Frage im Expertenforum Stillberatung an Biggi Welter:

7 monate...

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Frage: 7 monate...

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hallo! hab nach langer zeit auch mal wieder einige fragen! meine kleine wird nächste woche 7 monate und ich stille sie noch voll! werde auch nächste woche mit der beikost beginnen. ich denke mit mittag einige löffel karottenbrei mache ich es richtig! werde dann von woche zu woche andere breie nehmen, z.b. karotte mit kartoffeln usw. auch werde ich mit wasser in der tasse anfangen, aber hauptsächlich möchte ich noch stillen. ABER! meine verwandtschaft redet mir seit wochen ein schlechtes gewissen ein, ich würde mein kind "verhungern" lassen,weil ich ihr nichts anständiges zu essen gebe. dabei ist sie gut gebaut! sie war schon bei der geburt recht groß und schwer(57 cm und 4500g )und ist jetzt 74 cm und wiegt fast 10 kg. sie sei zu blass ( "karottenkinder" haben eine schöne hautfarbe ),ihr würde was fehlen ( dabei hat sie immer so schöne rote schlafbäckchen )? mache ich wirklich was falsch,weil ich sie noch immer voll stille? hab mal was gehört,wenn vitamine fehlen,kann es zu blutarmut kommen,dadurch so blass? mein gefühl sagt mir aber,sie ist gesund. sie ist grad im zahnen,hat schon mit fast 5 monaten 2 zähne gehabt,bekommt grad die oberen, daher ist sie auch etwas quengelig,verwandtschaft meint,sie hat hunger...! ich find stillen so schön! liebe grüsse doreen


Biggi Welter

Biggi Welter

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? Liebe Doreen, Blässe bedeutet nicht automatisch, dass dem Kind etwas fehlt und die „schöne Hautfarbe", die Kinder durch viel Karotte erhalten hat nichts mit Gesundheit zu tun. Wenn Ihr Kind gut gedeiht und sich altersgemäß entwickelt und Ihnen nun zeigt, dass es ergänzend zur Muttermilch auch noch fest Nahrung möchte, die Sie ihm dann auch anbieten, dann läuft doch alles optimal. Muttermilch enthält zwar weniger Eisen als zum Beispiel künstliche Säuglingsnahrung oder Kuhmilch, doch die Verfügbarkeit des Eisens in der Muttermilch ist um ein Vielfaches höher als die des in der künstlichen Säuglingsnahrung enthaltene Eisen und da bei voll gestillten Babys kleine Darmblutungen sehr viel seltener sind als bei mit künstlicher Säuglingsnahrung ernährten Kindern, verlieren Stillkinder auf diese Weise auch kein Blut. Die Eisenreserven, die ein Baby bei der Geburt hat und das leicht zu verwertende Eisen aus der Muttermilch reichen zusammen gewöhnlich aus, um den Hämoglobinwert auch noch ins zweite Lebenshalbjahr des Babys hinein innerhalb des normalen Bereiches (10,2 bis 15 gm/dl) zu halten (McMillan 1976; Siimes 1984; Duncan 1985). Eine Untersuchung an gestillten Babys, die weder Eisenpräparate noch mit Eisen angereicherte Getreideprodukte erhalten hatten, ergab, dass die Babys, die sieben Monate und länger ausschließlich gestillt wurden, im Alter von einem Jahr deutlich höhere Hämoglobinwerte aufwiesen, als diejenigen Babys, die mit weniger als sieben Monaten bereits feste Nahrung bekommen hatten (Pisacane 1995). Die Forscher fanden bei den Babys, die sieben Monate lang voll gestillt worden waren, keinen Fall von Anämie während des ersten Lebensjahres und folgerten daraus, dass ausschließliches Stillen während der ersten sieben Lebensmonate das Risiko einer Anämie senkt. Eine finnische Studie ergab, dass bei neun Monate alten Kindern, die immer noch ausschließlich gestillt werden, ein Eisenmangel in weniger als 25 % der Fälle auftritt. Ohnehin ist der Zeitpunkt, wann ein Baby Beikost erhalten muss recht willkürlich gewählt und hat sich im Laufe der Zeit immer wieder verändert, ohne dass es einen echten Beweis für die absolute Richtigkeit des jeweiligen Zeitpunktes gibt. Lassen Sie sich jetzt von Ihrem Kind leiten und bieten Sie ihm die Beikost so an, wie es sie mag und bestellen Sie sich vielleicht - zur eigenen Information und auch als „Material" für die Verwandtschaft zum einen das Buch „Mein Kind will nicht essen" von Dr. Carlos Gonzales (bei der LLL, im Buchhandel oder im Stillshop auf dieser Seite) und das Heft 1/2003 des „buLLLetin - die andere Elternzeitschrift für den Still- und Erziehungsalltag" mit dem Titel „Tischlein deck dich" wird das Thema Beikost ebenfalls ausführlich behandelt werden. Sicher wäre dieses Heft auch etwas für Sie. Das buLLLetin kann sowohl im Abonnement als auch als Einzelheft (buLLLetin Versand, Simone Kamer, Neumattstraße 20, CH3053 Münchenbuchsee oder auch beim Stillshop auf dieser Seite) bezogen werden. LLLiebe Grüße Biggi Welter


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