Frage im Expertenforum Schwangerschaftsberatung an Dr. med. Vincenzo Bluni:

Wahrscheinlichkeit Vanishing Twin

Dr. med. Vincenzo Bluni

Dr. med. Vincenzo Bluni
Facharzt für Frauenheilkunde und Geburtshilfe

zur Vita

Frage: Wahrscheinlichkeit Vanishing Twin

Mitglied inaktiv

Beitrag melden

Hallo Herr Dr. Bluni, ich bin zur Zeit 10+0 mit Zwillingen schwanger. Bei der letzten Untersuchung 7+2 waren beide 1,42 bzw. 1,46 cm groß und beide Herzen haben geschlagen. Nun habe ich schon häufiger gehört und auch bei Ihnen gelesen, dass in diesem Fall es bei 9-16% aller SS ein Zwilling absterben kann. Gilt diese Wahrscheinlichkeit für die gesamte Schwangerschaftsdauer oder besteht diese Wahrscheinlichkeit nur die ersten 12. SSW? Auch habe ich gelesen, dass das Fehlgeburtrisiko bei Zwillingschwangerschaften über die 12.SSW hinaus erhöht ist. Gibt es hier auch eine Angabe (z.B. bis zur 15.SSW)??? Ich bin zur Zeit stark verunsichert und habe Angst mich zu sehr auf meine Babys zu freuen und dann doch noch eines oder beide zu verlieren. Ich weiß, dass es sich lediglich um statistische Werte handelt, aber irgendwie beruhigen mich Zahlen und Fakten doch deutlich! Danke für die Antwort! Moenchen


Dr. med. Vincenzo Bluni

Dr. med. Vincenzo Bluni

Beitrag melden

Hallo, diese Risiko "vanishing twin" ist in den ersten Wochen (ca. die ersten drei Monate) gegeben. Danach nicht mehr. Eine Mehrlingsschwangerschaft geht aber naturgemäß mit mehr Risiken einher, wozu auch Fehlgeburten, Plazentainsuffizienzen, Frühgeburten u.a. gehören. Aus diesem Grund empfiehlt sich hier eine intensivierte Vorsorge, zu der auch die Einbeziehung zusätzlicher Ultraschallkontrollen und der Ausschluss einer vorzeitigen Gebärmutterhalsverkürzung gehören sollten. bis heute gibt es in den Mutterschaftsrichtlinien keine Vorgaben, was bei einer Mehrlingsschwangerschaft zusätzlich erfolgen sollte. Da wird bis heute immer noch nicht unterschieden, was an einer gewissen Unbeweglichkeit der dafür zuständigen Kommissionen liegt. Es gibt nur gewisse Empfehlungen der Fachgesellschaften. Hier sind zusätzliche Ultraschalluntersuchungen, Untersuchungen im Hinblick auf ein erhöhtes Frühgeburtsrisiko und der Ausschluss eines Schwangerschaftsdiabetes genannt. Gleiches gilt für das Schreiben eines CTG. Dieses macht aber sicher vor der 24. SSW (als reine Wehenaufzeichnung) kaum Sinn, wenn keine Indikation besteht. Und Herztöne werden meist kaum vor der 26. aufzeichnungsfähig sein. Stimmen Sie sich mit Ihrer behandelnden Frauenärztin oder Frauenarzt ab, wie diee Inhalt ihres/seines Erachtens aussehen, um rechtzeitig bestimmte Veränderungen zu erkennen, die von Bedeutung sein könnten. VB


Bei individuellen Markenempfehlungen von Expert:Innen handelt es sich nicht um finanzierte Werbung, sondern ausschließlich um die jeweilige Empfehlung des Experten/der Expertin. Selbstverständlich stehen weitere Marken anderer Hersteller zur Auswahl.