Frage im Expertenforum Stillberatung an Biggi Welter:

3 Fragen (Haarausfall, MuMi einfrieren, Salbei)

Biggi Welter

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Stillberaterin der La Leche Liga Deutschland e.V.

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Frage: 3 Fragen (Haarausfall, MuMi einfrieren, Salbei)

Mitglied inaktiv

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Hallo, ich habe gleich drei Fragen: 1. ich stille voll (seit 14 Wochen). seit einigen Tagen habe ich extremen Haarausfall. habe gehört, dass dies häufig vorkommt. ist das bedenklich? Fehlt meinen Körper irgendwas? Was kann ich tun? Und hört dies nach der Stillzeit wieder auf? 2. Da ich in der linken Brust immer sehr viel Milch habe und sie auch immer so stark rausspritzt, streiche ich sie immer etwas aus. Manchmal streiche ich sie auch länger aus, da meine Tochter sie gerne verweigert (hatten wir schon mal drüber geschrieben).... diese Milch würde ich gerne einfrieren. Muss ich dazu extra Behältnisse nehmen (Tüten,Dosen..)? Oder kann ich auch normale Gefriertüten oder Tupperdosen nehmen? Und wie fange ich die MIlch beim Ausstreichen am Besten auf? ich nehme immer ein großes Wasserglas, aber ist das auch hygienisch genug? Ebenso sammle ich immer die Tagesmenge und würde sie dann zusammen gerne einfrieren? Geht das? 3. Ich bin im Moment leicht erkältet. Besonders schlimm sind die Halsschmerzen. Früher habe ich immer mit Salbeitee gegurgelt und am liebsten lutsche ich Salbei-Bonbons. Darf ich das nun auch noch? Oder nur wenige? Lieben DAnk für deine HIlfe und ein ganz großes Lob an DICH - finde dieses Forum einfach klasse !


Biggi Welter

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? Liebe Thopeman, Haarausfall nach der Geburt ist normal und bei stillenden Frauen dauert es unter Umständen länger bis es dazu kommt oder - je nachdem wie lange gestillt wurde - kommt es erst nach dem Abstillen zu diesem Haarausfall. Normalerweise verliert ein Mensch etwa 100 Haare pro Tag. Einige Zeit nach der Schwangerschaft sind es durch die Hormonumstellung deutlich mehr. Während der Schwangerschaft verlängert sich bei fast allen Frauen der Lebenszyklus der Haare, das heißt es fallen weniger Haare aus als im nicht schwangeren Zustand. Durch die Hormonumstellung nach der Geburt kommt es wieder zu einer `NormalisierungA des Wachstumszyklus der Haare, die Haare, die durch die Schwangerschaft einen verlängerten Zyklus erfahren haben fallen aus und zusätzlich auch noch die Haare, die im normalen Zyklus ausfallen. Dadurch kommt es zu dem Eindruck eines verstärkten Haarausfall. Bei stillenden Frauen verläuft die Hormonumstellung manchmal langsamer und der Haarausfall setzt später ein als bei nicht stillenden Frauen. Dies führt dann häufig zu der Annahme, das Stillen sei schuld am Haarausfall. Wie die obige Erklärung zeigt, ist dem jedoch nicht so. Es lässt sich daher auch nichts gegen diese Form des Haarausfalls unternehmen. Dennoch ist es sicher ratsam, dass eine Frau möglichst ausgewogen und gesund ernährt, um zu verhindern, dass es irgendwann zu Mangelerscheinungen bei der Mutter kommen könnte. Beim Kind sind selbst bei einer nicht optimalen Ernährung der Mutter normalerweise keine Mangelerscheinungen zu erwarten, im Gegenteil, die Muttermilch ist weltweit bei allen Frauen etwa gleich zusammengesetzt, egal wie sie sich ernähren. Auch in `Arzneiverordnung in Schwangerschaft und StillzeitA Spielmann, Schaefer, 6. Auflage 2001 wird darauf hingewiesen, dass der Haarausfall nach der Schwangerschaft `therapieresistentA ist: `der nicht selten beklagte Haarausfall nach der Geburt ist physiologisch und bessert sich fast immer spontan. Ein Nutzen von Mineralstoffpräparaten ist ebensowenig erwiesen wie die lokale Anwendung von ÖstrogenenA. Milch die über einen Zeitraum von 24 Stunden hinweg abgepumpt wird kann gesammelt, zusammengeschüttet und dann eingefroren werden. Es hat sich bewährt die Milch in kleinen Portionen (etwa 50 bis 60 ml) einzufrieren. Diese kleinen Mengen sind schnell aufgetaut und erwärmt und es muss nicht so viel Milch weggeworfen werden, wenn das Baby nicht alles trinkt. Bei einem reif geborenen und gesunden Baby gelten die folgenden Zeitangaben zur Aufbewahrung von Muttermilch: Bei Raumtemperatur Reife Muttermilch 24 Stunden bei 15  C (Hamosh 1996) 10 Stunden bei 19 bis 22  C (Barger und Bull 1987) 4 bis 6 Stunden bei 25  C (Hamosh 1996, Pittard 1985) Im Kühlschrank Reife Muttermilch 8 Tage bei 0 bis 4  C (Pardou 1994) Im Tiefkühlgerät 2 Wochen in einem Tiefkühlabteil in einem Kühlschrank 3 bis 4 Monate in einem Tiefkühlabteil eines Kühlschranks mit eigenständiger Kühlung (unterschiedliche Temperatur, weil die Tür häufig geöffnet und geschlossen wird) 6 Monate und länger in einem separaten Tiefkühlgerät bei konstant - 19  C.(Quelle: The Breastfeeding Answer Book Ausgabe 1997) Gefrorene Muttermilch ist schonend aufzutauen (keine Mikrowelle!!!). Entweder sehr langsam über 24 Stunden im Kühlschrank bei +4C oder bei Raumtemperatur. Im Notfall kann die Milch auch schnell unter fließendem kaltem oder lauwarmen Wasser (max. 37C) aufgetaut werden. Flaschenwärmer ist auch möglich, aber bitte das Wasser immer wechseln. Beim Füttern sollte die Milch etwa Körpertemperatur haben. Ist die Milch aufgetaut, muss sie sofort bis zum Verbrauch wieder in den Kühlschrank. Aufgetaute Muttermilch kann für 24 Stunden ungeöffnet bei +4C aufbewahrt werden. Nach dem Öffnen des Gefäßes muss aufgetaute Muttermilch bei +4C aufbewahrt und innerhalb von 12 Stunden verbraucht werden. Reste einer erwärmten Muttermilchmahlzeit müssen weggeworfen werden und Muttermilch kann nicht über einen längeren Zeitraum hinweg warmgehalten werden. Bei der Wahl des Gefäßes muss darauf geachtet werden, dass es gut zu reinigen ist, eventuell sterilisiert werden kann, lebenmittelecht ist und dicht verschlossen werden kann. Falls Du Muttermilch in Kunststoffbeuteln einfrieren willst, sollten diese nicht aus Polyethylen bestehen. (Es gibt spezielle Beutel zur Aufbewahrung von Muttermilch). Du kannst Muttermilch in Glas oder Kunststoffflaschen einfrieren, dabei solltest Du beim Einfüllen jedoch etwa zwei Platz lassen, damit sich die Milch beim einfrieren ausdehnen kann, ohne dass die Flasche platzt. Am einfachsten ist es, wenn Du die Milch gleich in die Flasche, in der Du sie aufbewahren willst abpumpst, so vermeidest Du das Umschütten, bei dem Milch verschüttet und verunreinigt werden kann. Einerseits klingt es recht praktisch, die Muttermilch in Eiskugelbeuteln in kleinen Portionen einzufrieren, doch es ist nur bedingt empfehlenswert. Dabei kommt es nicht nur darauf an, dass die Beutel vorsterilisiert sind (was bei den speziellen Beuteln zur Muttermilchaufbewahrung der Fall ist), es kommt auch darauf an, aus welchem Material die Beutel bestehen. Beutel aus Polyethylen sind nicht geeignet. Plastikbeutel aus Polyethylen sind nicht steril und werden leicht undicht. Außerdem werden sie beim Einfrieren brüchig. Dazu kommt, dass sIgA (in der Muttermilch enthaltene Antikörper) an dem Plastik haften bleiben und dann dem Baby nicht mehr oder nur in deutlich verringerter Menge zur Verfügung stehen. Wird nur gelegentlich abgepumpte Milch verwendet, so fallen die Nachteile des Polyethylen weniger ins Gewicht, wird das Kind jedoch ausschließlich oder sehr oft mit abgepumpter Milch ernährt, kommt dem Material des Aufbewahrungsbehälters verständlicherweise mehr Bedeutung zu. Das andere Problem bei den Eiskugelbeuteln ist, dass die restliche Milch, nachdem einzelne Kugeln abgeschnitten oder entnommen werden, nicht mehr dicht verschlossen ist. Deshalb sind dicht verschließbare Eiswürfelbehälter in so einem Fall vorzuziehen. Gurgeln mit Salbeitee dürfte kein Problem sein, wie eine Frau auf Salbeibonbon reagiert, lässt sich nicht vorhersagen. Gute Besserung und LLLiebe Grüße Biggi


Mitglied inaktiv

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Hallo! Zum einfrieren: Du kannst die gesamte Tagesmenge sammeln und einfrieren. Ich nehm dazu Eiskugelbeutel ( Tip meiner hebi). Damit lassen sich die Portionen wunderbar aufteilen. 1 Kugel entspricht 15-20 ml und man nimmt eben nur die Menge raus, die man wirklich braucht. Sonst muss man ja den gesamten beutel auftauen und den Rest wegschmeissen, wär ja schade drum :o) Salbeibonbons sind glaub ich nicht so gut, weil Salbei die Milchmenge reduziert, deswegen wird ja auch oft zum abstillen Salbeitee empfohlen. LG Susi


Mitglied inaktiv

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Naja ich trinke seit 2 Wochen Salbeitee und habe immer noch zu viel Milch. So viel zum Abstillen... ;-)


Mitglied inaktiv

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hi ich friere muttermilch immer in lansinoh-beutel ein. bekommste im dm-markt. das mit den eiswürfelbeutel hab ich auch versucht. war nicht so begeistert. zudem trinkt dein kind irgendwann so viel, dass du mit den kleinen einzelportionen eh nichts mehr anfangen kannst. mit dem haarausfall ist das auch so eine leidige geschichte. daran ist einfach das prolaktin schuld. und so lange du stillst (und noch eine gewisse zeit danach), wird sich daran auch nichts ändern. wenn du keine hormone (vom frauenarzt) nehmen willst, haben mit einfach die " multivitamin lichtenstein aktiv"-tabletten einigermaßen geholfen. hatte schon kahle stellen am vorderkopf, mittlerweile habe ich kleine abstehende haarbüschel (sehr schick). da musst du wohl oder übel leider durch. grüßle


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