Minuten trinkt und sich dann nach drei Stunden das nächste Mal rührt, sondern es kommt immer wieder zu Stillepisoden, die so ablaufen: das Kind trinkt eine kurze Weile, hört auf, döst vielleicht sogar weg und beginnt erneut kurz zu trinken usw. Dieses Verhalten heißt Clusterfeeding und ist absolut normal für kleine Babys. Besonders gehäuft treten diese Stillepisoden am Nachmittag und Abend auf, wie überhaupt die Abstände zwischen den Stillzeiten im Verlauf des Tages immer kürzer werden. Dazu kommt, dass in bestimmten Alterstufen Wachstumsschübe zu erwarten sind, in denen die Baby manchmal schier ununterbrochen an die Brust wollen. Das Dauerstillen kann sehr anstrengend und auch nervend sein, aber es hat seinen Sinn. Rein wissenschaftlich gesehen ist es so, dass das Baby durch den Stillmarathon die Prolaktinausschüttung anregt und so dafür sorgt, das die Milchbildung angeregt wird und genügend Milch für das Kind zur Verfügung steht. Wird in dieser Situation zugefüttert, so wird in das Gleichgewicht von Angebot und Nachfrage eingegriffen und das kann der Beginn des unfreiwilligen, vorzeitigen Abstillens sein (auch wenn es nur Traubenzuckerlösung ist). Lass dich einfach auf dein Kind ein. Du wirst sehen, der Alltag mit Baby ist viel einfacher, wenn frau sich nicht in irgendwelche Schemata pressen lässt und so anstrengend wie die ersten Wochen mit Baby oft sein können, so bleibt das Leben mit Kind nicht auf ewig. LLLiebe Grüße Biggi
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