Frage im Expertenforum Schwangerschaftsberatung an Dr. med. Vincenzo Bluni:

Wochenbettdepression

Dr. med. Vincenzo Bluni

Dr. med. Vincenzo Bluni
Facharzt für Frauenheilkunde und Geburtshilfe

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Frage: Wochenbettdepression

Mitglied inaktiv

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>Hallo. Mein Sohn ist 5 Wochen alt und seit ca.2 Wochen leide ich unter beklemmungsgefühlen und innere Unruhe. Ich heule kann nichts essen und komme mir sehr hilflos vor. Aber das ist nicht so das diese Stimmung dauernd anhält sondenr das es kommt und geht. Am schlimmsten ist es Morgens weil ich dann weiß der Tag ist so lang. Ich hatte vor 5 Jahren nach der Geburt meiner Tochter eine schwer Wochenbettdepri.Das was ich jetzt habe ist eher ein Witz dagegen. Soll ich mir ärtlichen Rat holen und kann es schlimmer werden?


Dr. med. Vincenzo Bluni

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liebe Annette, Im Schnitt kommt es bei etwa 10% der Frauen zu einer Depression im Wochenbett. Sie beginnt meistens in den ersten Wochen nach der Geburt mit wiederkehrenden Episoden für zwei bis sechs Monate. Für eine biologische Ursache gibt es bis heute noch keine hinreichenden Beweise. Viel wichtiger für die Entstehung sind persönliche und soziale Faktoren insbesondere aus der Zeit vor der Geburt. Risikofaktoren wie eine frühere Depression in Kombination mit geburtshilflichen Problemen wären hier z.B. zu nennen. Frühzeichen können häufig übersehen werden, da die Warnzeichen sehr diskret sind oder sein können. Das Mittel der Wahl bei einer postnatalen Depression ist die konsiliarische Betreuung durch einen Psychiater oder Pschotherapeuten. Neben einer eventuellen Gabe von Psychopharmaka haben sich die Verabreichung von Östrogenen in einer Übersichtsarbeit als wirksam gezeigt. Die Übergänge in eine wirklich therapiebedürftige Depression mit Angstzuständen können fließend sein. Resümierend kann man hier der betroffenen Frau nur raten, das intensive Gespräch mit dem behandelnden Arzt und auch einem Therapeuten zu suchen, um möglichst frühzeitig eine eventuelle Behandlung einleiten zu können, sofern der Arzt hierzu einen Bedarf sieht. VB


Mitglied inaktiv

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Du solltest Dir auf jeden Fall fachlichen Rat holen, da ist schließlich nix dabei. Es ist leider oft so, dass bei vorhergehender Wochenbett-Depri bei der nächsten Schwangerschaft wieder eine auftritt. Rechtzeitig behandelt, kann sie viel leichter verlaufen als beim ersten Mal. Bei einer Freundin von mir war es so. Die erste Depri war katastrophal (vorübergehender Klinikaufenthalt, dann Psychotherapie und Medikamente), weil zu spät erkannt und behandelt. Beim zweiten Mal reichten homöopathische Kügelchen aus, um die Stimmung weitgehend stabil zu halten. Sie konnte sogar sechs Wochen nach der Geburt ganz normal wieder arbeiten gehen, wie sie es sich gewünscht hatte. Die zweite Depri war nur ein schwacher Abklatsch der ersten. Aber nur, WEIL sie sich ganz früh Hilfe geholt hat. Du solltest die ersten Anzeichen unbedingt ernst nehmen und Dir JETZT helfen lassen. Dann bleibt es sicher bei einem leichten Verlauf und entgleist nicht. Liebe Grüße, Bine


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