Mitglied inaktiv
Hallo, da ich meine Tochter nur 3 Wochen stillen konnte, wollte ich mich diesmal ausführlicher übers Stillen informieren. Lea hat anfangs sehr wenig getrunken. (aus der Brust). Es war so schwerwiegend, daß ich (ja, zu leicht aufgegeben) mit der Flasche anfing zu füttern. Erst da haben wir gemerkt, wie wenig Lea täglich trank. (auf Empfehlung meiner Hebamme)Wir notierten jeden Milliliter. Am Ende des Tages waren dies durchschnittlich um die 100 ml - eindeutig zu wenig!!! Wäre hier die Möglichkeit gewesen, abzupumpen und diese abgepumpte Milch Lea zu füttern? (zur besseren Kontrolle?) Daher denke ich, hatte sich meine Brust mit der Milchbildung ihrem Bedarf angepasst und somit praktisch abgestillt. Liege ich damit richtig, wenn ich annehme, hätte ich damals zusätzlich abgepumpt, hätte meine Brust mehr Milch produziert? Also möchte ich mich diesmal sehr gut informieren und zusätzlich eine Milchpumpe kaufen. Halten Sie das für sinnvoll? Und noch ne saublöde Frage zum Schluß. Abpumpen (um den Milchfluß anzuregen) nach dem Stillen oder sozusagen als Vorbereitung davor? Vielen Dank jetzt schon für Eure Antworten Liebe Grüße Jahira
? Liebe Jahira, ich fürchte, dass bei Ihrer kleinen Tochter einiges mehr schiefgelaufen ist, wenn Sie erst durch das Notieren der Trinkmenge bemerkt haben, wie wenig sie zu sich genommen hat. Es klingt leider nicht so, als ob die Betreuung damals optimal war, denn sonst hätte schon vorher jemand bemerken müssen, dass Ihr Kind nicht effektiv an der Brust trinkt (wurde das Saugverhalten und die Anlegetechnik überprüft? Hat jemand nachgeprüft, ob beim Stillen überhaupt ein Milchtransfer stattfand) und auch, dass die Windeln nicht nass genug waren. Abpumpen plus weitere Maßnahmen hätten möglicherweise doch noch zu einer erfolgreichen Stillbeziehung führen können, aber dazu hätten Sie jemanden gebraucht, der Ihnen die entsprechenden Informationen und Unterstützung gegeben hätte. Um eine Wiederholung zu vermeiden, kann ich Ihnen nur wärmstens ans Herz legen, sich so bald wie möglich mit einer Stillberaterin in Ihrer Nähe in Verbindung zu setzen. Ihre unglückliche Stillerfahrung muss sich beim zweiten Kind keineswegs wiederholen!!! Die wichtigsten Punkte für den Grundstein einer erfolgreichen Stillbeziehung auf die folgenden Schlagworte zusammenfassen: Bald stillen - oft stillen - uneingeschränkt stillen - keine Flüssigkeit oder andere Nahrung dazugeben außer bei medizinisch begründeten Fällen. Die wichtigste Vorbereitung für das Stillen ist INFORMATION. Sehr viele Stillprobleme lassen sich vermeiden, wenn die Frau über die richtigen Informationen verfügt und zusätzlich eine kompetente Unterstützung erfährt. Wunden Brustwarzen und anderen Stillproblemen können Sie am besten dadurch vorbeugen, dass Sie sich informieren. Wunde Brustwarzen entstehen in über 80 % der Fälle durch falsches Anlegen oder Ansaugen. Es ist extrem wichtig, korrekt anzulegen, nicht nur um wunde Brustwarzen zu vermeiden, sondern auch, damit die Brust gut stimuliert und richtig entleert wird und so die Milchbildung gut in Gang kommt bzw. aufrecht erhalten wird. Deshalb ist es entscheidend, dass Sie sich möglichst gut über das Stillen und die grundlegenden Dinge wie korrektes Anlegen und Ansaugen, das Prinzip von Angebot und Nachfrage, Stillen nach Bedarf usw. informieren. Nochmals: Ganz wichtig ist dass Sie wissen, wie korrekt angelegt ist und woran Sie erkennen, dass das Baby richtig ansaugt und effektiv an der Brust trinkt. Hierzu bietet sich neben dem Lesen der entsprechenden Literatur (z.B. „Stillen - Rat und praktische Hilfe für alle Phasen der Stillzeit" von Marta Guoth-Gumberger und Elizabeth Hormann, „Das Handbuch für die stillende Mutter" von der La Leche Liga, „Stillen - einfach nur stillen" von Gwen Gotsch, das erste bekommen Sie im Buchhandel, die beiden letzteren im Buchhandel, bei der La Leche Liga oder jeder LLL-Stillberaterin) der Besuch einer Stillgruppe an. In einer Stillgruppe treffen Sie nicht nur andere stillende Mütter, sondern Sie lernen auch gleich eine kompetente Ansprechpartnerin kennen, für den Fall, dass es nach der Geburt zu Stillproblemen kommen sollte. In jedem Fall würde Ihnen raten, noch während der Schwangerschaft eine Stillgruppe zu besuchen und sich dort informieren und beraten zu lassen. Dort lernen Sie auch gleich eine kompetente Ansprechpartnerin kennen, falls es nach der Geburt zu Problemen kommen sollte. Wenn Sie mir Ihren Wohnort mit Postleitzahl angeben, suche ich Ihnen gerne die nächstgelegene LLL-Stillberaterin heraus. Ich wünsche Ihnen eine schöne restliche Schwangerschaft und eine gute Geburt und diesmal eine problemlose Stillzeit. LLLiebe Grüße Biggi Welter
Mitglied inaktiv
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Mitglied inaktiv
Hallo, danke für Ihre ausführliche und kompetente Antwort. Ja, es stimmt. Ich hatte damals überhaupt keine Erfahrung und auch keine Stillberaterin. Niemand hat mir hilfreiche Tipps gegeben. Ich dachte auch, daß Stillen so natürlich sei, daß man es nicht "antrainieren" muß. Also meine PLZ ist 075.. (Thüringen - Gera). Danke Jahira
? Liebe Jahira, bitte fragen Sie bei Frau Dorothea Fischer Tel.: 036738-42627 nach, sie kann Ihnen genauer sagen, wer die nächstgelegene LLL-Stillberaterin für Sie ist. LLLiebe Grüße Biggi Welter
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