Mitglied inaktiv
Hallo Biggi, ich habe da mal 2 Fragen: 1. Meine Tochter wird voll gestillt und nimmt kein Fläschchen. Habe schon alles versucht (verschiedene Sauger, verschiedene Materialien), Schnuller nimmt sie übrigens auch keinen. Du schreibst immer, in so einem Fall könnte man die abgepumpte Milch auch mit Löffel oder Becher geben. Dauert das mit dem Löffel denn nicht ewig, da wird doch inzwischen alles kalt? Und mit dem Becher: soll man da einen ganz normalen Becher benutzen oder so eine "Trinklerntasse", die so einen Schnabel hat? 2. Habe irgendwo gelesen, dass man abgepumpte Muttermilch am besten in Eiswürfelbeuteln einfrieren soll. Ich dachte immer, man müsste diese teuren sterilen Beutel kaufen. Oder kann man die Milch auch gleich im Fläschchen einfrieren? Wäre ja praktisch, das könnte man dan gleich so in den Fläschchenwärmer stellen. Danke für deine Antworten! LG Martina
? Liebe Martina, Löffeln ist sicher relativ aufwändig und dauert relativ lange, doch die Becherfütterung ist mit etwas Übung nicht zeitaufwändiger als das Füttern mit der Flasche. Zu Becherfüttern gibt es spezielle Becher, aber Du kannst auch einfach einen kleinen Becher in der Größe eines Schnapsglases (oder den Verschlussbecher von Babysflaschen) verwenden. Der Vorteil der Säuglingsbecher ist, dass sie eine Maßskala haben Du weißt also, ob Du 30 oder 40 g hineingetan hast. Bei der Becherfütterung wird der Becher dem möglichst aufrecht im Schoß der Mutter/des Vater sitzenden Kind an die Unterlippe angelegt. Du kippst den Becher dann langsam und vorsichtig, so dass die Milch in den Mund des Babys läuft. Achte darauf, dass immer nur so viel Milch fließt, wie das Baby problemlos schlucken kann und setze immer wieder ab. Wird die Becherfütterung richtig durchgeführt verschlucken sich die Babys nicht. Bereits frühgeborene Babys können mit dem Becher gefüttert werden. Spezielle Babyfütterbecher gibt es von den Firmen Ameda und Medela und können in der Apotheke bestellt werden. Einerseits klingt es recht praktisch, die Muttermilch in Eiskugelbeuteln in kleinen Portionen einzufrieren, doch es ist nur bedingt empfehlenswert. Dabei kommt es nicht nur darauf an, dass die Beutel vorsterilisiert sind (was bei den speziellen Beuteln zur Muttermilchaufbewahrung der Fall ist), es kommt auch darauf an, aus welchem Material die Beutel bestehen. Beutel aus Polyethylen sind nicht geeignet. Plastikbeutel aus Polyethylen sind nicht steril und werden leicht undicht. Außerdem werden sie beim Einfrieren brüchig. Dazu kommt, dass sIgA (in der Muttermilch enthaltene Antikörper) an dem Plastik haften bleiben und dann dem Baby nicht mehr oder nur in deutlich verringerter Menge zur Verfügung stehen. Wird nur gelegentlich abgepumpte Milch verwendet, so fallen die Nachteile des Polyethylen weniger ins Gewicht, wird das Kind jedoch ausschließlich oder sehr oft mit abgepumpter Milch ernährt, kommt dem Material des Aufbewahrungsbehälters verständlicherweise mehr Bedeutung zu. Das andere Problem bei den Eiskugelbeuteln ist, dass die restliche Milch, nachdem einzelne Kugeln abgeschnitten oder entnommen werden, nicht mehr dicht verschlossen ist. Deshalb sind dicht verschließbare Eiswürfelbehälter in so einem Fall vorzuziehen. Selbstverständlich kann Muttermilch auch in Flaschen (bevorzugt aus Kunststoff) eingefroren werden. LLLiebe Grüße Biggi